freuen mit Dativ oder Akkusativ?
Die Nachricht freut mir das Herz.
Ich habe diesen Satz gesehen. Ist der Satz richtig? freuen mit Dativ?
7 Antworten
freuen mit Dativ oder Akkusativ?
Den Satz 'Die Nachricht freut mir das Herz' könntest du in einem Werk gelesen haben, das sprachlich aus einer früheren Zeit (ca. 100 bis 150 Jahre) stammt. Wenn du nun noch die Vorsilbe 'er-' an 'freut' anfügst, lautet dieser Satz korrekt::
==> 'Die Nachricht erfreut mir das Herz'
'Mir' = Dativ, 'das Herz'= Akkusativ.
Semantisch bringt 'mir' eine affektive Note hinein. (Man hätte sonst auch sagen können: '...erfreut mein Herz' = nur Akkusativ).
◇☆◇
In einer moderneren Version würde man korrekt und zeitgemäß sagen: ==> 'Die Nachricht freut mich von Herzen'.
Dabei ist 'mich' im Akkusativ, und 'von Herzen' bildet eine modale Bestimmung (Frage: wie?).
◇♧◇Es freut mich, wenn dich meine Lösung weiterbringt. :-)
Wenn du unbedingt "mir" benutzen willst, dann: „Die Nachricht erfreut mir das Herz.“ (analog zu: Ich putze mir die Zähne. Er wäscht sich die Haare. Massierst du mir den Rücken?) Das klingt aber altmodisch und auch kitschig. Etwas besser: „Die Nachricht erfreut mein Herz.“ Es bleibt aber kitschig. So spricht heute kein Mensch mehr.
„Deine Nachricht hat mich sehr erfreut.“ Das geht, klingt aber bei einem Menschen, den man duzt, ziemlich geschwollen. So formell schreibt man eher Personen, die man siezt: „Ihre Nachricht hat mich sehr erfreut.“
Üblich ist:
- Ich freue mich sehr über deine Nachricht. (sich freuen über + Akk.)
- Ich habe mich sehr über deine Nachricht gefreut. (oder im Perfekt)
Normalerweise sagt man heute: "Die Nachricht erfreut mich."
Persönlicher, aber auch altertümlicher klingt: "Die Nachricht erfreut mein Herz."
Völlig korrekt, aber ungebräuchlich: "Die Nachricht freut mir das Herz."
Die Nachricht wirkt auf das Herz (Akkusativ). Beispiel: Er zerbrach den Stock. (Akkusativ)
Wenn auch die betroffene Person genannt wird, heißt es: Ich habe mir (Dativ) das Bein gebrochen (Akkusativ).
Der Satz "Die Nachricht freut mir das Herz." ist genauso aufgebaut: Die Nachricht freut mir (Dativ) das Herz (Akkusativ).
ohwehohach hat völlig recht, ich habe versucht, das zu erklären. Was ist noch unklar?
Gut, dass ich von dir darüber erfahre. Folglich ist auch der Satz "Ich habe mir das Bein gebrochen." nicht allein grammatisch falsch oder schlechtes Deutsch, sondern es gibt ihn gar nicht. Verzeihung, dass ich mich bisher seit Jahrzehnten über die deutsche Sprache so getäuscht habe. Danke für die Information.
Nein, habe ich doch geschrieben: Das Wort "mir" ist beim Beinbruch das Reflexifpronomen.
Eine Nachricht kommt von außen, richtig wäre: "Die Nachricht erfeut mein Herz" oder "Die Nachricht (er)freut mich" oder "Mein Herz freut sich über diese Nachricht"
Wenn du mir, weil die Nachricht von außen kommt, als Reflexivpronomen sehen willst, stimme ich dir zu. Diese Nachricht ist mir eine Freude. Diese Nachricht wärmt mir das Herz. Beide Sätze sind genauso konstruiert wie: Diese Nachricht freut mir das Herz.
Natürlich wirkt freut dabei etwas altertümlich wie etwa der Satz: "Gott erquickt mir meine Seele." Niemand erwartet von dir, dass du heutzutage so sprichst oder schreibst, aber die Konstruktion ist korrekt.
Nein, es heißt: "Die Nachricht erfreut mein Herz" und "Gott erquickt meine Seele".
Das Deutsch des 18. Jahrhunderts ist heutzutage nicht mehr korrekt.
Die Nachricht freut mir das Herz.
Dieser Satz ist nicht richtig. Und auch wenn man daraus macht "... erfreut mir das Herz" klingt das sehr hölzern oder, als wenn du aus dem 19. Jahrhundert kommst. So möchtest du bestimmt nicht sprechen.
Da würde man z. B. eher sagen:
Ich freue mich (sehr) über diese Nachricht.
Das "Herz" kann ich da gar nicht unterbringen, ohne dass es seltsam klingt.
Der Satz "Diese Nachricht freut mir das Herz" klingt heute selbstverständlich hölzern. Schon im 19. Jh. sprach man nicht mehr so, eher im 17. Jh. Aber es ist zweifellos neuhochdeutsch und nicht etwa mittel- oder althochdeutsch. Deutsch ist es allemal.
Ja, das stimmt. Aber wie gesagt: Jemandem, der Deutsch als Fremdsprache lernt, würde ich das so nicht beibringen.
Mit sowas sollen sich Deutsch-L-Kurse oder Germanistik-Studenten vergnügen.
Völlig richtig: Jemandem, der Deutsch als Fremdsprache lernt, würde ich das so nicht beibringen. Deshalb habe ich "Die Nachricht erfreut mich" angeboten. Herz und Dativ passen nicht in heutiges Deutsch.
Nur "So einen Ausdruck gibt es nicht" stört mich bei jemandem, der sich "Dichterseele" nennt.
Nochmals: Du hast völlig recht.
Nein, der ist nicht richtig. Das korrekte Verb wäre hier "erfreuen". ("Freuen" ist reflexiv und erfordert im Allgemeinen eine Präposition oder ein Pronomen, der Kasus ist davon abhängig.)
lg up
Das ist falsch! So einen Ausdruck gibt es nicht.