Frau Schl*mpe, mann playboy?

8 Antworten

Hallo, über dieses Thema und das grundlegende, gesellschaftliche und strukturelle Problem dahinter wurden schon unzählige Romane geschrieben, deswegen versuche ich mal den Kern zusammenzufassen und mich kurz zu halten.

Die Antwort kann man mit zwei Wörtern beschrieben: patriarchale Unterdrückung.

Das beschreibt das Phänomen, dass Männer und Frauen in der Fragestellung – und auch ganz vielen anderen – so unterschiedlich bewertet werden. Meistens eben auch genau von Männern.

Schon seit vielen Jahrhunderten hat sich in vielen Kulturen eine überaus große Machtstruktur entwickelt, in denen Männer oben und Frauen unten stehen.

Beim Thema sexuelle Aktivitäten sehen wir es bis heute noch sehr drastisch.

Wie du es beschreibt, gelten Männer, die viel Sex mit Frauen haben oft als "Playboy" oder "Frauenheld" und als "sehr männlich". Frauen hingegen gelten in der Situation wiederum als "Schl*mpe" oder "Fli**chen" oder "einfach zu haben".

Dahinter steht die patriarchale Erwartungshaltung an den Mann, sich immer wieder zu "beweisen" und als Mann zu "qualifizieren". Frauen hingegen werden verteufelt, wenn sie wechselnde Sexpartner haben oder in jüngeren Alter keiner "Jungfrau" mehr sind.

Du siehst, ich setzte hier viel in Anführungszeichen, weil das alles sehr problematisch ist. Sowohl die toxische Männlichkeit als auch die Frauenfeindlichkeit hinter diesen Begriffe und Denkweisen.

Was wichtig ist, ist, dass wir grundlegend unser Rollenbild der Geschlechter ändern. Das wird Generationen dauern, hat aber glücklicherweise schon vor Jahrzehnten angefangen. Die Generation Z ist da auch teilweise sehr fortschrittlich (auch, wenn es einen nicht unerheblichen Teil gibt, der sich da nicht weiterentwickelt).

Relevant sind da Bild, Erziehung, Sozialisation, uvm.

Ich hoffe ich konnte dir einen guten Blickwinkel geben. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich tiefergehend damit zu beschäftigen. Gerade als Mann.

Damit möchte ich nicht allen Männern eine Generalschuld geben (ich bin ja schließlich selbst einer), sondern sagen, dass halt Männer die patriarchale Unterdrückung bewusst oder unbewusst ausüben. Weil die auch internalisiert ist. Das fängt schon in der Kindheit an wo kleinen Jungs erzählt wird, dass sie nicht weinen sollen, "Indianer kennen keinen Schmerz", "Jungs müssen stark und mutig sein", etc. Das führt dann eben dazu, dass dieses Rollenverständnis weitergegeben wird und sich viele Männer dazu berechtigt fühlen, Frauen zu unterdrücken.

Denn es ist nichts anderes als Unterdrückung, wenn man Frauen als "Schl*mpe" oder "einfach zu haben" bezeichnet.

Der Mann gilt dann eher als weiberheld wobei das in dem Fall negativ konnotiert ist sprich das männliche äquivalent zur schl*mpe. Da sagt man dann auch der nimmt doch eh alles was eine vagina hat und das ist definitiv nicht gut gemeint.

Manche Macho trottel sehen das noch als cool und playboy an aber nicht die komplette Gesellschaft.

Ein Schlüssel, der jedes Schloss öffnet, ist ein Dietrich.

Ein Schloss, das mit jedem Schlüssel geöffnet werden kann, ist Ramsch.


xKikilein  23.05.2025, 00:39

Wow Frauen mit Gegenständen vergleichen, mal was ganz neues.

  1. Wir leben immernoch in einer patriarchalen Gesellschaft, was bedeutet die Abwertung der Frau ist Norm und drückt sich in viele Bereichen aus
  2. Es gibt abgesehen davon tatsächlich viele Schlampen. Ich benutze dieses harte Wort dehalb, weil sie sich durch das Rum**** Bestätigung holen, sich selbst nich respektieren und Männer benutzen um sich aufzuwerten. Sie machen sich freiwillig zum Objekt der Männer, sie haben keinen Respekt vor sich selbst, benutzen sich und Männer zum Zweck. Denken dabei noch, das hätte was mit Feminismus und Freiheit zu tun wobei sie ihren Körper und ihre Seele schänden.
  3. Männer werden als männlich angesehen, wenn sie viele FRauen rumkriegen. Dabei ist es genauso billig und schlampig wie bei einer Frau. Aber dies ist eben die Lüge...

Natürlich werden in unserer Gesellschaft Frauen für alles verurteilt – egal, was sie machen oder nicht machen. Mädchen werden zur Bescheidenheit und Zurückhaltung erzogen, jungen wird immer gesagt wie toll sie sind und ihnen wird alles Abgenommen.Es ist egal, was man als Frau tut – man kann es niemandem recht machen. Deshalb: einfach erst gar nicht versuchen!

Ich bin generell kein Fan von dieser Hook-up-Culture und würde das selbst nie machen, aber ich mische mich nicht in das Leben anderer ein. Deshalb ist es mir einfach egal.

Um deine Frage zu beantworten: Für mich sind sowohl Männer als auch Frauen mit zu vielen Sexualpartnern Schlampen – ich mache da keinen Unterschied. Wobei Männer meiner Ansicht nach den Ruf mehr verdient haben als Frauen. Ich kenne genau zwei Frauen, die häufig wechselnde Sexualpartner haben – bei den Männern sind es fast alle, die ich kenne.

Ich erinnere mich gut an eine Situation, bei der wir in größerer Runde essen waren und eine Freundin von mir ihren neuen Freund mitgebracht hat. Daraufhin meinte ein damaliger Kollege von mir, sie sei ja „so leicht zu haben“, und versuchte, sie bloßzustellen. Als ich mich dann lautstark über ihn und seine wöchentlichen Clubbesuche lustig gemacht habe und alle über ihn gelacht haben, hat er es verstanden, ist aufgestanden, gegangen und war beleidigt. Ich habe ihn zum Glück nie wieder gesehen.

Es ist immer eine Sache von Selbstbewusstsein. Meine Freundin hätte sich niemals gegen seinen respektlosen Kommentar gewehrt – also habe ich es getan. Viele, vor allem junge Mädchen, müssen lernen, klare Kante zu zeigen und auch mal zurückzuschießen.


bububu45  23.05.2025, 00:48

Ja, Frauen nehmen viel zu viel hin weil sie ihre emotionale Bedürftigkeit mehr wahrnehmen als Männer und davon gelenkt sind. Sie wünschen sich Nähe und Geliebtwerden und lassen dadurch 'Missbrauch' zu bzw abwertendes Verhalten und machen sich selbst zum Objekt.

Val771  23.05.2025, 00:49
@bububu45

Meiner Ansicht nach ist genau das, dass Problem.

bububu45  23.05.2025, 00:52
@Val771

Sage ich ja. Aber es ist immer eine Dynamik. Gleichzeitig sollten Männer sich auch mehr reflektieren und einen gewissen moralischen Selbstanspruch haben. Dies fehlt auf beiden Seiten.

Aber mich nervt es auch tierisch, dass so viele Frauen solch Verhalten nur bekräftigen und bestärken indem sie sich so billig hingeben.