Frage zu pKs?

1 Antwort

Von Experte Picus48 bestätigt

Du siehst hier den Dissoziationsgrad einer Säure als Funktion der Verdünnung. Die Verdünnung ist logarithmisch aufgetragen (c₀=10¯ˣ mol/l), und der Dissoziations­grad liegt naturgemäß immer zwischen 0 und 1: Er ist ja definiert als jener Anteil der Säure, der die Dissoziation eingeht: α = c(A¯)/‍‍jc₀ = c(A¯) /‍‍‍ [ c(HA)+c(A¯) ] :

HA + H₂O ⟶ A¯ + H₃O⁺

Man kann das Massenwirkungsgesetz formulieren und nach α auflösen:

Bild zum Beitrag

Dabei ist die Autoprotolyse nicht berücksichtigt (es wird die Näherung c(H₃O⁺)=c(A¯) gemacht), die Formel versagt also wenn pH≈7 und pKₐ⪆7. Man kann die Formel um diesen Effekt bereinigen, aber dann wird sie viel komplizierter. Ich schreib das hier nicht auf, aber plotte dafür die Graphen für die pKₐ-Werte von −2 bis +8:

Bild zum Beitrag

Starke Säuren (pKₐ≪0) sind bei allen Konzentrationen nahezu vollständig dissoziiert, sehr schwache Säuren (pKₐ≫7) dissoziieren überhaupt nicht, und im pKₐ-Bereich dazwischen ist es konzentrationsabhängig, mit 50% Dissoziation bei c₀=2Kₐ bzw. −lg(c₀)=pKₐ−lg(2)≈pKₐ−0.3

In Deiner Graphik sollst die die Säuren den Kurven zuordnen. HClO₄ und HCl sind bei­de sehr stark, also werden sie durch die Kurve (a) beschrieben. Die nächststär­kere Säu­re ist HNO₃, immer noch recht stark (b), dann kommen in der Reihenfolge der pKₐ-Werte HClO₂, HF, CH₃COOH, HClO und zuletzt HCN, die gar nicht mehr dissoziiert (al­so α≈0 bei jeder Konzentration, Kurve (g) ganz am Boden).

P.S.: Zwei Hirnfürze korrigiert.

 - (Säure, Base, chemische Reaktion)  - (Säure, Base, chemische Reaktion)

iddly 
Beitragsersteller
 29.10.2024, 22:31

Oh, ich habe deine Antwort völlig übersehen. Tausend Dank!!! Ich bin wirklich sehr dankbar, hast du eine derart ausführliche Erklärung geliefert <3