Frage über Gott?

10 Antworten

Hallo Mark,

diese Frage ist durchaus berechtigt, da ja alle uns bekannten stofflichen Dinge eine Entstehungsursache haben. Die Bibel gibt die Antwort, wenn sie folgendes über Gott sagt: "Ehe die Berge geboren wurden, ehe du die Erde und das fruchtbare Land hervorgebracht hast, ja von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott" (Psalm 90:2).

Viele halten diese Aussage für unvernünftig und unglaubhaft. Es stimmt, unser Verstand kann einfach nicht erfassen, wie es möglich sein soll, dass Gott schon immer dagewesen ist. Doch wäre es richtig, Dinge abzulehnen, nur weil wir sie mit unserem begrenzten Verstand nicht erfassen können?

Es gibt schließlich vieles andere in unserer Welt, das wir auch nicht völlig begreifen können, von dessen Existenz wir dennoch überzeugt sind. Denke nur einmal an die Zeit. Wer kann sich vorstellen, dass es Zeit schon immer gegeben hat und auch in der Zukunft kein Ende hat? Dennoch lehnen wir den Zeitbegriff nicht deswegen ab, weil wir nicht alle damit verbundenen Gesichtspunkte völlig verstehen können.

Ebenfalls nicht begreifbar für uns ist die Größe des Universums. Astronomen finden keinen Anfang und kein Ende und je weiter sie in den Weltraum vordringen, desto mehr entdecken sie. Viele sind daher von der Endlosigkeit des Universums überzeugt, obwohl die menschliche Vorstellungskraft nicht ausreicht, das auch nur annähernd zu begreifen!

Selbst auf unserer Erde gibt es Dinge, die uns trotz vielen Forschens noch immer Rätsel aufgeben. Wir verstehen z.B. noch nicht einmal, was das Leben eigentlich ist oder alle Aspekte der Funktionsweise des menschlichen Gehirns, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dennoch sind wir bereit, entsprechende Tatsachen anzuerkennen.

Der Forschergeist des Menschen scheint zwar keine Grenzen zu kennen, doch wäre es ein fataler Fehler, den menschlichen Verstand als das Maß aller Dinge anzusehen! Würde es uns nicht besser zu Gesicht stehen, hier etwas mehr Bescheidenheit an den Tag zu legen und anzuerkennen, dass der menschliche Geist auch Grenzen unterworfen ist?

Wir werden zwar immer Neues entdecken und erforschen, doch wage ich zu bezweifeln, dass wir dabei irgendwann an ein Ende stoßen. Und ich möchte behaupten, dass es auch in der Zukunft Bereiche geben wird, in die wir nicht oder nicht weit genug vordringen können!

Fazit: Wenn wir also schon in unserer materiellen Welt auf vieles stoßen, das das menschliche Begriffsvermögen übersteigt, können wir dann erwarten, die Wesenheit eines Gottes, der diese komplexe Welt ins Dasein gebracht hat, in allen Aspekten zu begreifen?

LG Philipp

Gott war schon da. Ich finde das nicht unlogisch. Wenn Du nicht an Gott glaubst, dann musst Du (soweit ich weiß) auch davon ausgehen, dass irgendwann bereits etwas vorhanden war.

Hier ein Beispiel dazu:

In Australien gibt es Lastwagen mit mehreren Anhängern. Ein Anhänger wird von dem Anhänger vor ihm gezogen. Dieser Anhänger wird wieder von einem Anhänger vor ihm gezogen. Ganz vorne ist die Zugmaschine, die kann selber fahren und muss von keinem gezogen werden. Ein Wagen kann sich nicht "vorstellen", dass etwas fahren kann, ohne gezogen zu werden. Eine Zugmaschine kann das aber, was für einen Wagen nicht vorstellbar ist. Die Menschen sind wie die Wagen, die sich nicht vorstellen können, dass Gott schon da war.

Ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich denke, dass der menschliche Verstand beschränkt ist und das Göttliche nicht erfassen/verstehen/erklären kann. Das Göttliche wäre nicht göttlich, wenn es den/dem Menschen (so einfach) zugänglich wäre.

Allah hat es immer gegeben fern von Zeit Materie oder Schöpfung er war und ist für immer da gewesen und wird es sein.

Woher ich das weiß:Hobby – Viel Wissen über Islam vorhanden

Hi! Ich antworte Mal detailliert. Doch bevor ich auf die Frage eingehe, werde ich ein Paar Basics als Info mitteilen.

Diese Frage wurde direkt an unseren Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) von Polytheisten gestellt, und als Antwort auf diese Frage brachte Gabriel (Friede sei mit ihm) von Allah, dem Erhabenen, die Sure Al-Ikhlas. Mit dieser Sure werden alle Formen des Polytheismus grundlegend beseitigt und die verschiedenen Stufen des Monotheismus auf schönste Weise erklärt und bewiesen. Der Gesandte Allahs (Friede sei mit ihm) hat denjenigen, die diese Frage stellten, geantwortet, indem er die Sure Al-Ikhlas zitierte.

Wir folgen dem Beispiel des Gesandten Allahs (Friede sei mit ihm), indem wir diese Frage mit der Sure Al-Ikhlas beantworten. Allah stellt sich in der Sure Al-Ikhlas seinen Dienern wie folgt vor:

"Sage: Er ist Allah, ein Einziger. Allah, der Absolute (der von allem Unabhängige). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden. Und nichts ist Ihm gleich."

Diese Sure ist die schönste und umfassendste Aussage über Allahs Existenz, Seine Einzigartigkeit und dass Er ohne Partner ist. Sie dient als Zusammenfassung des Monotheismus im Koran. Die anderen Verse des Korans sind in gewisser Weise eine Erläuterung dieser Sure.

"Sage: Er ist Allah, ein Einziger." Das Wort Allah in diesem Vers verweist auf die Essenz Allahs, während "Einziger" Seine Einzigartigkeit betont. Hier muss klargestellt werden, dass der Name "Einziger" nicht im Sinne einer Anzahl gemeint ist, sondern als "absolut einzig", "ohne Partner", "allein in Seiner Art", bedeutet. Das heißt, abgesehen von Ihm sind alle Einheiten in der Zahl eins Geschöpfe und möglich.

Allahs Essenz ist einzigartig, Seine heilige Natur ähnelt keiner anderen, Er ist erhaben über Raum und Zeit, Körper und alle körperlichen Eigenschaften.

Jemand, der Allah als "Einzigen" erkennt, versteht sofort, wie absurd die Frage "Wer hat Ihn erschaffen?" ist. Ein solcher Gläubiger kann durch keinen Zweifel oder Einwand in Unsicherheit gebracht werden.

"Er ist Allah, der Absolute." Das bedeutet, Er ist von nichts abhängig, aber alles ist von Ihm abhängig. Er ist die einzige Quelle, die alle Bedürfnisse erfüllt und alle Wünsche beantwortet.

"Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden." Das heißt, der Einzige und Absolute Allah ist erhaben über das Haben von Nachkommen, das Zeugen und das Geteilt- oder Zerteiltwerden.

"Allah, der Einzige, der Absolute, weil Er nicht geteilt werden kann, von Ihm kann kein Teil, keine Essenz, kein Stoff abgespalten oder getrennt werden. Er hat keine Art, keine Gattung, keinen Vergleich. Er hat keine Bedürfnisse oder Mängel. Alles, was in Seinem Wissen existiert, kommt durch Seinen Willen zur Schöpfung. Es geschieht durch Sein 'Sei', und es ist."

Da Er der Einzigartige ist, ist es unmöglich, dass aus Seinem Wesen ein anderer Gott hervorgeht. Er erschafft Seine Schöpfung mit Seinem Wissen, Seinem Willen, Seiner Macht. Dass die Schöpfung Ihm gleich oder mächtiger wäre, ist unmöglich.

"Er ist nicht gezeugt worden." Das bedeutet, Er ist nicht von jemand anderem erschaffen worden, Er ist nicht nachträglich entstanden; Er hat keinen Anfang, Er ist ewig. Man kann sich keine Zeit vorstellen, in der Er nicht existierte.

Dieser Vers lehnt die Vorstellung von Vaterschaft, Mutterschaft, oder von jemandem, der aus einem anderen hervorgegangen ist, ab, und weist somit die Trinitätslehre der Christen und alle Vorstellungen von Nachkommenschaft zurück.

"Nichts ist Ihm gleich." Dies betont, dass es weder in Seiner Essenz noch in Seinen Attributen oder Handlungen irgendetwas gibt, das Ihm ähnlich oder gleich wäre. Es gibt keinen Vergleich zu Ihm, weder in Seiner Göttlichkeit, Seiner Herrschaft, Seiner Anbetung, Seiner Schöpfung noch in Seiner Autorität. Ein Mensch mit auch nur einem Funken Verstand würde erkennen, dass eine solche widersprüchliche Frage nach dem Schöpfer eines solchen Wesens nicht gestellt werden kann.

Ja, die Frage "Wer hat Allah erschaffen?" enthält einen offensichtlichen Widerspruch. Denn:

Allahs Existenz ist inhärent. Er ist ewig und unendlich, ohne Anfang und ohne Ende, ohne Gleichnis oder Vergleich. Wenn man versucht, die Schöpfung Allahs zu behaupten, entsteht ein Paradoxon, da dies die Realität auf den Kopf stellt.

"Die Umkehrung der Realitäten ist einstimmig unmöglich, und unter den Umkehrungen der Realitäten ist die Umkehrung eines Gegenteils in sein Gegenteil das Unmöglichste. Und in dieser Umkehrung der Gegensätze ist es offensichtlich unmöglich, dass ein Gegenteil, während es in seiner eigenen Natur bleibt, gleichzeitig das genaue Gegenteil davon ist."

Wenn diese Frage im Licht dieser Wahrheit betrachtet wird, treten folgende Widersprüche auf:

Wenn man annimmt, dass Allah erschaffen wurde, dann müsste dieser heilige Wesen sowohl ewig als auch erschaffen, sowohl Schöpfer als auch Geschöpf, sowohl allmächtig als auch ohnmächtig sein, kurz gesagt, Er müsste gleichzeitig die unendlichen Attribute der Göttlichkeit und die unendlichen Mängel der Geschöpflichkeit besitzen.

Eine solche Frage birgt unendliche Widersprüche und Unmöglichkeiten. Wir beschränken uns darauf, nur eine dieser Unmöglichkeiten zu erwähnen, die Unmöglichkeit der unendlichen Regresskette.

Selbst wenn man für einen Moment annimmt, dass eine solche Frage über das notwendigerweise existierende Wesen gestellt würde, würde die Frage nicht an diesem Punkt enden. Das heißt, es würde gefragt werden, wer den Schöpfer des angenommenen Schöpfers geschaffen hat, und so weiter ad infinitum. Daher basiert das Wesen dieser Frage auf Unmöglichkeit und kann nicht gestellt werden.

Einige Beispiele für die Unmöglichkeit der unendlichen Regresskette:

Stellen Sie sich einen Zug mit zehn bis fünfzehn Waggons vor. Jeder Waggon wird von dem davor gezogen. Wenn es schließlich zur Lokomotive kommt, kann man nicht fragen, "Wer zieht die Lokomotive?" Denn wenn es keine selbstziehende Lokomotive gibt, würde dieses System zusammenbrechen und keine Bewegung zustande kommen.

Ähnlich, wenn man fragt, wie Zucker hergestellt wird, wird man sagen, in einer Zuckerfabrik. Fragt man, wo die Maschinen der Fabrik hergestellt wurden, wird auf die Werkstatt verwiesen. Letztendlich, wenn die Angelegenheit nicht auf das Wissen, den Willen und die Macht eines Wesens zurückgeführt wird, würde man weiter fragen, wer die Werkstatt hergestellt hat, was zu einem unendlichen Regress führen würde.

Andererseits wird ein Apfel, metaphorisch gesprochen, in seiner "Apfelfabrik", dem Baum, hergestellt. Dieser Baum wird in der "Fabrik des Universums" konstruiert. Wenn die Herstellung des Apfelbaums und des Universums nicht einem Wesen mit unendlichem Wissen und Macht zugeschrieben wird, würde man für die "Fabrik des Universums" eine weitere Fabrik benötigen, was zu einem Dilemma führen würde.

Ein Soldat erhält Befehle vom Korporal, der Korporal vom Hauptmann, und der Oberbefehlshaber vom König. Man kann nicht fragen, "Von wem erhält der König Befehle?" Denn wenn der König auch Befehle von jemandem erhielte, würde er zum Soldaten werden, und der, von dem er Befehle erhält, wäre der König. Wenn man von einem König spricht, denkt man an einen Herrscher, der Befehle erteilt, aber keine erhält.

Diese Beispiele zeigen, dass die Schöpfung des Universums auf das Wissen, den Willen und die Macht Allahs zurück geführt werden muss, der ewig und unvergleichlich ist, sowohl in Seinem Wesen als auch in Seinen Attributen.

Diejenigen, die die frivole Frage "Wer hat Allah erschaffen?" stellen, offenbaren ihre Unkenntnis über das Konzept der Unmöglichkeit einer unendlichen Regresskette und betreiben damit lediglich eine Art von Demagogie.

Das Universum und alles Existierende weisen auf eine notwendige Existenz hin, die von nichts und niemandem erschaffen wurde. Allah ist der Einzige, dessen Existenz aus sich selbst heraus notwendig ist, der Anfang und Ende aller Dinge ist und der ohne jegliche Bedürfnisse ist, während alles andere in der Schöpfung von Ihm abhängt.

Die Vorstellung, dass Allah erschaffen wurde, führt zu einer logischen Unmöglichkeit, einem unendlichen Regress, bei dem die Frage nach dem Schöpfer immer weiter zurückführt, ohne je eine endgültige Antwort zu finden. Solch ein Konzept steht im Widerspruch zu dem grundlegenden Prinzip der Kausalität und der Existenz einer höchsten, unerschaffenen Ursache.

Darüber hinaus zeigt die Frage selbst ein Missverständnis darüber, was es bedeutet, allmächtig und unerschaffen zu sein. Allahs Wesen definiert sich durch Seine Ewigkeit, Seine Unerschaffenheit und Seine Unabhängigkeit von allem anderen. Zu fragen, wer Allah erschaffen hat, ignoriert diese wesentlichen Attribute und versucht, menschliche Begrenztheiten auf das Göttliche zu projizieren, was ein fundamentaler Fehler ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frage "Wer hat Allah erschaffen?" auf einem Missverständnis der Natur des Göttlichen beruht und nicht mit den Prinzipien der Logik oder des islamischen Glaubens vereinbar ist. Allah steht über solchen Fragen, da Er der Erste und der Letzte, der Offensichtliche und der Verborgene ist und es nichts und niemanden gibt, der Ihm gleicht oder Ihn erschaffen hat.

LG Muhammed (İmam)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Mark29292 
Fragesteller
 07.02.2024, 23:26

Danke für deine Nachricht sehr interessant

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