Frage an die Lokführer, wie war eure erste Fahrt?

3 Antworten

Die erste Alleinfahrt war noch während der Ausbildung. Der Planlokführer wollte nachts nach Hause und vertraute darauf, dass ich die letzten 2 Stunden der Schicht auch ohne ihn klarkomme. Für den Fall der Fälle gab er mir die Telefonnummer. Soviel Adrenalin war lange nicht und danach wusste ich, dass ich es kann.


DieMelone123 
Beitragsersteller
 23.06.2025, 21:06

Ui, eine krasse Erfahrung, aber du hast es geschafft, respekt :)

Berliner926  23.06.2025, 21:50
@DieMelone123

Alles halb so wild. Du gehst mit einem Ausbildungslokführer an das abgestellte Triebfahrzeug. Vier Anwärter auf einen Ausbilder. So war es vor 40 Jahren. Wenn man das Fahrzeug technisch verstand und paar Meter im Bw bewegen konnte, ging es als Gruppe auf Fahrt. Wir waren damals jeweils vier Anwärter die einen coolen Ausbilder hatten. Bei drei Baureihen hatte ich das Glück ihn zu bekommen. Der hat sich die schönsten Züge rausgesucht. Oberstdorf, Lindau. Wir hatten da nichtmal Streckenkenntnis. Meldet sich beim Planlokführer, bietet ihm an es sich auf dem zweiten Führerstand bequem zu machen, man würde bis Bahnhof xy die Fahrt übernehmen. Unser war wie gesagt cool drauf, wenn er merkte, dass wir sicherer wurden, verschwand er im Maschinenraum, baute er während der Fahrt Störungen ein und ließ uns schwitzen trotzdem im Plan zu bleiben. Dann war die schöne Zeit in der Gruppe vorbei, wo man sich gegenseitig half, und jeder meldete sich für die letzten Fahrten vor der jeweiligen Verwendungsprüfung allein bei einem Planlokführer zum "Einfahren" auf festgelegten Zügen. Wenn man ahnte, was der Prüfungszug werden würde, fuhr man auch mal in der Freizeit. Die Planlokführer waren aber nicht speziell als Ausbilder geschult. Manche waren froh, die Augen ne Runde zu machen zu können, wie oben beschrieben, manche waren echte Stinkstiefel und verunsicherten dich. Da lernte man sich generell zu behaupten.

Nach der Prüfung bist du dann froh endlich allein zu fahren. Manchmal kommt der Lehrlokführer, vor allen bei den Frischlingen. Da bist du auch froh, wenn der absteigt.

Heute hast du zudem noch Simulatortraining.

Wir mussten die Störungsliste und Schaltpläne auswendig können, das ist heute alles einfacher. Allerdings war die Technik damals robuster.

Es war wunderbar. Das erste Mal fährt man ja nicht erst nach der Ausbildung. Von daher war es auch sehr aufregend. Aber ich war direkt selbstbewusst und habe meine Sache gut gemacht

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lokführer bei DB Fernverkehr

DieMelone123 
Beitragsersteller
 23.06.2025, 20:52

Sehr cool! Wo bist du denn dann gefahren? Ich möchte mich auch bei der DB bewerben.

DieMelone123 
Beitragsersteller
 23.06.2025, 20:57
@Juliusapfel8

Sehr cool :). War Lokführer immer dein Traumberuf, oder wenn nicht, wie bidt du zu dem Beruf gekommen?

Juliusapfel8  23.06.2025, 21:01
@DieMelone123

Auf jeden Fall; für alle, die verantwortungsbewusst, stressresistent und zuverlässig sind

Juliusapfel8  23.06.2025, 21:15
@DieMelone123

Ich mag ICs und ICEs eben viel mehr als REs bspw. Und ich bin viel lieber länger unterwegs, muss nicht alle 5 Minuten anhalten (außer Hp0 spamt oder Fdl bockt). Die Geschwindigkeit darf man natürlich in der Auflistung nicht vergessen;)

Juliusapfel8  23.06.2025, 21:20
@DieMelone123

Übernachtungen sind selten, nur ab und zu mal. Das ist dann in Hotels, die man bucht und die DB zahlt das

Juliusapfel8  23.06.2025, 21:27
@DieMelone123

Ne😅das weiteste ist Köln. Es gibt mehrere Dienststellen und unter diesen ist das ein bisschen "aufgeteilt". Nach Berlin fahre ich bspw nicht, allerdings ein Tf, der als Dienststelle Hamburg hat

Poah, da kann ich mich nicht mehr so gut dran erinnern. Ist schon 4 Jahre bald her.

Meine erste Fahrt war soweit ich weiß mit der Baureihe 146. War aufregend. Etwas ängstlich war ich dennoch, denn ohne viel Wissen direkt am Anfang der Ausbildung schon zu fahren war schon echt wild.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ausgebildeter EiB L/T