Forstwirt Arbeit stark belastend?

4 Antworten

Hallo,

Klassischerweise ist das tatsächlich harte, körperliche Arbeit: Holzfällung mit der Motorsäge, Pflanz- und Pflegearbeiten. In der Ausbildung würdest du auch all das erlernen und ausführen. Und wenn du nicht bereit bist, zumindest einige Zeit in dieser Richtung nach der Lehre zu arbeiten, dann solltest du den Beruf nicht ergreifen!

Aber auch hier findet ein Wandel in der Berufswelt statt: Holzernte wird zunehmend von Maschinen (Harvestern) durch Firmen ausgeführt, Forstwirte des Betriebes vor Ort sind mit eingebunden, diese einzuweisen, zu überwachen, die Holzmengen zu erfassen, übernehmen generell mehr organisatorische Arbeiten. Zudem gibt es natürlich mit steigender Berufserfahrung mehr und mehr Möglichkeiten zur Umorientierung (Maschinenführer, Harvesterfahrer) oder Weiterqualifizierung (Forstwirtschaftsmeister, Forsttechniker,) um dann andere Tätigkeiten wie Lehrlingsausbildung, Schulungen, Revierleitertätigkeit auszuüben. Ich meine, von denjenigen, die jetzt eine Forstwirtslehre beginnen, wird eher ein geringerer Prozentsatz das ganze Berufsleben bis zur Rente tagein, tagaus in der Holzernte stecken.

Ich bin als Forstwirt tätig und und die Tätigkeit ist definitiv nicht Vergnügungssteuerpflichtig. Es ist teilweise eine Drecksarbeit und es gibt weißgott andere Berufe, auf die ich langfristig umsatteln möchte denn auf Dauer ist es reiner Verschleiß am Körper

In der Ausbildung kannte ich zwei, die Knieprobleme hatten und heute nicht mehr als Forstwirt arbeiten. Ein anderer Kollege hat gekündigt, nachdem er im Wald ordentlich aufs Maul gekriegt hat (Holz unter Spannung, voll aufs Mundwerk, Rettungswagen musste kommen…konnte wochenlang nur noch Suppe schlürfen…)

Und es gab zahlreiche andere, die nicht mehr arbeiten weil es körperlich nicht mehr ging. Von insgesamt 6 Leuten aus unserem Lehrgang an der Ausbildungsstelle bin ich der einzige der noch als Forstwirt arbeitet, alle anderen sind gegangen bzw. sind jetzt in anderen Branchen tätig!

Ja, man lernt die Natur kennen und ist überwiegend draußen im Wald. Aber es ist gefährlich und anstrengend. Man ist draußen, wenns schneit und -15 Grad hat. Und man ist draußen, wenns 35 Grad hat mit voller Ausrüstung in der Holzernte bzw. Käferholz, wenn die Sonne runterknallt. Das ist nichts für Schwächlinge

Aber es ist auch oftmals schön und es gibt auch angenehme Seiten des Berufs und ich finds gut und wichtig, dass sich heute noch manche für diesen Beruf interessieren, wo die meisten anderen nur noch studieren wollen

Ich kann dir jetzt noch von der Inkompetenz der Revierleiter und des Forstamtes erzählen, welche den Spaß an der Sache immer wieder mal trüben können, aber das lass ich jetzt erst mal ;-)

Es gibt bestimmt Berufe die deutlich mehr körperlich anstrengend sind

SchwerelosesEmu 
Fragesteller
 08.05.2022, 20:20

Ist ein Fakt aber leider keine Antwort auf meine Frage :D

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Lukas998330  11.01.2023, 20:51

Naja täusch dich da mal nicht habe davor Zimmerer gelernt bin jetz forstwirt ist kein vergleich. Stell dir einfach vor du machst im schneeanzug bei 30 Grad käferholz im Sommer. Mir fällt spontan nicht sehr vieles ein was ich als anstrengender bezeichnen kann.

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Ein Beruf in der Natur und körperliche Arbeit und dazu noch Bezahlung! Die Alternative, ganzen Tag im stinkenden Büro Abends in die Mukkibude das Geld wieder ausgeben was tagsüber verdient wird.

SchwerelosesEmu 
Fragesteller
 08.05.2022, 20:19

Da die Muskeln des Körpers ja nicht alle gleichmäßig belastet werden würde die Mukkibude bei mir sicher nicht wegfallen.

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gonzo1233  08.05.2022, 23:15
@SchwerelosesEmu

Wenn du regelmäßig im Wald arbeitest, brauchst du kein Fitnessstudio.

Wenn ich im Winter die Holzernte durchziehe, ist das meine fitteste Zeit im Jahr, die restliche Zeit bin ich Schreibtischtäter.

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