An die Forstwirte, Förster und ähnliche. Wie fällt ihr eure Bäume überwiegend?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

meistens mit Keil 60%
meistens mit Seilwinde 20%
andere Methode 20%
meistens ohne Hilfsmittel 0%
unterschiedlich 0%

5 Antworten

Hallo,

Ich bin Förster.

Selbst fälle ich Bäume nur in der Freizeit, für mein eigenes Brennholz, im eigenen Wald, etc. Da ich selbst nicht über Hilfsmittel wie Schlepper mit Seilwinde verfüge, kommt dieser, so denn die Notwendigkeit besteht, erst nach der Fällung zum Rücken zum Einsatz. Ich hole mir also erst dann jemanden mit Schlepper und Seilwinde, wenn alle Bäume gefällt sind und heraus gezogen werden können.Standartmäßig immer jemanden zu engagieren, um jeden Baum mit Seilwindenunterstützung zu fällen, wäre keine Option. Auch im professionellen Einsatz ist das so. Für mich gilt beim Fällen aber genauso das, was ich auch von den Waldarbeitern, Unternehmern etc fordern muss, wo ich als Förster tätig bin: der böse, alte Spruch: "Es gibt nur Vorhänger!" gilt nicht!!! Das wäre wohl das, was du mit "ohne Hilfsmittel" meinst: jeder Baum wird einfach irgendwohin, meist in die Richtung geschnitten, in die er hängt und in die er deswegen am leichtesten, eben ohne Hilfsmittel fällt. Das funktioniert nur in der Jungbestandspflege, bei ganz schwachen Bäumchen so. Da spielt es tatsächlich keine Rolle. Aber beim Fällen von starken Bäumen gäbe es ein furchtbares Chaos, Schäden an Nachbarbäumen, beim Fällen und beim Rücken, dem Herausziehen der Stämme. Deswegen muss ich mir bei jedem Baum überlegen, wohin er fallen muss, damit er dabei nicht in der Krone des Nachbarbäumen hängen bleibt, im Fallen nichts kaputt schlägt und anschließend ohne Schäden herausgezogen werden kann. Im Ausnahmefall geht das auch einmal ohne Keil, eben beim Vorhänger, der tatsächlich dorthin hängt, wohin er fallen muss. Dieser Vorhänger ist aber auch besonders gefährlich und unfallträchtig bei der Fällung.

Auch im professionellen Bereich spielt die Fällung mit der Motorsäge nach wie vor eine große Rolle. Insbesondere bei starken, wertvollen Laubholz-Sortimenten, wo der einzelne Stamm im Vordergrund steht und auch bestmöglich eingeteilt werden muss, ist sie nach wie vor die Norm. Von der Führerkabine des Harvesters aus kann man nicht beurteilen, wie der Jahrringbau ist, wo genau, nach welcher Länge, eine Qualitätsstufe endet und die nächste beginnt. Diese Maschinen haben dort ihre Stärke, wo ohne große Qalitätssortierung die Hölzer einfach nur nach Dimension bestimmten Verwendungen zugeteilt und dementsprechend in verschiedene standardisierte Sortimente geschnitten werden.

meistens mit Seilwinde

Bin öfters mit meinem Opa im Wald und bäume fällen wir verwänden überwiegend die Seilwinde und ziehen das Ding dann mit dem Bulldog raus

Sehr effektiv wenn du mich fragst

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin zwar kein Forstwirt, bin aber immer wieder in verschiedensten Wäldern unterwegs - und spreche auch bisweilen mit Forstarbeitern. Dabei beobachte ich folgendes:

Wo es vom Gelände her möglich ist, werden hier praktisch nur mehr Harvester (Holzvollernter) eingesetzt.

Die sind einfach unschlagbar - nicht nur bezüglich der Geschwindigkeit, sondern auch hinsichtlich der Sicherheit für das Personal.

https://www.youtube.com/watch?v=b57bp_xeyB0

Lediglich dort, wo diese aufgrund der Geländebeschaffenheit nicht einsetzbar sind, wird händisch gearbeitet. Diese Arbeiten sind dann auch relativ unbeliebt.

meistens mit Keil

Ich war beruflich meistens bei Privatleuten unterwegs. Größere Bäume wurden mit Keil aus Sicherheitvorschriften gefällt. Auch mal mit Seilwinde. Im Wald war ich seltener,jedoch konnte man an manchen Stellen auf Keil verzichten. Meine/Unsere Techniken waren Umsicht,Ruhe,Zeit und keine Hektik. Das sind die Grundvorraussetzungen für sicheres Bäumefällen. Mit der Zeit bekam man ein sehr gutes Auge,wusste genau wo der Baum aufschlägt. Du kannst mit 2-3 Fingern den Fällgrad ausrechnen so das er 1m vor einen anderen Gebäude aufschlägt. Das setzt natürlich Erfahrung vorraus. Nachteil vom jahrelangem (Extrem) Baumfällen ist der Stress den du nicht mehr wahrnimmst,aber dein körper. Dadurch hast du evtl., nach Jahren Rückenprobleme,weil Stress in die Knochen bzw. Rücken zieht. Aber das muss nicht bei jeden sein.....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebe den Wald,Natur,Reptilien und Griech. Landschildkröten
andere Methode

Selbstfällung nur mit Motorsäge und Keil, da keine andere Technik vorhanden.

Das Käferholz hat aber der Dienstleister mit dem Harvester geerntet.