Fliegen Vögel auch zum Vergnügen, oder hat das fliegen immer einen rationalen

8 Antworten

Die stellst die Frage nach dem biologischen Sinn eines Verhaltens, d.h. nach seinem Anpassungswert. Dieser Wert ist so definiert, dass eine Tierpopulation, die ein so geartetes Verhalten zeigt(e), mehr Überlebensvorteile hatte als eine konkurrierende Population, die dieses Verhalten nicht oder zumindest nur schwächer ausgeprägt zeigte. Vögel (besser Tiere allgemein) sind in hohem Maße instinktgesteuert, d.h. sie zeigen viele Verhaltensweisen, die den Kriterien der Instinkthandlung unterliegen (angeboren; auslösbar durch Auslöser; bei allen Individuen einer Art und eines Geschlechts gleich; lebens- und arterhaltend; hierarchisch strukturiert; zwanghaft automatisch). Besonders das letzte Kriterium ist nun bei der Betrachtung des Fliegens wichtig: Man muss sich als Mensch von dem Gedanken frei machen zu denken, dass ein Vogel losfliegt, um Futter zu suchen. Das ist nicht richtig, auch wenn es noch so natürlich klingt, weil die Menschen so funktionieren. Ein Vogel fliegt los, weil er einen von innen kommenden (endogenen) Antrieb zum Fliegen hat. Ob er dabei Hunger hat oder nicht, ist völlig gleichgültig. Wenn er nun fliegt, beobachtet er die Strukturen der Erde, und wenn er dort etwas sieht, dass Nahrung sein könnte, dann geht er herunter und frisst die Nahrung. Der Anblick der Nahrung war der Auslöser für das 'Nahrungsaufnahmeverhalten', das wieder ein eigenständiger endogener Antrieb ist. Dass das Fliegen oder Laufen (z.B. bei in Zoos gehaltenen Wölfen) ein eigenständiger Antrieb ist, kann man daran sehen, dass die Tiere dies Verhalten zeigen, auch wenn sie satt sind. Biologisch gesehen wird durch das Fliegen die Wahrscheinlichkeit erhöht auf Nahrung zu stoßen. Damit ist also deine Frage zunächst beantwortet. Allerdings gibt es bei einigen hoch evoluierten Vögeln das Spielverhalten, das von keiner unmittelbaren Notwendigkeit diktiert wird. Gerade Rabenvögel zeigen ausgeprägtes Spielverhalten, bei dem auch mannigfaltige Flugbewegungen eingeschlossen sind. Aufs Ganze gesehen hat Spielverhalten aber auch einen hohen Anpassungswert, weil dabei wichtige Erfahrungen über das Gelände, das eigene Können, das Verhalten der Artgenossen, der Bedrohungsmöglichkeiten durch Feinde oder des Verhaltens von möglichen Beutetieren gemacht werden.

Wenn man Vögel beobachtet, kann man erkennen, dass sie sich beim Fliegen wohlfühlen, miteinander kommunizieren, Paare bilden  etc. - also nicht nur Nahrung und Material suchen. 

Sie spielen auch im Flug miteinander. jagen und verjagen andere Vögel.

Ich habe z.B. beobachtet, wie Möwen gemeinsam einen Raubvogel vertrieben - der es auf die Brut abgesehen hatte - sah fast aus wie ein Luftkampf, den man in alten Kriegsfilmen sieht. 

Vögel lieben es zu fliegen, glaube ich.In der Thermik z.B. Sie lassen sich vom Wind treiben.immer höher.Ich glaube, sie haben großen Spaß dabei.

Hallo Jumi1974,

hier einmal eine mögliche Ursache des vielen Fliegens der Vögel.

Fliegen ist eine lebensnotwendige Fähigkeit für diese Tiere, daher trainieren sie diese Fähigkeit instinktiv auch wenn sie nicht auf Nahrungssuche sind oder etwas für die ("Wohungs")Nestpflege, bzw. den Nestbau suchen.

So beginnt auch jedes Vogelleben, sobald sie nach dem Schlüpfen aus dem Ei in der Lage sind zu fliegen.

Da Vögel durchschnittlich nur ca. 11 Jahre alt werden, sind sie (manschelich betrachtet) sozuschreiben immer noch lernende Kinder.

Hierzu paßt auch eine chinesische Weißheit: Eine Fähigkeit die nicht ständig trainiert wird läßt immer etwas mehr nach.

Entschuldigung für die vielen Rechtschreibfehler! ::=(|

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Sie können ja auch Verhaltensweisen ausprobieren, die keinen Sinn ergeben. Ob sie dabei glücklich sind, weiss ich nicht. Erleben sie wohl ein Glücksgefühl durch Transmitter im Gehirn?

Ich denke Säugetiere können durchaus etwas ausprobieren, das dann vielleicht als angenehm empfunden wird und somit das Verhalten verstärkt.