Findet ihr Sportunterricht nötig?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Nein, weil 54%
Ja, weil... 46%

12 Antworten

Ja, weil...

Auch, wenn ich diesen negativen Aspekte von denen du berichtest durchaus als beachtlich erachte, bin ich für den Erhalt des Sportunterrichts als solchen.

Viele Kinder haben Übergewicht und koordinativ-motorische Probleme, da sie sich von sich aus nicht bewegen oder so erzogen werden, dass sie keinen Sport ausüben.

Daher denke ich, dass sie so wenigstens in der Schule eine Basis an Bewegung erhalten und eventuell auch für eine Sportart motiviert werden können, was in den Elternhäusern oder Freizeit nicht passieren würde. Es gibt auch tatsächlich viele Kinder, die nicht schwimmen können. Ohne die Schule würden sie es nicht erlernen.

Nein, weil

Bewegung und Sport sind wichtig und notwendig, da gebe ich jedem Recht, der entsprechend argumentiert... doch der SPortunterricht ist es nicht und war in meinen Augen eher Kontraproduktiv was das angeht.

Es ist richtig Schüler ausprobieren zu lassen ob ihnen Sportarten gefallen oder nicht... aber nicht mit permanentem Notendruck im Nacken, zusammen mit gehässigen Kommentaren von Mitschülern und mit dem ständigen Problem, dass man manches eben nciht verbessern kann. Jede Sportliche Verbesserung geschieht nciht von heute auf Morgen, sondern braucht Zeit. Das ist nicht 'eben mal Vokabeln lernen'.

Und diese Zeit hat man im Sportunterricht in der Regel nicht, abgesehen davon, dass für die körperliche Konstitution in der Regel niemand etwas kann.

DIe Teambildung bei sowas ist ebenfalls ein Witz und selbst wenn man in einem sportlichen Bereich gut ist kommt der eben ggf. nicht dran oder wird vernachlässigt zugunsten der immergleichen Leichtathletik und Ballsportarten.

Sportunterricht, der angeblich SPaß machen oder zum Ausgleich dienen soll ist in meinen Augen eher eine Tortur, in der Mobbing am ehesten zu Tage tritt und bewirkt schlimmstenfalls genau das Gegenteil, nämlich dass sich die Leute zurückziehen und gar nichts mehr machen, zu demotiviert von den sportlichen Misserfolgen. In meinem Fall habe ich tatsächlich mit einer Sportart aufgehört, die ich gerne gemacht habe, u.a. weil ich mir im nutzlosen Schulsport wegen der schieren Inkompetenz des Lehrers eine Verletzung zugezogen habe... genau das sollte NICHT der Fall sein... und genau das geschieht eben leider

Ja, weil...

Also ja, Sport ist gerade heutzutage wichtig - nicht alle Kinder gehen automatisch raus, spielen, bewegen sich!

Man könnte aber das Mobbingthema stärker im Blick haben und z.B. Einzelgruppen von Freunden oder Gleich(un)sportlichen (Leistungsniveaus) einführen (jede Gruppe in einem abgetrennten Halltenteil), damit eben Stress vermieden wird und sich jeder Schüler auf den Sport konzentrieren kann. Für mich war es schon immer schwer zu fassen, dass einige sich nur auf den Sport konzentrieren dürfen und andere den Großteil der Stunde mit Angst vor Häme oder Beleidung, Scham vor Ausgeschlossenwerden und Scham oder Stress vor schlechten Leistungen verbringen müssen.

Es gibt ja Mädchen- und Jungenspoprt. Warum kann man nicht auch nach Vorjahresschulnoten oder anderen Kriterien trennen, so dass die guten Schüler sich mit Motivierten, Trainierten und Begabten messen können und die schlechten Schüler Gelegenheit habenm in Ruhe zu lernen, sich mehr auf den Sport als auf den Stress zu konzentrieren?

Socat5  15.11.2019, 19:00

Naja, nicht nur von den Mobbern sondern auch offiziell schlecht genannt und entsprechend eingeteilt zu werden, machts glaub ich nicht besser.

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Ich mag jetzt biased sein, weil ich Sport studiert habe, aber ich finde Sportunterricht immens wichtig. Dazu muss man aber auch sagen, er muss richtig ausgeführt werden. Die Kinder für die Bewegung zu begeistern muss ein Hauptziel sein, vor allem in Zeiten, in denen immer mehr Menschen unter Übergewicht zu leiden haben und sitzen in der Arbeit die Haupttätigkeit wird. Klar bekommen immer die die besten Noten, die auch sehr sportlich unterwegs sind, daran wird sich nichts ändern.
Wer seine Schüler aber zur Ausgrenzung anderer im Sport bringt, hat als Lehrer etwas falsch gemacht. Die Schwächsten Sportler werden als Letztes gewählt, das steht außer Frage, aber Mobbing sollte daraus nicht resultieren.

War in meiner Erfahrung auch das genaue Gegenteil. Den größten kameradschaftlichen Akt hatte meine Jahrgangsstufe im Sportunterricht. Da stand die ganze Stufe für jemanden auf, weil er vom Lehrer massiv ungerecht behandelt wurde.

Der Sportunterricht in der heutigen Form ist sicher nicht für jeden geeignet. Wie du richtig schreibst, werden die "Nichtsportlichen" gerne zur Zielscheibe des Spotts. Aber genau die, die wenig Bewegung im Alltag haben, sollen doch lernen, Spaß an sportlicher Betätigung zu finden. Das kann nicht passieren, wenn der Sport nur auf Leistung (und entsprechende Zensuren) aus ist.

Also, Sportlehrer, überlegt euch, wie ihr gerade die Bewegungsmuffel motiviert, und bremst um Himmelswillen die Supersportler, die meinen, jemandem überlegen zu sein, nur weil sie ein Seil hochklettern können oder mit gespreizten Beinen über einen Bock springen können, wenn sie den anderen unter die Nase reiben, dass Sportler besonders tolle Typen seien.