Findet ihr Misch-Ehen schlimm?
Hi Leute
bin gerade wieder an Grübeln - aber ich denke, wir haben das Ganze damals in den Griff bekommen.
"Mischehe" meine ich nicht eine beliebige Mischung, sondern einer der Partner ist katholisch, der andere evangelisch.
So - jetzt wird geheiratet.
- die Verwandtschaft des Einen ist logischerweise überwiegend katholisch, die des anderen eben evangelisch. Wir wollten keinem auf den Schlips treten (wir hatten aber auch dennoch immer ein perfektes Leben - keine Konflikte deswegen). Dennoch - wir haben uns Gedanken gemacht.
- da geht es z.B. um das Abendmahl: die Riten sind eben unterschiedlich. Da geht es auch um das Ehe-Sakrament.
- da geht es um den Pfarrer / Priester
- danach - da hast du Gespräche mit den Pfarrern / Priestern über Kinder etc.
- dann musst du das Ganze noch in einem Bistum (oder so beantragen)
Kurz: es war unheimlich aufwändig.
Das Ergebnis war: wir haben in einer evangelischen Kirche geheiratet, zwei (!) Pfarrer gehabt - einen evangelischen und einen katholischen. Hat alles geklappt. Abendmahl konnte natürlich nur der Priester / Pfarrer machen, sonst hätte es wieder Unterschiede (wegen dem Wein hätte es wieder Diskussionen geben können) gegeben.
Frage: sollte man - wenn wir jetzt (heute) über Ökumene reden - dann immer noch den (zukünftigen) Eheleuten solche Hindernisse in den Weg legen oder sollte man nicht lieber sagen "komm - ich trinke aus dem gleichen Kelch - Das passt schon".
Die Überlegungen sind Ok - aber ich finde das viel zu viel Aufwand für - Ja, was wohl. Ich finde: der Glaube / die Bibel macht da keine Unterschiede - also warum machen wir es?
11 Stimmen
9 Antworten
Bei uns im Norden sind bei den Katholiken konfessionsverbindende Ehen weitaus häufiger als rein katholische. Und es ist völlig normal, dass auch evangelische Familienangehörige in der Messe zur Kommunion gehen können. Allerdings sollten sie ein gutes Gespür für den sakramentalen Charakter der Eucharistie (Heiliges Abendmahl) haben.
Es wird ja nichts "vermischt". Abe beide Ehepartner können sich mit ihren jeweiligen Erfahrungen und den Traditionen ihrer Konfession bereichern.
Willkommen im Jahr 2023. Wer eine Ehe zwischen einem Katholiken und einem Evangelen (also beides Christen) als "Mischehe" bezeichnet, hat ganz andere Probleme...
Das ist mal wieder so ein First-World-Problem, das eigentlich nicht der Rede wert ist. Man kann seine Lebenszeit auch sinnvoller nutzen.
Wer so fest in seiner Konfession verankert ist, dass er weder konvertieren noch ausschließlich "weltlich" (=standesamtlich) heiraten will, muss akzeptieren, dass die Kirchen, deren Segen er erbittet, dafür Gegenleistungen fordern.
Wäre wirklich alles egal, hätte einer von euch ja einfach der Gemeinschaft des anderen beitreten können, oder gleich beide einer dritten, um alle Verwandten gleichermaßen zu entsetzen:
der Glaube / die Bibel macht da keine Unterschiede
IHR schon.
Man kann auch einfach die 'Komponente' Religion bei einer Eheschließung weglassen.
Standesamt + grosse Feier mit allen Angehörigen und gut ist.
Falls es euch doch wichtig ist, heiratet ihr eben ökumenisch.
P. S. Die wenigsten geladenen Gäste werden katholisch und/oder evangelisch sein.
Wenn man den Mittelweg machen will kann man das machen, aber wie du es vorschlägst ist auch gut.
Beide Glauben das Jesus Christus Herr ist, das ist das Einzige was zählt.
Amen.
Danke Aleqasina
deine Antwort enthält eine extrem wichtige Formulierung: "konfessionsverbindende ". Ich glaube, das ist vielen Leuten nicht klar.
PS: (ohne es den Priestern zu sagen): ich bin dennoch 'katholisch' zur Kommunion gegangen, obwohl ich evangelisch bin. Eigentlich habe ich gecheatet.