Findet ihr Fatalismus auch gut oder eher schlecht?
Freier Wille ist für mich was womit ich nichts anfangen kann. Durch freien Willen werden Kinder vergewaltigt und Böses geschieht. Anstatt einfach zu sagen ich halte mich zurück und tue nur das Mindeste und lasse es geschehen. Das ist Fatalismus für mich, eine Freiheit in schlechten Zeiten.
Ich kann diesen freien Willen nicht sehen und nicht spüren, ich bin immer noch derselbe Mensch im Innern wie am Anfang und jeden Tag gehe ich zur Arbeit, damals Schule, es ändert sich nichts. Die Reichen sagen vlt. sie haben freien Willen aber nur weil sie arrogant und mächtig sind. Sonne, Mond und Sterne haben doch auch keinen freien Willen, die sind immer da wo sie sind, genau so wie alles.
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4 Antworten
Der freie Wille ist eine Illusion. Es ist erstaunlich, dass uns die Natur eine so mächtige Illusion auferlegt hat, dass sogar der der weiß, dass es eine Illusion ist, von dieser Illusion gefangen ist.
Daraus folgt aber auch dass das "Böse", welches du darstellst, nicht aus freiem Willen geschieht, denn den freien Willen gibt es ja nicht. Und daraus folgt auch, dass ein bewußter Fatalismus ebenfalls eine Illusion ist.
Die Willensbildung ist von Ursachen abhängig. Willensfreiheit gibt es nur auf der intersubjektiven Ebene, das heißt von Mensch zu Mensch und im gesellschaftlichen Bereich.
Vornehmlich schlechte Ursachen bescheren schlechte Wirkungen. Das ist Fatalismus. Mehrheitlich gute Ursachen führen zu guten Wirkungen. Was immer wieder übersehen wird ist das das Schicksal es auch gut gemeint haben kann.
Der Fatalismus behauptet, dass das Schicksal alles vorherbestimmt und Menschen keine Willensfreiheit über ihre Handlungen besitzen. Diese fatale Sichtweise entwertet uns als Individuen, indem sie jegliche moralische Verantwortung für unser Handeln abspricht und die persönliche Entscheidungsfreiheit total negiert. Sie führt zur Passivität und untergräbt jede Chance auf persönliche Entwicklung. Wissenschaftlich widerspricht der Fatalismus der Unbestimmtheit in der Quantenmechanik und philosophisch der Idee der Willensfreiheit, die auf rationalen Abwägungen beruht und nicht einfach eine Frage der Handlungsfreiheit ist, wie manche Gehirnforscher fälschlicherweise interpretieren. Eine fatalistische Lebenshaltung kann ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit bei der Bewältigung des Lebens hervorrufen, was wiederum psychische Erkrankungen begünstigen kann.
Der Fatalismus setzt ein deterministisches Universum voraus, das heißt, alle Wirkungen stehen durch Ursachen unbedingt fest. Allerdings ist das Universum nicht gänzlich determiniert, da es z.B. noch den Zufall gibt.
Der Zufall, also Unbestimmtheit, entbehrt jeder Grundlage. Die Entstehung einer jeden einzelnen Wirkung ist ohne Ursachen unmöglich.