Findet ihr auch, dass in der Regel Neubauviertel einen geringeren Wohlfühleffekt haben als Altstädte oder Gründerzeitviertel?
Hallo,
die Frage bezieht sich nicht auf Einfamilienhaussiedlungen, aber auf Mehrfamilienhäuser, egal ob Mietwohnungen oder Eigentumswohnungen. Plattenbauten, 50er-, 60-, 70er-Jahre-Architektur bis heute. Sehr viele dieser Gebäude, wenn es nicht gerade ein moderner Wolkenkratzer ist, sind für meinen Geschmack langweilig und einfallslos und strahlen, wenn sie ein ganzes Stadtviertel prägen, keine oder kaum Wohlfühlatmosphäre aus. Ich wohne selbst in so einem Viertel, würde nicht auf die Idee kommen, da zu spazieren. Das war in meiner früheren Wohngegend anders, viele interessante Gebäude, Leben auf den Straßen und eine interessante Mischung von Großstadt- und Kleinstadtatmosphäre.
Jeder Neubau, der hier gebaut wird, sieht im Grunde ähnlich aus, dazu die bodentiefen Fenster, von denen ich kein Fan bin, weil man sie nicht problemlos putzen kann (die unteren Bereiche kann man nicht immer öffnen), kalte Ausstrahlung, quaderförmig, keine Kreativität in der Gestaltung. Man hat hier um den Hauptbahnhof ein neues Viertel hochgezogen oder ist dabei, habe mir das mal vor ein paar Jahren angesehen, sieht ordentlich aus, aber unkreativ und insofern ein Stück weit abweisend. Wenn man die Leute fragen würde, ob sie lieber die alten Kirchen und Häuser, die vor 120 Jahren errichtet wurden und den Krieg überdauert haben, ansprechend finden, oder die quaderförmigen Bauten um den Hauptbahnhof herum, bin ich mir ziemlich sicher, dass eine große Mehrheit sich die damaligen Viertel in ihrer Wirkung vorzieht.
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
7 Antworten
ja nichts neues, die sind ja auch copy paste.
und quaderförmig is halt einfach zu planen, da gabs mal sowas witziges bei freggeles ne alte kinderserie kennste vllt noch da hat der doktorfreggle mal so gemeint Menschen stehen voll auf vierecke sie gehen in ein viereck um sich in ein viereck zu setzen und starren dann auf ein viereck um in einem viereck schlafen zu gehen xD
Die Ausführung war länger XD
Ich wohn in nem Haus von 1970 oder sowas war das, (steht uf meiner Badezimmerablage) das hat hier nen Zimmermann oder Tischler nen bissel gebastelt, hab zwei Christusgebete hier stehen, einmal am Geländer leider wurde sein Wunsch nich wahr, denn da steht Gott schütze das Ehrbare Handwerk im Wohnzimmer seht auch son Satz der is aber eher dumm xD
Der Rest hier is hier halt auch mit fetten Holzstützen belegt im Wohnzimmer.
An sich gesehen gemütlich ja, das Problem das wurde nie richtig renoviert.
Heißt es gibt nichmal ne Drenaige weshalb der Keller seit etwa 7 Jahren durchgehend flutet und die unterste Wohnung über die Wand wasser hochzieht. oh ich hatte nichmal ne Dämmung am Fenster drin xD
Also ja es is an sich hübsch, aber eig dürfte man das so gar nich vermieten xD
und ja die Holzbalken sind stabil, nur der Rest vom Haus nich allzu sehr XD
Häufig. Das liegt einerseits ein wenig daran, dass die Pflanzungen bei älteren Gebäuden stärker sind und daran, dass die Vorkriegshöuser handwerklich gebaut wurden mit der entsprechenden Nichtperfektion, die einen hintergründigen Charme ausmachen.
Ich muss aber widersprechen: in der Gründerzeit waren die Gebäude weit weniger kreativ als später. Eigentlich war das zu einem großen Teil stilistischer Schund.
Aus heutiger Sicht wird das aber umgedeutet zu Gemütlichkeit und Originalität.
Interessabt finde ich, dass die Wohnblöcke aus der direkten Nachkriegszeit z B. in der Neuen Vahr in Bremen, die einfache ubd lanweilige Schuhkartons sind, heute in der 4. Generation bewohnt werden und sehr beliebt sind. Da sind die Qualität der Wohnungen und der stadtplanerischen Ziele wichtige Parameter.
Nach meiner Neinung spielt auchvdie Haptik und Oberfläche eine wichtige Eolle beivder Bewertung. Glatte Perfektion lässt die Synapsen zurückzucken.
Die Gründerzeithäuser z.B. in Bremen sind Massenware. Da wurden x Häuser nebeneinander paralell gebaut. Erdgeschoss überal, dann 1. OG usw. Und wenn die Eigentümer feststanden, konnten sie sich die Stuckfassade im Katalog aussuchen.
Bei Ergänzungn der zerbombten Häusern wurden oft Fehler gemacht. Wichtig ist nicht nur die Fassade sondern auch die Proportion.
An sich sind so neue Häuser schon schön, manche sind aber auch grottenhässlich.
In einer Altstadt würd ich nicht wohnen wollen, weil mir der Garten fehlt.
Ich wohne am liebsten in einer älteren Siedlung, wo man ein Haus renoviert hat. In so älteren Siedlungen sind auch die Gärten viel größer. In Neubaugebieten ist der Außenbereich oft begrenzt und die Nachbarn können dir schön auf’n Esstisch gucken.
so richtig heimelig wird ein viertel erst durch die nachbarschaft. und da ist es egal ob plattenbauten oder fachwerk...
lg, Anna
Hab vor einiger Zeit in einem Altbau gewohnt. Das Problem ist die ständige Sanierung und Renovierung. Außerdem das tralala mit Denkmalschutz. Da konnte man nicht einmal Rolläden einbauen. Aber halb so wild, ich finde diese Wohnungen trotzdem schöner, als mancher Kasten, der wie ein Pilz aus dem Boden schießt. Ist halt Geschmackssache, aber mit den neuen Häusern geht es mir wie mit Elektroautos: Mag ja schön und gut sein, aber sieht einfach scheiße aus!
Was die Gründerzeithäuser anbelangt, sehe ich es insofern auch so, dass es da häufig eine gewisse Ähnlichkeit gibt, wobei es aus meiner Sicht auch daran liegt, dass sie - trotz massiver Zerstörungen - noch massenhaft vorhanden sind (gibt hier auch teilweise noch ganze Viertel oder Straßenzüge mit Gründerzeithäusern und in anderen Vierteln ist alles oder vieles weggebomt worden). Wobei ich auch da finde, dass es viele Varianten gibt (mit Turm und Kuppel oder ohne usw.). Aber selbst wenn die Fassaden mehr oder weniger alle gleich aussehen würden, finde ich es persönlich trotzdem einfallsreicher, da man sich Gedanken gemacht hat, wie man die Fassade aufhübschen kann. Ist natürlich auch alles Geschmackssache, aber ich persönlich finde in solchen Fällen eine gewisse Ähnlichkeit sogar gut (z. B. alles Fachwerk oder alles Gründerzeit), da das Stadtbild dadurch sehr harmonisch wirkt und trotzdem dem Auge etwas bietet (nur mein persönlicher Eindruck). Ganz unangenehm für's Auge finde ich immer, wenn es durch die Zerstörungen im Krieg so eine wilde Mischbebauung gibt, die man hier auch oft hat, da steht dann ein Gründerzeitgebäude mit prunkvollem Stuck neben einem ganz einfachen 50er-Jahre-Bau. Und das zieht sich dann teilweise auch so durch's Stadtbild.