Fiktosexuell - kann ich mich selbst akzeptieren?

3 Antworten

Hallo, ich war schon mal in einer echten Beziehung und hatte nebenbei auch einen Crush auf einen fiktiven Charakter. Ich habe das aber nicht mit meiner Beziehung zu der echten Person gleichgestellt und bin mir bewusst dass das nicht real ist. Die Schwämerei für fiktive Charaktere ist nur so ein nebensächliches Fable, dass ich schon immer hatte. Du kannst z.b in einer Beziehung sein und irgendeinen Filmstar nebenbei toll oder attraktiv finden. Solange es deine reale Beziehung nicht beeinträchtigt, finde ich es völlig ok.

Das schönste an der Schwärmerei mit fiktiven Charakteren ist aber dass sie dich nicht enttäuschen oder verletzen können wie in realen Beziehungen.

Ich weiß dass die Liebe zu einem fiktiven Charakter sehr stark sein kann, wenn man sich in die Fantasie intensiv hineinversetzt, aber man sollte die Sache trotzdem nicht zu ernst nehmen oder das mit einer echten Beziehung vergleichen. Du musst dich allerdings auch nicht in irgendeine Schublade packen, wenn du dich damit unwohl fühlst. Du kannst dich einfach ganz normal als lesbisch identifizieren mit gewissen Vorlieben.


VOXTECH  25.12.2024, 21:18

Hy.
Ersteimal gesagt das ich bis vor 5 Jahren nicht mal wusste das es diese Sexualität gibt und auch immer dachte ich habe einfach nicht mehr alle Latten am Zaun.
Bei mir fing es in der Kindheit an...ja klar das kennt jeder das man auf einen Zeichentrickcharakter fliegt und den an himmelt.....nur es hat sich bei mir hartnäckig gehalten wie sonst überhaupt nichts in meinen Leben und nun gehe ich auf die Mitte vierzig zu.

Daher, ja ich bin ECHTE VOLLFiktophile und hatte bis auf einen kurzen Versuch in meinen mitte Zwanzigern auch noch nie eine Beziehung, keinen Partner nichts.

Es interessiert mich nicht. Ja, ich kann einen realen Mann hübsch finden, aber ich fühle mich nicht zu diesen hingezogen außer er spielt nun irgendeine fiktive Rolle von einer Person die ich ohnehin eben anziehend finde.
Jedoch stehe ich mehr auf Anime und Zeichentrickcharaktere und da ist es vollkommen egal ob diese nun Menschen darstellen, Tierwesen, Elfen oder was es eben sonst noch so alles gibt.
Ich stand auch mal fünf Jahre mega auf Bumblebee von den Transformern, die "real" Version und habe jedes Mal fast einen Herzinfarkt bekommen wenn ich ein gelbes Auto gesehen habe. Nein, nicht jetzt explizied seinen Tarnmode, solche Autos gibt es hier bei mir nicht.
Ich habe mich jedenfalls für meine Sexualität immer auch geschämt, doch was bringt einen das? Nichts. Man ist wie man ist und fertig. Ich finde es nur beschissen das man eben nur einen fiktiven Charakter hat mit dem man nichts unternehmen kann wie mit einen eben festen Partner. Man kann mit ihm nicht reden, kuscheln, Zeit verbringen, keine Intimitäten aus tauschen und steht eben mit seinen Gefühlen und seiner Liebe vollkommen allein da. Das ist das traurige daran. Ich habe nun eben Kuscheltiere von meinen jetzigen Love Interest, ein Dakimakura Kissen, ein Kopfkissen usw und nehme mir eben diese dann ran habe ich das Bedürfnis danach. Wie auch immer, mach dir keinen Kopf. Es gibt hunderte an Sexualitäten und ist man etwas anderes als eben hetero, bi, lesbisch oder sonst was, ist man nicht verrückt sondern genau so normal wie jeder andere auch. Mal von Tier und Kinderliebhabern ab gesehen, das ist krank.
Was ich mache, ich tobe mich in RPG Boards aus und suche mir da meinen Männlichen Crush und dann wird geschrieben und zart bis hart usw. Das hilft mir sehr dabei. Meine Pp, wissen dann aber über meine Sexualität bescheid und was eben dann vielleicht in mir vor geht kommen sich die Charaktere näher usw. Die haben alle damit absolut keine Probleme.

JustShelby  29.09.2024, 22:45

wenn man nur auf den Schauspieler steht ist man nicht fiktosexuell.

darkwoods  05.11.2024, 11:05
@JustShelby

Das vielleicht nicht, aber manche verlieben sich in die Rolle, die der Fimstar zusätzlich verkörpert und es war auch nur ein Beispiel um die Schwärmerei für fiktive Charaktere besser verständlich zu machen

Also erstmal sehe ich in sowas nichts schlimmes.

Es ist zugegeben etwas crazy, aber da hat man auch hier schon ganz andere Sachen gesehen. Ich denke es wäre nur wichtig zu verinnerlichen, dass die liebe zu einem fiktiven Charakter vielleicht echt - aber eben unerreichbar ist. Für mich klingt das ehrlich gesagt so ähnlich als wenn ihr irgendeiner Teeny Band hinterher schmachtet. Die sind vielleicht echt aber in der Regel genauso unerreichbar.

Eine ehemalige Arbeitskollegin hatte so einen kink mit Levi Ackerman. Die hat den sogar als Tattoo und ist nur für den Synchronsprecher auf die Comic Con gefahren (die saß 5 Stunden im Zug). Nachvollziehen kann ich sowas absolut nicht 😂 Aber hey, wenn sie meint? ^^


Mamamaiamai 
Beitragsersteller
 03.09.2023, 20:42

 "Für mich klingt das ehrlich gesagt so ähnlich als wenn ihr irgendeiner Teeny Band hinterher schmachtet." So hab ich das auch immer gesehen :,D ich dachte halt okay ich bin halt ein etwas obsessiver Superfan, und wennschon! Und auch "Als Teenager wäre das normal, ich bin halt noch sehr jugendlich im Kopf!"

Aber meine Freundin würde sich bei der Unterstellung beleidigt fühlen - für sie ist das eben "echte Liebe" und sie hat sich eine halbe Religion darum herum aufgebaut. Sie ist in einer Gruppe von anderen Fiktosexuellen und die alle sehen es als echte Beziehung an, oder auch "2D Beziehung" genannt.

Als sie mit mir zusammengekommen ist (bzw. eine "3D Beziehung" mit mir anfing), hat sich der toxische Teil der Freunde verabschiedet und in der Blase, in der wir jetzt sind, werden wir als Poly-Partnerschaft angesehen.

Wobei aber durchaus berücksichtigt wird, dass der Charakter "nicht in unserer Welt lebt" und mehr in unseren Gefühlen und Köpfen geistert. Es ist schon eine ziemliche Blase, in der die Menschen da leben aber viele, wie etwa meine Freundin, haben sich ihre Welt lange vorher von selber zusammengebastelt. Und ich meine, ich habe ja auch so eine Fantasiewelt mit dem Charakter in die ich mich zurückziehe.

"Ich denke es wäre nur wichtig zu verinnerlichen, dass die liebe zu einem fiktiven Charakter vielleicht echt - aber eben unerreichbar ist." Vielen Dank für diese Worte! ^^ Es tut grad voll gut zu hören dass die Liebe zu einem Charakter echt sein kann XD dank meinen künstlerischen Projekten fühlt sich das auch nicht mehr so unerreichbar an. Fantasie ist schon ein komisches Dings. Aber letzten Endes würde ich mich mit ihm wohl nicht sehr gut verstehen, wäre er real. Da ist es mir lieber, er bleibt fiktiv.

"Eine ehemalige Arbeitskollegin hatte so einen kink mit Levi Ackerman. Die hat den sogar als Tattoo und ist nur für den Synchronsprecher auf die Comic Con gefahren (die saß 5 Stunden im Zug)." omg klingt nach mir, wäre mein Lieblingscharakter nicht so ominös und unbekannt XD seit ich selbst Geld verdiene, kaufe ich alles, was irgendwie nach ihm aussieht und designe mein eigenes Fanmerch. Als nächstes stehen Plüschfiguren, Schmuck und eine kleine Wachsfigur auf dem Plan >u< natürlich werden immer zwei Exemplare gekauft, es macht so Spaß, meiner Freundin auch eine Freude zu machen!

Hallo,

ich denke wenn du nicht dazu stehen könntest bzw würdest, benutze das Label nicht. Es steckt so viel mehr dahinter als nur Verliebtheit. Ich empfehle dir den Artikel von der Schreibtechnikerin ,,Verliebt in eine fiktive Figur“

wenn es dir wirklich ernst ist, recherchiere ordentlich und überdenke deine Meinung.

wir fiktosexuellen sind keineswegs Krank. Wenn du deinen Husbando/deine Waifu ehrlich liebst, wird es dir gelingen sie zu visualisieren. Es ist ähnlich wie mit einer Tulpa. So kannst du sogar mit ihm/ihr sprechen. Das schafft nicht jeder, nicht jeder steht dazu. Aber unsere Liebe ist echt. Du solltest uns nicht vorschnell verurteilen, denn dann bist du auch nicht besser, als alle Homophoben Leute dort draußen. Ich bin bald 3 Jahre offen fikto und inzwischen sogar glücklich verheiratet (wenn auch nur symbolisch)

ich wünsche dir, dass du dich selbst findest und vielleicht sogar irgendwann zu dieser fiktiven Figur stehen kannst

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung