Feuerwehr - Schlauchmanagement - beste Methode?

4 Antworten

Ich schließe mich den beiden Vorrednern an: Schlauchpaket ist super. Ich kannte von meiner eigenen Feuerwehr nichts anderes und war bei der Truppführerausbildung dann mittelmäßig schockiert, wie kompliziert es mit dem Schlauchtragekorb ist. Gab direkt mal einen riesigen Knoten auf dem Treppenabsatz. Vom Schlauchpaket kenne ich es so, dass man es füllt und dann schön an die Wand stellt.

Ich kenne nur 30m C42 und 2x15m C42. Die Kupplung bei letzterem ist deutlich nerviger, gefühlt krabbelt nach jedem Türrahmen ein Kamerad zurück und hakt die Kupplung wieder aus. Bei 20m hätte ich Bedenken, dass es immer reicht - mit den 30 m weißt du eben, dass sie für ein normales Einfamilienhaus mit Erd- und Dachgeschoss ausreichen. Wobei wir im Zweifel doch auch lieber noch 'nen Tragekorb bis zur Rauchgrenze auslaufen lassen und dort erst das Schlauchpaket ankuppeln. Lieber haben und nicht brauchen.

Für eine Schlauchreserve "auf der Wiese" finde ich den doppelt gerollten Rollschlauch tatsächlich am praktischsten. Einfach in eine Richtung auswerfen, in der Platz ist und mit beiden Kupplungen dort bleiben, wo man ist. Das kannst auch mit 2-3 Schläuchen nebeneinander machen, dann hast da 2-3 schöne große Buchten liegen, ohne dass jemand im Zickzack laufen muss. Der einzige Nachteil ist, dass es mit mehr als zwei Schläuchen unterm Arm dann doch schwierig wird.

Warum man heutzutage noch C52 verwenden sollte, weiß ich nicht. Man will ja keine 400 l/min aus einem C-Strahlrohr abfeuern, erst recht nicht im Innenangriff. Aber gerade im Innenangriff ist die Arbeitserleichterung doch sehr wertvoll.

Wir benutzen jetzt schon eine ganze Weile die 30m-C Variante und eigentlich gibts darüber nur positives zu sagen.

Das gefrickel mit den Schlauchtragekörben an der Rauchgrenze ging mir schon immer auf den Sack und 15m für das Bundle vom Angriffstrupp sind allein natürlich zu wenig. Eine Zeit lang haben wir des öfteren auf den Tragekorb verzichtet und einfach eine Länge C-Rollschlauch zusätzlich mitgenommen.

Insofern...: Wenn absehbar ist, daß man vom Verteiler bis zur Rauchgrenze noch deutlich mehr Schlauch braucht nehmen wir den Schlauchtragekorb natürlich mit...: die 30 Meter sind wirklich nur für den unmittelbaren Bewegungsbereich des Angrifftrupps.

Und selbst wenn " nur " 30 Meter für den Angriffstrupp mal zu wenig sind, weil das Gebäude eben doch größer ist und man daher noch eine normale Länge zusätzlich braucht hilft es schon deutlich, wenn da unterwegs eine Kupplung fehlt die am Türrahmen hängenbleiben kann.

Ist natürlich stark unterschiedlich abhängig davon, was man so normalerweise an Einsätzen hat, aber bei uns reicht in locker 90% der Fälle die 30-Meter Variante problemlos aus......, wenn man denn den Verteiler auch so platziert, daß nicht doch noch 10 Meter Schlauchlänge unnötig draußen verlaufen.

Ansonsten eben draußen noch eine normale Länge davorgehängt, daß man drinnen auch die vollen 30 Meter zur Verfügung hat.

Also zum Schlauchpaket selber, ja es ist sehr gut! Welches ihr nehmen wollt müsst ihr selber wissen meine Empfehlung geht aber ganz klar zum C42 mit 30m ich meine... wann brauchst du im Innenangriff die Literleistung?

Zur Verwendung...

Aktuell verwenden wir (Mangels verlasteter Rollschläuche) einen Schlauchtragekorb um vom Verteiler bis ins Stockwerk vom Haus zu kommen. Dann auf dem Absatz vor der Tür dem Paket ca 1x1 Meter Platz Lassen (Nicht zwischen Fuß/Knie und Wand Einklemmen!!! und dann mit dem Kugelhahn in mittlerer Stellung voll laufen lassen. Dabei sind ca 6 bis 7 Bar an der Pumpe gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Maschinist /Servicetechniker für Feuerwehr Einsatzfahrzeuge
Wie handhabt ihr das und was ist die beste Methode?

Wir gehen als Standardausrüstung als AT grundsätzlich mit einem Schlauchtragekorb mit 2x C42/20 und einem Schlauchpaket C42/20 bei einem Innenangriff vor. Wie vielerorts üblich besteht bei uns das Schlauchpaket aus dem gewickelten Rollschlauch mit angekuppeltem HSR und am anderen Ende ein Kugel-Absperrventil.

Der Schlauchtragekorb wird im Normalfall vom Verteiler vor der Gebäudetür bis zur Rauchgrenze vorgezogen. Dort schaut man dann, dass man bestenfalls noch mindestens eine halbe C-Länge Reserve hat und kuppelt dann das Schlauchpaket an. Ist das nicht der Fall, wird eine weitere Leitung nachgezogen. Wir orientieren uns da stark an den Prinzipien der uns nahen Berufsfeuerwehr, da einzelne Kameraden selbst in BF tätig sind.

Für die bei uns typischen Einsätze im 1. OG eines alleinstehenden Hauses ist das auch vollkommen ausreichend. Bei Industrieobjekten oder anderen weitläufigeren Objekten wird natürlich auf mehr Schlauchmaterial zurückgegriffen.

Die C42/20 Leitungen haben sich bei uns einfach am Besten bewährt, weshalb wir auf andere Längen und Größen als C-Druckschlauch verzichten.

Durch den niedrigeren Querschnitt des C42 im Vergleich zum C52 lässt sich die Leitung besser biegen und verlegen. Das macht sich vor allem in engeren Wohnungen oder in einem Treppenhaus bemerkbar. Weiterhin beinhaltet der C42 weniger Wasser, was die gefüllte Schlauchleitung leichter macht, was den AT nochmal zu Gute kommt. (Gefüllte 15 m C42 wiegen rund 21kg, 15 m C52 dagegen rund 32kg)

Sind Schlauchpakete zu empfehlen?

Klares "Ja".
Aus mehreren Aspekten.

Ein Schlauchpaket erleichtert nicht nur das Anlegen einer Schlauchreserve, sondern schafft auch Ordnung an der Rauchgrenze.
Gerade wenn man zur Personenrettung vorgeht, ist das schlimmste was passieren kann, dass die Person auf dem Fluchtweg über die Ausgekippten Schlauchtragekörbe stürzt. Zudem stehen keine Tragekörbe im Weg herum. Das kommt auch den nachrückenden Trupps oder dem eigenen Trupp auf dem Rückweg zu Gute.

In der Vornahme hängen wir das Paket dem Truppmann über die Flasche, der Truppführer nimmt die Feuerwehrleine. Das ist nochmal ein weiterer Aspekt, da so der Geräteträger zusätzlich noch eine Hand frei hat, obwohl er nochmal mehr Schlauchmaterial mitnimmt.

Am Besten eignet sich für ein Schlauchpaket ein C42 mit HSR und Absperrventil. Die Länge variiert nach eurem Einsatztaktischen Vorgehen und euren räumlichen Begebenheiten. Bei uns ist die 20er Variante ausreichend

Woher ich das weiß:Hobby – Cardiotraining, Feuerwehrsport/Treppenlauf unter Atemschutz