Eure Meinung zum Handyverbot an der Schule?

13 Antworten

Man braucht das Handyverbot ja nur, weil die Schule so organisiert ist, wie sie es nun mal ist. Das Handyverbot ist eine Folge von autoritären Strukturen. Würde man die Strukturen beseitigen, brauchte man kein Handyverbot. So, wie wir im Alltag in bestimmten Situationen (Kino, Theaterbesuch u. ä.) das Handy ab- oder stummschalten, würde man das an einer Schule auch tun können. Eine teilweises oder grnerelles Verbot halte ich für überflüssig.

Ich selbst bin übrigens ein Handymuffel. Ich habe kein Smartphone, mit dem man zum Mond fliegen kann, sondern nur ein altes Klapphandy.

Übrigens verbaut man sich mit einem Verbot im Unterricht eine sinnvolle Nutzung dieser technischen Allzweckgeräte. Die Folge: Deutschland zählt, was die Schulen angeht, zu den technikfeindlichsten Ländern. Auch wenn jeder Lehrer das Handynutzungsverbot aufheben könnte, tun das nur wenige. Die Indoktrination der Schule funktioniert auch in dieser Hinsicht ziemlich gut. Es gibt Lehrer, die glauben, sie müssten das Handy schon wegnehmen, wenn jemand nur auf die Uhr schaut. Einem solchen Lehrer fällt es natürlich schwer, die Geräte im Unterricht sinnvoll einzusetzen.

Gruß Matti

mk458 
Fragesteller
 09.10.2016, 18:25

Gut auf den Punkt gebracht, danke!

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Kuhlmann26  09.10.2016, 18:35
@mk458

Ist es nicht bezeichnend? Hier gibt es nur Befürworter des Handyverbots. Wie ich sagte: Die Indoktrination der Schule funktioniert sehr gut.

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paulklaus  10.10.2016, 18:37
@Kuhlmann26

Nein ! Amyyccheen hat sich auch gegen ein Verbot ausgesprochen - mit einer sehr vernünftigen Sichtweise ! DH !

Ich bin ihrer Meinung UND deiner Meinung, Matti !

pk, ebenfalls nur stolzer Eigentümer eines Uuuralt-Klapp-Handys aus dem 18. Jahrhundert (gefühlt)...

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Kuhlmann26  10.10.2016, 20:17
@paulklaus

Als ich den Kommentar verfasste, war der von Amyycheen noch nicht da. Das kann ich zwar nicht beweisen, bin aber sehr sicher, ihn nicht gelesen zu haben. Es wäre für mich schließlich ein Leichtes gewesen, das Wort »fast« in meine Behauptung einzubauen. ((-;

Des Weiteren findet sich inzwischen auch die wie immer rechtlich fundierte und sachlich vorgetragene Auffassung von Nadelwald75 unter den Antworten. Auch wenn sie für mich die ganze Absurdität des Schulsystems wiederspiegelt. 

»Schülerinnen und Schüler haben die Pflicht, daran mitzuarbeiten, dass die Aufgaben der Schule erfüllt und das Bildungsziel erreicht werden kann.« Schon wenn ich das lese, wird mir übel. Die Schüler sind für die Schule da. Diese muss ihre Aufgabe erfüllen können, vor der man sich selbstverständlich nicht in Sicherheit bringen darf. Ganz im Gegenteil. Ein Schüler muss der Schule zur Verfügung stehen. Was für seltsame Zustände!

Und was ist bitteschön ein Bildungsziel? Man kann sich doch nur selbst ein Bildungsziel setzen. Unter Umständen selbstverständlich mit der Hilfe eines Lehrers und in einer Bildungseinrichtung. Nur kann das doch nicht die Aufgabe der Schule sein, sondern jeder Mensch müsste das selbst entscheiden. Die Schule ist das Mittel zum Zweck oder müsste es jedenfalls sein. In der Realität aber sind die Schüler Mittel zum Zweck. Sie werden zu Objekten degradiert, mit denen man etwas anstellen kann.

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paulklaus  10.10.2016, 22:48
@Kuhlmann26

Diesem weiteren Kommentar deinerseits, Matti, ist NICHTS hinzuzufügen. Jedes Wort würde ich einzeln unterschreiben !! Aber DAS dürftest du ja von mir (allmählich) wissen !

DH !

pk

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Hallo mk458

Darstellung des VBE (Verband Bildung und Erziehung)

Ein generelles Verbot, wie es häufig in Schulen besteht, dass Handys nicht mit in die Schule gebracht werden dürfen, ist rechtlich nicht haltbar. Hierbei würde die Freiheit der Schülerinnen und Schüler eingeschränkt werden, das Handy vor und nach dem Unterricht zu benutzen. Nur wenn in anderer Weise kein ordnungsgemäßer Unterricht mehr stattfinden kann, könnte ein generelles Verbot berechtigt sein, dies ist aber sicherlich schwerlich zu beweisen.

Jedoch kann die Nutzung in der Schule verboten werden. § 42 Abs.3 S.1 SchulG sagt: „ Schülerinnen und Schüler haben die Pflicht, daran mitzuarbeiten, dass die Aufgaben der Schule erfüllt und das Bildungsziel erreicht werden kann.“ Hieraus leitet sich ab, dass daher Störungen des Unterrichts unterbunden werden dürfen und zu unterlassen sind. Unzweifelhaft ist das Benutzen des Handys während des Unterrichts in der Regel eine Störung ist und damit zu unterlassen.

Um störende Anrufe oder Nachrichten zu verhindern, muss das Handy während des Unterrichts ausgeschaltet werden.

Wenn ein Schüler oder eine Schülerin sein/ ihr Telefon trotz Verbots im Unterricht benutzt, so ist zunächst auf den/ die Schüler/in gemäß § 53 Abs.2 SchulG erzieherisch einzuwirken. Wenn dies den Schüler oder die Schülerin nicht dazu bewegt, das störende Verhalten zu unterlassen, so kann die Lehrkraft das Handy zeitweise wegnehmen, um weitere Störungen zu verhindern. Dabei sollte das Telefon immer vom Schüler oder der Schülerin ausgeschaltet werden.

Spätestens am Ende des Unterrichtstages muss das Gerät wieder zurückgegeben werden. Die Lehrkraft muss zudem bei eingesammelten Geräten darauf achten, diese sicher aufzubewahren. Am Besten im besetzten Sekretariat und dort im Tresor.

Helfen erzieherische Maßnahmen nicht weiter, kann auch eine Ordnungsmaßnahme verhängt werden (§ 53 Abs.3 SchulG). Hier kommen insbesondere der Verweis oder ein vorübergehender Ausschluss vom Unterricht in Betracht.

Wird das Handy bei Klassenarbeiten als Spickzettel benutzt, so handelt es sich um eine Täuschungshandlung, welche sanktioniert werden kann. Dabei muss dem Schüler oder der Schülerin allerdings nachgewiesen werden, dass er/sie sich hier unerlaubt Hilfe geholt hat. Um dies zu vermeiden, ist es Lehrkräften zu raten, die Geräte vor der Klassenarbeit einzusammeln und sie nach Beendigung wieder zurück zu geben.

Quelle: Lehrerrat Aktuell

mk458 
Fragesteller
 09.10.2016, 19:10

:D bisschen weniger hätte zwar auch gereicht, weil ich eigentlich nur persönliche Meinungen von Leuten suche für ne Deutsch Hausübung, aber trotzdem danke!!
Hätte auch nie gedacht, dass so ein Verbot rechtlich schwierig wird, aber naja ... man lernt halt nie aus!
Wünsch noch nen schönen Abend!

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Das Handy bringt in der Schule überhaupt keinen Vorteil im Hinblick auf den Unterricht, insofern finde ich es gut, ein Handyverbot an Schulen einzuführen.

Sehr gut, Kinder sollten lernen.

Kuhlmann26  09.10.2016, 18:32

Ha ha. Also entweder sollen Kinder irgendetwas oder sie lernen. Beides auf einmal geht nicht. Lernen ist ein selbstbestimmter Prozess. Wenn man ihn manipuliert, findet er nicht statt.

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Letztens hat ein Schüler einer Schülerin einen USB Stick gegeben und ich habe nur kurz hingeschaut und gefragt, wieso er Ihr Schokolade gegeben hat. Es war keine Schokolade sondern nur ein brauner Stick, aber im Augenwinkel sah es aus wie Schokolade. Ich hätte dann gerne mal gegoogelt, ob es einen USB-Stick gibt, der die Form von Schokolade hat. Aber nein: Ich darf kein Handy benutzen. Wir hätten unsere Kommunikation damit erweitern können.

In Sport haben wir einmal Speerwerfen gemacht. Bei mir hat es nicht so gut funktioniert und ich hätte mir es gerne nochmal angeschaut, wie ich werfe. Am besten wäre ein Slow-Motion Video gewesen. Aber nein: Ich darf kein Handy benutzen.

Wenn man in der Freistunde Hausaufgaben macht und einem fehlt ein Wort, dann ist es am besten, dieses Wort nachzuschlagen. Da man nicht immer jedes Lexikon dabei hat, wäre hier eine Recherche desiderat. Aber nein: man darf kein Handy benutzen.

Fazit: Handy benutzen ist nicht gleich Handy benutzen. Man KANN damit viel Unsinn anstellen. Aber wenn man damit nur Unsinn anstellen könnte, dann hätte man sie garnicht erst erfunden. Heutzutage sind sie essenziell und jeder hat eins. Man hat ja 1980 den Schülern auch nicht verboten, Schuhe zu tragen. Die Schule soll uns auf das Leben vorbereiten und nicht auf ein Leben in der Vergangenheit sondern in der Gegenwart! Ein Verbot ist nicht die richtige Maßnahme, denn verbotene Dinge sind immer sehr reizvoll. Viel sinnvoller ist es, den Schülern den richtigen Umgang, mit digitalen Geräten beizubringen.