Eure Erfahrungen FSJ?

6 Antworten

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Guten Tag,

Ich war 1 Jahr auf einer Internistischen Station in einem Bremer Krankenhaus. Es war total cool und ich hätte nie gedacht das mir die Arbeit in der Pflege soviel spaß macht :) Klar gab es anstrengende Tage, man muss sich erst einmal daran gewöhnen so viel zu arbeiten, aber es hat sich meiner Meinung nach auf jeden Fall gelohnt. Man lernt super viel in dieser Zeit, nicht nur über Pflege / Medizin, sondern auch einfach über Menschen, wie die Arbeitswelt funktioniert etc. Es gab total viele schöne aber traurige Momente, tolle Gespräche mit Angehörigen, Patienten, Pflegekräften, Ärzten etc. Wenn man fleißig ist, nett, offen und freundlichen den Menschen gegenübertritt hat man eine sehr schöne Zeit. Des weiteren hat mir das FSJ geholfen mehr Zeit zu haben was ich eigentlich später machen möchte :)

Mit freundlichen Grüßen,

Tobi

MessunderStress 
Fragesteller
 14.01.2023, 12:45

Ja deswegen überlege ich vielleicht ein FSJ zu machen um mehr Zeit zu haben wo es später hin gehen soll und Erfahrungen zu sammeln. Danke für deine Antwort :)

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Ich bin derzeit im 5. Monats meines FSJs und bin rundum zufrieden. Ich arbeite in einer wissenschaftlichen Bibliothek und auch wenn hier anfänglich einiges schief gelaufen ist, was mir mehr Aufgaben aufgedrückt hat, als ich hätte haben sollen, macht es mir nach wie vor Spaß. Wie andere bereits vor mir geschrieben haben, ist es wichtig, seine Rechte und Pflichten zu kennen und anzusprechen, wenn etwas nicht stimmt oder zu viel wird.

Persönlich hat mir diese Zeit viel bei meiner Entwicklung geholfen. War ich vorher noch sehr schüchtern und eher ein Mauerblümchen, habe ich durch die intensive Arbeit in unserem Team gelernt, mich selbst einzubringen und auch eigene Ideen zu äußern. Das kommt aber natürlich immer auf das Arbeitsklima und die Hierarchie am Arbeitsplatz an.

Du solltest dir also auf jeden Fall gut überlegen, wo du hin gehst und versuchen, nicht nur ein Bewerbungsgespräch bei einer einzigen Stelle, sondern mehrere wahrzunehmen, um Vergleichswerte zu haben und dir gut überlegen, mit wem du dir vorstellen kannst, zu arbeiten. Häufig hilft es, sich mal auf der Webseite umzuschauen oder implizit im Bewerbungsgespräch zu erfragen, wie das so aussieht mit deinen Aufgaben und Freiheiten. Mir war es wichtig, dass meine Einsatzstelle versteht und akzeptiert, dass ich kein vollwertiger Mitarbeiter, sondern eben "nur" eine freiwillige Kraft bin, die demnach auch weniger streng behandelt werden soll.

Noch ein Tipp: Manche Unternehmen haben irgendwo in der hintersten verschachtelten Ecke ihrer Webseite auch Erfahrungsberichte von ehemaligen und Informationen für zukünftige FSJler, schau dich also ruhig mal etwas gründlicher um.

LG

Matteo

MessunderStress 
Fragesteller
 16.01.2023, 18:09

Danke für deine Antwort. Ein FSJ in der Bibliothek wäre denke ich auch was für mich :)

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Ich war im Rettungsdienst.

Mit dem riesen Glück, dass wir dann im Krankentransport reine FSJler-Fahrzeugbesatzungen waren und eigenverantwortlich gearbeitet haben. Wir waren also nicht nur "Lakaien" für Hauptamtliche. Für Patienten verantwortlich zu sein und Entscheidungen zu treffen, hat mir ein paarmal den Arsch auf Grundeis gehen lassen, aber das war ein hartes Stück Lebenserfahrung, das ich auf keinen Fall missen möchte. Auch, wenn das eigentlich als FSJ so nicht zulässig ist ;)

Dazu gab es die Qualifikation zum Rettungssanitäter, mit der ich anschließend noch jahrelang in Vollzeit Rettung gefahren bin; in Teilzeit finanziere ich damit bis heute mein Studium.

Unterm Strich so ziemlich die wichtigste und beste Entscheidung meines Lebens.

MessunderStress 
Fragesteller
 14.01.2023, 12:42

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Mir wäre das wohl zu viel Verantwortung gewesen :)

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RedPanther  14.01.2023, 13:31
@MessunderStress

Das ging bis dahin, dass ich einmal zu Beginn der Fahrt mit einem Patienten gesprochen habe, und den dann 15 min später wiederbelebt habe. Ankunftszeit der "Kavallerie" in Form von Hauptamptlichen und Notarzt ca. 10 Minuten.

Ja, damit muss man glaub auch erstmal klarkommen. Aber es ist toll, festzustellen dass man mit sowas klarkommen kann!

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Ich war beim Rettungsdienst und fand es ganz furchtbar. Es wurde verlangt dass man wie ein festangestellter Rettungssanitäter arbeitet, aber halt nur für 450€ Taschengeld. Wenn man das nicht geschafft hat wurde man eiskalt gekündigt.

Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, dass man sich mit den Regeln eines FSJs selber auskennt, damit man weiß, was man zB. nicht machen darf, und man sollte selbstbewusst genug sein, auch Nein zu sagen oder sich zu beschweren, wenn man nicht richtig behandelt wird. Sonst wird man schnell schon mal als vollwertige Arbeitskraft ausgenutzt, obwohl man da immer nur Zusatz sein darf und nie Ersatz. Außerdem darfst du nicht die Verantwortung einer vollwertigen Kraft übernehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anonym458748674  16.01.2023, 19:45

Und dass man als vollwertige Arbeitskraft ausgebeutet wird ist eben die Regel, weil es keine Sau kontrolliert.

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