Es scheiden sich die Geister! Formen oder Arten der Ehe?
Ich bin etwas in‘s Grübeln gekommen, als wir nach der Hochzeit mit ihr darüber unterhalten haben.
Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen die Ehe. Wenn man den richtigen Partner dafür findet, dann natürlich heiraten.
Diese Kollegin… wie soll ich es am besten beschreiben.
Ich denke der Begriff TradWife trifft es am besten. Sie würden ja am liebsten nicht arbeiten und sich nur um Kind und Haushalt kümmern. In der heutigen Zeit können sich das die wenigsten Paare leisten, dass nur einer arbeitet.
Sie bringt eine 16-jährige Tochter aus einer früheren Beziehung mit. War jetzt knapp 2,5 Jahre unverheiratet (ihr vorheriger Mann ist verstorben). Hat in den 2,5 Jahren Vollzeit gearbeitet.
Seit der Hochzeit arbeitet sie nur noch Halbtags. Sie sagt, sie muss sich ja um den Haushalt und ihr Kind kümmern. Finanzielle Angelegenheiten hat sie komplett an ihren Mann abgegeben und bekommt Haushaltsgeld. Entscheidungen trifft ihr Mann, dafür muss ihr Mann nichts im Haushalt machen.
Planung für Freizeit, Urlaub, Anschaffungen, ob, was und wie viel sie Arbeitet, Entscheidungen über das Minderjährige Kind (das nicht sein leibliches ist und er nicht adoptiert hat) trifft alles der Ehemann.
Beim Thema Urlaub meinte sie, sie würde nicht verstehen warum ich (Single) überhaupt weg fahren würde, ich könne ja nichts machen. Verständnisloser Blick von allen Anwesenden. Sie meinte, eine Frau wäre ja nicht fähig, alleine einen Urlaub zu planen.
Sollte vielleicht dazu sagen, das besagte Kollegin 37 Jahre alt ist.
Ihr gegenüber hab ich mich natürlich mit einem Kommentar zurückgehalten.
Aber insgeheim finde ich, dass sie sehr altmodische Ansichten hat.
Und zum anderen denke ich braucht eine Frau in unserer heutigen keinen Mann, um finanziell zurecht zu kommen, egal ob mit oder ohne Kind.
Gerade mit Kind ist es mit Partner (bzw. einem zweiten Vollzeit-Gehalt) definitiv einfacher, aber es geht auch mit nur einem Gehalt.
Was ist euere Meinung
7 Antworten
Das traditionelle Bild von Mann geht arbeiten und Frau bleibt zu Hause finde ich eigentlich gut
Wenn man aber alleinerziehend ist, sollte man schon voll arbeiten gehen, das Kind ist ja nicht 6 sondern 16. Die Maus kann sich ihr Butterbrot schon selber schmieren
Sie meinte, eine Frau wäre ja nicht fähig, alleine einen Urlaub zu planen.
Hier diskriminiert sie sich quasi selber, das finde ich nicht gut
Sie gibt ja zu, dass sie wieder geheiratet hat, weil sie das mit der Planung nicht kann (weil nie gelernt) und es auch nicht lernen möchte. Das soll alles ein Mann übernehmen.
Also quasi alleine nicht lebensfähig.
Und Halbtags arbeitet sie nur, weil das Geld sonst nicht reicht. Wobei sie bei einer 17-jährigen Tochter (die in 3 Monaten 18 wird) sehr wohl Vollzeit arbeiten könnte.
Und das ihre Tochter mit 18 ausziehen wird stört sie ziemlich..
Ihr Leben, ihre Entscheidung. Wenn ihr Partner damit klar kommt ist für dieses Paar alles okay. Nötigenfalls werden sie irgendwann mal umplanen müssen.
Urlaub: Sie ist 37, hat eine 16jährige Tochter (wurde also recht jung Mutter). Das wirkt so als hätte sie nicht allzu große Möglichkeiten gehabt um mal eigenständig/ alleine ihre Urlaube zu planen und durchzuführen.
Bleibt noch die Frage "wie wuchs sie auf, welche Ideologien wurden ihr eingetrichtert, welches Rollenvorbild lieferte ihr soziales Umfeld während des Aufwachsens, inwieweit wurde sie zur Selbständigkeit erzogen..." Das sind Dinge, die weiß man nicht (und das ist auch okay, niemand muss über alle Freunde oder Kollegen alles wissen).
Auf ihre Frage wie man denn alleine in Urlaub fahren könne, hätte ein einfaches "Ach, das funktioniert wunderbar - zumal man auch abseits von Gruppenreisen Land/Kultur und Leute kennenlernen kann." ausgereicht. Vielleicht war sie sich bislang darüber garnicht bewusst "das das wirklich funktionieren kann".
Hat sie altmodische Ansichten? Eigentlich egal, solange es sich nicht nachteilig auf die Arbeit auswirkkt. Wenn es für sie so funktioniert und in ihrer Beziehung so auch gut funktioniert, ist alles in Butter.
Sie scheint auf jeden Fall ein sehr konservatives Rollenverständnis zu haben.
Die meisten Aspekte lehne ich persönlich zwar ab, finde sie aber okay. Problematisch wird es dabei, dass sie ihrem Mann die Entscheidungen in Bezug auf ihre Tochter überlässt. Grundsätzlich hoffe ich, dass die Tochter zumindest Kontakt zu Mädels in ihrem Alter hat, die anderes aufwachsen.
Ich finde diese ganze TradWife Bewegung höchst problematisch. Nicht weil sie ein Lebensmodell bewerben, das nicht dem "Mainstream" entspricht, sondern weil sie einem dabei so viele Dinge verdeckt "mit verkaufen". Beispielsweise die Rolle des Manns als "Familienoberhaupt" und die Unterordnung der Frau. Oft wird dabei die amerikanische Redewendung "barefoot and pregnant in the kitchen" romantisiert, die eigentlich darauf beruht, dass früher Männern empfohlen wurde, den Frauen die Schuhe wegzunehmen und dafür zu sorgen, dass sie im Sommer schwanger sind und dadurch nicht auf die Idee kommen, wegzulaufen.
Überhaupt ist das ganze Gerede von "natürlichen Rollen" und dem "bösen Feminismus", der diese zerstöre die reinste Gehirnwäsche. Man sollte auch bedenken, dass die Influencer:innen, die dieses Modell auf Instagram/Tiktok/Youtube bewerben, eben keine "Hausfrauen" sind, sondern oft viel Geld mit ihren Videos verdienen.
Die jungen Mädels, die sich das heute ansehen, denken aber, dass ein Leben als Hausfrau so schön und einfach wäre und man mit einem einzelnen Gehalt problemlos leben könnte.
Auch die Jungs werden dadurch mit Erwartungen konfrontiert, die sie (so gut wie) gar nicht erfüllen können: In jungen Jahren einen Job, der es der Partnerin ermöglicht, Zuhause zu bleiben und trotzdem möglichst früh Kinder zu bekommen und ein eigenes Haus zu kaufen.
Auch vieles, was die sogenannten "TradWifes" zurecht an der modernen Arbeitswelt kritisieren (Tätigkeiten, die als sinnlos empfunden werden, Konkurrenzkampf, wenig Freiheit, lange Arbeitstage, Überstunden, Verantwortung, etc.) wird den Männern wie selbstverständlich zugemutet. Zugleich lernen die Jungs/Männer, dass ihnen die Rolle als Familienoberhaupt zustünde und sich ihre Frauen/Freundinnen ihnen selbstverständlich unterordnen und ihnen gehorchen müssten.
Wie gesagt: Jeder soll sein Leben so leben, dass er/sie glücklich wird. Aber man muss es dann auch aushalten, von Anderen kritisiert zu werden. Besonders, wenn man selbst Andere kritisiert. Daher finde ich es wichtig, über diese "Bewegung" aufzuklären und den Jugendlichen zu zeigen, dass diese zu einem großen Teil Fassade ist.
Dieser ganze TradWife Trend erinnert mich an die damalige Nazi Propaganda der "deutschen Hausfrau". Ich finde das hoch problematisch.
Bin ich voll dafür, wenn es so abläuft.
Sehe da kein Problem drin.
Die Dame hat geheiratet, um versorgt zu sein und sämtliche Verantwortung auf einen anderen abzuwälzen, inkl die Erziehung der Tochter. Die scheint also trotz 2025 und 36 Jahren, sehr unselbstständig zu sein und nicht in der Lage, für sich und ihr Kind alleine zu sorgen. Lass die bei ihren veralteten Ansichten aus 1950 und dich auf keine Diskussion ein. Bringt nichts. Solche Frauen bringen uns gestandene, selbstständige und selbstbewusste Frauen, nur auf die Palme. Hoffen wir, dass die Tochter mal selbstständig wird und sich davon nichts abschaut.