Es gibt erhebliche Temperaturunterschiede zwischen gemähten und ungemähten Wiesen - ist dir das bewusst?

16 Antworten

Und wenn auf der Wiese Obstbäume stehen würden, dann wäre es am Boden noch kühler. Ich habe blühende Steuobstwiesen die ich 1 - 2 mal jährlich mähe, ich warte bis die Blüten ausgesamt haben. Wenn man nicht mäht, kann man das Fallobst nicht auflesen und dann würde alles vor sich hin faulen. Neben einer meiner Streuobstwiese hat ein Imker seinen Bienenstand stehen, wir unterhalten uns öfters über Maisäcker und Monokulturen. Der Imker ist mit dem Umfeld um sein Bienenhaus eigentlich sehr zufrieden, dahinter ist auch noch der Wald und eine Obstanlage mit ca. 10.000 Spalierbäumen, dort wird auch nur einmal vor der Obsternte gemäht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
cas65 
Fragesteller
 22.08.2020, 12:29

Manche mähen jede Woche... Und man sollte nie komplett mähen. Damit das Futterangebot nicht von heute auf morgen komplett fehlt. Erst eine Hälfte, und wenn es da wieder wächst, die andere... Stauden, die noch blühen, sollte man umgehen. Und das ständige Abtragen der Biomasse ist auch nicht gut. Klingt aber trotzdem recht vernünftig, was du das hast.

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mrlilienweg  22.08.2020, 13:30
@cas65

Seit wann beschäftigst du dich denn mit diesem Thema? Ich pflege meine Steuobstwiesen seit über 50 Jahre und ich denke dass ich eigentlich schon immer "mit" der Natur gearbeitet habe, das knapp Futterangebot für Insekten gibt es erst, seit man aus Mais und Getreide in Biogasanlagen Strom macht, das ist von ganz oben mal erdacht und abgesegnet worden, das geht heute unter "grüner Strom" an den Energiemarkt.

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Der 'Gärprozess' von gemähtem Gras erzeugt Wärme.Diese Wärme in Verbindung mit dem Klimawandel zu setzen ist aber Unsinn, da diese Temperatur ja weder Folge, noch Ursache dessen ist, womit der Mensch den Klimawandel verursacht.

cas65 
Fragesteller
 22.08.2020, 07:56

Ganz falsch. Es geht um Verschattung durch Pflanzen. Wer alles absenst, bietet der Sonne ungehinderten Zugang bis auf den Boden. Der sich dann viel mehr erwärmt als bei einer Pflanzendecke mit ausreichender Höhe. Das macht in diesem Fall schon mal 15 Grad.

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therealkickers  22.08.2020, 08:04
@cas65

Dass Gärprozesse von gemähtem Gras Wärme erzeugen, ist ganz falsch? Na dann habe ich mir das nach dem Feld mähen und Heu machen bzw. Kühe füttern jahrelang immer nur nur eingebildet... Kicher... Gut, dass Du das jetzt gesagt hast, dann weiß ich ja jetzt bescheid 😁

Ernsthaft. Du meintest wohl eher, dass ich nicht auf den Aspekt Deiner Frage eingegangen bin, den Du ansprechen wolltest. Das kann gut sein. Es ändert aber nichts daran, dass der Klimawandel, also die Temperarurerhöhungen, die Du vermutlich ansprichst, zum allergrößten Teil von außen kommen, also vom Treibhauseffekt und den nicht ausreichend gefilterten Sonnenstrahlen. Wärme, die auf der Erde (ohne Abgabe von CO2) entsteht, hat auf den Klimawandel keinen messbaren Einfluss.

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cas65 
Fragesteller
 22.08.2020, 08:11
@therealkickers

Trockenes Gras, wie du es auf dem Foto siehst, gärt nicht. Eine so dünne Schicht würde überdies ganz sicher keine 15 Grad erzeugen. Wenn du einen Riesenhaufen zusammenharkst - dann kannst du damit die Bude heizen. Das ist mir schon klar. ^^ Aber flach auf einer solchen Wiese gärt nichts. Denn zur Gärung braucht es Feuchtigkeit. Eine in der Sonne verdorrte Wiese ist aber nicht feucht.

Und nein - da kommt nichts "von außen". Wärme entsteht weder im All noch in der Atmosphäre, sondern vor allem dann, wenn kurzwelliges Sonnenlicht auf die Erde trifft und dort in Wärmestrahlung umgewandelt wird. Deshalb sind Pflanzen so wichtig. Deswegen ist Schatten so wichtig, deswegen sind Steine, Schotter, Beton und Teer so fatal.

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therealkickers  22.08.2020, 08:28
@cas65

Du meinst also, die Erde unterhalb der Ozonschicht abzuschatten, also übertrieben formuliert, riesige Sonnensegel über den zubetonierten Großstädten und Wüsten aufzuhängen würde den Klimawandel bremsen?

Pflanzen sind wichtig, die Ursachen des Freibhauseffekts einzudämmen, indem sie CO2 auf der Atmosphäre filtern. Das ist Argument gegen Abrodung, Zupflasterung, kurzgemähte englische Wiesen ohne Blumen. Aber in Bezug auf die Temperaturerhöhung sicher nicht oder nur zu einem verschwinden geringen Teil die Schattenwirkung von Blättern und Grashalmen in den Gärten.

Wir haben auch hier, mitten in der Wohnsiedlung einen wilden Garten mit Hornissennestern, Igeln, Mäusen, Schnecken. Für mich absolut wichtig für Insekten, Bienen, Vögel... Ich bin Naturmensch, keine Sorge.

Aber im Grunde ist der Grund ja egal, warum man nicht abholzen und runtermähen sollte. Einigen wir uns darauf, dass es für die Natur generell nur Vorteile hat, wenn man die Wiese nicht jeden Samstag auf Wimbledonkürze mäht und nicht jedes 'Unkraut' aus dem Beet zupft.

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cas65 
Fragesteller
 22.08.2020, 08:34
@therealkickers

Da können wir uns gerne einigen.

Dennoch wird dieser Temperaturunterschied unterschätzt. Denn die Leute, die sich Golfrasen oder gar Schotterwürsten direkt vors Fenster bauen, die begreifen offenbar nicht, dass sie damit einen Ofen direkt vorm Haus haben. Und wie das Foto zeigt; so GANZ unerheblich ist dieser Effekt eben nicht, wenn es ums Mikroklima geht in unseren Städten. Lieber kaufen sie sich dann noch ne Klimaanlage. Und das potenziert den schädlichen Effekt zusätzlich. Dabei tut schon so eine Wiese ihr Teil, wenn man sie einfach machen lässt.

Es geht mir in dem "Kleinigkeiten"beispiel darum, was eben auch "kleine" Leute problemlos beachten können. Die wenigsten haben Einfluss auf Abholzungen etc. - jedenfalls nicht unmittelbar. Inzwischen zählt buchstäblich aber jede Pflanze, jeder Grashalm, jedes Blatt. Und da kann auch JEDER etwas machen. Wenn er es begreift.

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therealkickers  22.08.2020, 08:44
@cas65

Geeinigt 😀

Auch wenn das nicht ganz hier hinpasst, aber ich denke bei aller Naturnähe im Garten eben auch, dass man seine Mühen in diesem fortgeschrittenen Stadium des Wandels lieber zuerst auf Dinge lenken sollte, mit denen man einen weitaus größeren Effekt erzielen könnte.Im Privatsektor ist das aus meiner persönlichen Sicht z.B. dieses unsägliche Fahren von Kurzstrecken mit dem Auto, das unglaubliche Verschwenden von Wasser im Alltag (Laufenlassen, bis es warm ist, dann wieder etwas kühler usw.), das Verschwenden von Lebensmitteln (Apfel mit ner braunen Stelle wegwerfen statt drumrumessen usw.).

Der Mensch ist ein fauler Hund.Jemand, der kein Verständnis dafür aufbringt, wie er der Welt und sich schadet, wenn er zum 900 Meter entfernten Aldi fährt um ein Schnitzel, Haltungsform A, für 90 Cent zu kaufen, es in einen der beiden stromfressenden Kühlschränke zu legen, es dort zu vergessen und dann drei Tage später gedankenlos wegwirft, der wird auch kein Verständnis dafür haben, wie wichtig eine Wildwiese für die heimische Flora und Fauna sein kann. Ich vermute, der Mensch muss im großen erkennen, was nötig ist, damit er es vielleicht irgendwann im Kleinen (vgl. Wiese) umsetzt...

Aber das ist ein zu weites Feld für diesen Rahmen hier.

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cas65 
Fragesteller
 22.08.2020, 09:06
@therealkickers

Da hast du leider absolut Recht. :((( Ich habe noch nie ein Auto besessen, und auch noch kein Schnitzel weggeschmissen. Aber ich fühle mich auch nicht selten, als komm ich von nem anderen Planeten. Als spräche ich in einer fremden Sprache. :(((

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Also ab sofort nie wieder mähen. Egal wo, denn je höher die Pflanzenschicht ist, desto mehr Schatten wird produziert und die Erde wird weniger erwärmt. Sehe auch keinen Grund mehr die Wiesen zu mähen. Zu stutzen wäre ja auch ziemlich dämlich, da wir so die Erwärmung nur erhöhen, welche wir mit einer höheren Bepflanzung nicht hätten.

cas65 
Fragesteller
 22.08.2020, 12:30

Ich rieche hier leichten Sarkasmus...

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elitehunter2810  22.08.2020, 12:35
@cas65

Entschuldigung dafür. Finde diese Argumentationsweise nur ... komisch? Wir sollen die Wiesen nicht mehr mähen und sind regelrecht „dumm“ diesen Unterschied nicht sehen zu können. Heißt das, du lässt deine Wiesen jetzt überwuchern? Wenn nicht, wieso? Wenn doch mehr Pflanzen und Blätter noch mehr Schutz bieten? Ist dann jeder der diese Wiesen nicht überwuchern lässt, auch blind? Oder bestimmst du ab wann man mähen bzw den Rasen stutzen darf?

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cas65 
Fragesteller
 22.08.2020, 12:41
@elitehunter2810

Jeder, der aus einer Wiese einen Golfplatz oder eine Schotterwüste macht; nur, damit es "ordenltich" aussieht; jeder, der dafür sorgt, dass der Boden dadurch überhitzt, Mikroorganismen sterben, Regenwürmer und Maulwürfe und alles andere verschwinden; sich die millimeterkurzen Hälmchen nicht mehr selbst ernähren können, so dass ständig Wasser und Dünger geschmissen werden muss - auf eine tote Grünfläche, die keinem Insekt und nichts mehr einen Lebensraum bietet - ja, der ist blind.

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Ähh... Kein Wunder... Ein Thermometer was in der prallen Sonne liegt wird wärmer als eines was im Schatten liegt. Egal ob nun gemäht oder nicht.

Ob gemäht oder nicht ändert auch am Energieeintrag durch die Sonne nichts. Wo da ein Zusammenhang zum Klimawandel sein soll, ist mir schleierhaft. Außer dass ein fossil betriebene Mäher Klimagase produziert.

cas65 
Fragesteller
 27.03.2021, 03:53

Es ist dieselbe Wiese! Wodurch entsteht denn der Schatten dort? Genau das macht ja den Unterschied zwischen Mähen und nicht Mähen - man hat Schatten - oder eben nicht!

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Callidus89  27.03.2021, 07:49
@cas65

Schau doch mal die Bilder an. Das eine Thermometer liegt im Schatten. Auf die Oberfläche der Wiese strahlt dennoch die gleiche Energie der Sonne an. Egal ob das Gras nun kurz oder lang ist. Die Verteilung ist lokal nur etwas anders.

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cas65 
Fragesteller
 27.03.2021, 07:53
@Callidus89

Nein. Wärme entsteht dadurch, dass Sonnenstrahlen auf den Boden treffen und dort in Wärme umgewandelt werden. Wo Schatten ist, können sie das nicht. Ich habe die Fotos selber gemacht! Zur selben Zeit, auf derselben Wiese! Ein Teil gemäht, der andere nicht. Das Mähen brachte 15 Grad Temperaturunterschied auf Bodenhöhe! Da es dem Boden eben diese Verschattung nahm! Ich hätte es auch noch auf einen Schottergarten legen können. Aber dort wäre das Thermometer geplatzt!

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Callidus89  27.03.2021, 08:09
@cas65

Da hat jemand in Physik aber nicht gut aufgepasst...

Natürlich ist das Temperaturniveau am Boden niedriger, wenn dort Schatten ist. Wenn ich auf deiner Wiese einen Tisch stelle und unter dem Tisch die Temperatur Messe, ist es dort auch kühl, egal ob gemäht oder nicht. Ziehst du daraus nun auch den Schluss, dass es dem Klima nützt enn wenn wir überall Tische auf Wiesen stellen? Sicher nicht.

Pro Quadratmeter bleibt der Energieeintrag der Sonne gleich. Nur die Energieverteilung zwischen Boden und Halmspitze ist anders.

Bei Schottergarten genau das gleiche. Hier kommt noch hinzu, dass Steine Wärme besser speichern. Wiesen gegen die Wärme durch Verdunstung wieder ab. Dann ist die Energie der Sonne in der Luft verteilt. Aber weg ist sie auch nicht.

Das Problem an Schottergarten ist, dass dort kein Nahrungsangebot für die Tierwelt besteht. Und dass auch nachts in der unmittelbaren Umgebung wärmer bleibt, durch die langsame Abgabe der aufgenommenen Wärme. Wiesen haben diese Wärme bereits tagsüber abgegeben.

Oder geht es dir garnicht um den Klimawandel sondern um die Beeinflussung des lokalen Mikroklimas?

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cas65 
Fragesteller
 27.03.2021, 08:11
@Callidus89

Es ging mir in der fast einem Jahr alten Frage darum, darzulegen, was man mit dieser übertriebenen Mäherei anrichtet! Ist denn das wirklich so schwer zu verstehen? Ungemähte Flächen kühlen! Gemähte Flächen - die bei wenig Regen auch viel schneller komplöett absterben als ungemähte Flächen - WEIL sie eben überhitzen und austrocknen - oder gar Steinflächen - heizen unsere Städte! DAS sagt das Bild aus.

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Callidus89  27.03.2021, 08:30
@cas65

Ok. Dann geht es dir um das lokale Mikroklima. Da hat es natürlich großen Einfluss welche Material eingesetzt und wie sie gestaltet werden.

Mit dem globalen Klimawandel hat es aber nichts zu tun.

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cas65 
Fragesteller
 27.03.2021, 08:38
@Callidus89

Jein. Es fängt im Kleinen an. Und es geht auch nicht vorrangig nur um Klima, sondern z.B. auch um Artensterben. Ein Schottergarten ist nichts. Aber rechne mal die alle zusammen, die inzwischen so dahingekippt wurden! Da basteln sich viele den eigenen Backofen vor das Schlafzimmerfenster, durch das man doch im Sommer eigentlich kühle Luft haben möchte. Geht dann aber nicht mehr, weil die Steine die ganze Nacht strahlen - und eben auch ein kurzgeschorener, ausgetrockneter Boden hat diesen Effekt - wenn auch schwächer. Was tun? Klimaanlagen kaufen! Die verbrauchen Energie. Und schon sind wir eben doch auch beim großen Kimawandel. Wann wird es relevant? Ein Schottergarten - eine Klimaanlage? 10? 100? 1000? JEDER muss seinen Verstand einschalten und auf SEINEM Gebiet seiner Verantwortung gerecht werden. Und beim Mähen oder eben nicht Mähen fängt es eben schon an.

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Callidus89  27.03.2021, 08:50
@cas65

Das stimmt. Ich persönlich mag es auch viel lieber grün.

Und Klimaanlage bin ich auch kein großer Fan von. Allein vom Wohngefühl her.

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Schonmal so richtig wirklich nachgedacht ? Das eine Thermometer ist In der Sonne, das andere im Schatten. Das hat nichts mit gemähten oder nicht gemähten Wiesen zu tun. Willst du uns vielleicht ein bisschen ver...schen? Gibs zu!

cas65 
Fragesteller
 27.03.2021, 03:55

Das ist dieselbe Wiese! Zur selben Zeit! Einmal gemäht - einmal nicht gemäht! Was denkst du denn, woher der Schatten kommt? Genau den nimmst du der Wiese ja beim Mähen! Willst du MICH verscheißern oder begreifst du das echt nicht? Gewnau das soll der Vergleich ja zeigen! Wenn man dem Boden die Verschattung nimmt, wird er heißer! Trocknet aus, die Kleinlebewesen gehen kaputt etc.! ^^

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