Erkenne erst jetzt, dass das eine Misshandlung war?
wie kann das sein?
ich war ein Jahr mit einem gleichaltrigen Mann Zusammen und er hat mich in diesem Jahr mehr als einmal sexuell ausgenutzt; nicht invasiv, eher sexuell übergriffig (mich angefasst, sich an mir gerieben, ohne vorher zu fragen, ohne inne zu halten und nachzufragen)
ich habe das in dieser Zeit eher als "na ja, er hat halt öfter Lust als ich, ich bin es ihm irgendwie schuldig und es tut ja nicht weh" abgetan
gefallen hat es mir nie; ich habe mich immer wie ein Objekt gefühlt und ihm immer mein Hinterteil entgegengestreckt, damit er möglichst wenig von mir berührt, nur das "nötigste", sozusagen. was für ein trauriger, erbärmlicher Ausdruck, aber so war es
wie kann das sein? dass ich das während der Beziehung als "na ja, so ist das eben" wahrgenommen habe auch wenn es mich verletzt hat und jetzt drei Monate nach der Trennung (ich habe mich getrennt) wird mir klar, was das eigentlich war: er muss gedacht haben mein Entgegenstrecken wäre ein Zeichen meiner Lust und ich habe ihm nie gesagt, dass ich das nicht will; wenn ich zurückgezuckt bin hat es nur kurz gedauert bis er wieder weitergemacht hat
ich dachte WIRKLICH es wäre nichts dabei und realisiere jetzt erst, dass das nicht in eine gesunde Beziehung gehört
wie kann das sein?
7 Antworten
Ich verstehe das so, dass du immer gefragt wwerden möchtest bevor es zu körperlichen Kontakt kommt. Das ist völlig inordnung und wenn man das kommuniziert, sollte der Patner das auch respektieren, tut er es nicht wird es kritisch.
Trau dich schneller nein zu sagen wenn dir was nicht passt, du musst nichts für die andere Person aushalten oder ertragen oder so. ICh weiss das das leicht gesagt ist, aber es gibt Kurse und auch Therapeuten die einem Helfen können sowas zu erlernen, bzw. sowas dann auch in der entsprechenden Situation zu erkennen und nein zu sagen.
Du hattest halt die rosarote Brille auf. In dieser Phase blendet man so gut wie alle negativen Aspekte des Partners aus. Das ist völlig normal. Mach Dir keine Vorwürfe, denn ändern kannst Du es sowieso nicht mehr. Du hast ja zum Glück noch rechtzeitig den Absprung geschafft.
Irgendwie begegnet mir das in letzter Zeit sehr häufig, dass sich jemand sexuell missbraucht fühlt - besonders im Nachhinein. Ich hoffe inständig, dass das keine neue Mode wird - me too reicht! Mit einem Mal ist jeder Zweite vergewaltigt worden, vermutlich von der anderen Hälfte und Deutschlands Bevölkerung besteht nur noch aus Tätern und Opfern.
Leute, wo war euer Verstand, als "es" passiert ist? Früher hat man jemandem die Meinung gegeigt, der sich vergriffen hat. Und zwar in dem Moment, wo es mir nicht gefallen hat und nicht Ewigkeiten später. Man kann sich sowas nicht nachträglich anders überlegen: Eigentlich wollte ich ja doch nicht ... Erinnerungen trügen und du musst dich fragen, ob du damals nicht Herrin deiner Sinne gewesen bist und jetzt viel klüger!?
Man muss auch in sich gehen und sich fragen, ob man vielleicht aufgrund von Drogen, Alkohol, Situation ... mitgemacht hat und anderes empfunden hat als später.
Ich rede nicht von einer Mitschuld des (angeblichen) Opfers, durch aufreizende Kleidung oder so. Das ist kein Argument. Aber zuerst mitmachen, vielleicht sogar Lachen und dem anderen ein Gefühl vermitteln, dass man schon irgendwie einverstanden war, und dann den Partner hinterher in die Pfanne hauen, das ist kein schöner Charakterzug und wohl eher ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Mitleid.
Sollte ich da etwas falsch einschätzen, bitte ich um Nachsicht. Aber gestern erst hat sich jemand beschwert bei mir, dass ein Mädchen ihn mit "ihrem Gang" anmachen und sexuell belästigen würde. Die wusste gar nicht, was los ist.
Versuche Dich früher zu wehren und abzugrenzen in Zukunft. Du hast das Recht, über Dich und Deinen Körper selbst zu entscheiden. War in Deiner Familie der Vater sehr bestimmend über die Mutter? Dann hast Du das von da her übernommen.
....wie kann das sein?
Nun, wir sind ja keine Psychologen. Daher wird man hier keine Tiefendiagnose stellen können. Da hast Du eben spät drüber nachgedacht und hast dann festgestellt, das Du doch körperliche Berührungen gegen Deinen Willen durchgeführt hast.
Nicht mehr und nicht weniger.
Du hast es eben so zugelassen und das ist nun eben so.
danke für deine Antwort :)