Erfahrung mit Antidepressiva?
Hallo, ich bin 15 und seit über einem Jahr in psychotherapeutischer Behandlung. Bei mir wurden unter anderem eine rezidivierende Depressive Störung, soziale Phobien und eine Zwangsstörung diagnostiziert. Meine depressive Episode besteht schon seit mehr als 13 Monaten und meine Therapeutin möchte das ich Tabletten dagegen nehme, zumindest bis ich in ca. 15 Wochen stationär aufgenommen werden kann. Mir wird glaube ich entweder Fluoxetin oder Sertralin vorgeschlagen. Hat damit irgendwer Erfahrung? Am besten auch positive, hab nämlich Sorge vor den Nebenwirkungen.
2 Antworten
Ich habe leider sehr viele Erfahrungen mit Antidepressiva. Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung.
Fluoxetin und Sertralin sind beides Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI. Fluoxetin ist zur Behandlung von Depressionen, Bulimie und Zwangsstörungen zugelassen. Sertralin zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen (inkl. sozialer Phobie) und Zwangserkrankungen.
Wie alle Antidepressiva so müssen auch Fluoxetin und Sertralin täglich eingenommen werden. Begonnen wird dabei mit der niedrigst möglichen Dosis welche anschliessend im Wochenrhythmus bis zur Zieldosis erhöht wird. Das langsame Aufdosieren vermag in vielen Fällen die potenziell starken Nebenwirkungen welche zu Beginn der Therapie mit einem Antidepressivum auftreten können zu reduzieren. Die meisten Nebenwirkungen verschwinden nach einigen Wochen wieder, doch wenige aber sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben... falls man von ihnen betroffen ist. Bei SSRI-Antidepressiva sind dies primär die für diese Medikamentengruppe typischen sexuellen Funktionsstörungen.
Eine antidepressive Wirkung ergibt sich nach ca. 2-4 Wochen, eine angstlösende nach ca. 3-5 Wochen und eine zwangslösende nach ca. 6-8 (bis zu 12) Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.
Ich persönlich bekam vor mehreren Jahren aufgrund schwerer rezidivierender Depressionen und einer Panikstörung Sertralin verschrieben. Initialdosis 25mg welche anschliessend alle 7 Tage auf 100mg erhöht wurde. Zu Beginn und nach Dosiserhöhungen hatte ich jeweils diverse Nebenwirkungen zu beklagen. Bis auf die sexuellen Funktionsstörungen verschwanden diese jedoch nach spätestens. 6-8 Wochen wieder. Sertralin hatte bei mir eine gute angstlösende Wirkung. Nach ca. 4-5 Wochen verschwanden meine Panikattacken. Einen antidepressiven Effekt konnte ich jedoch nicht feststellen. Ich bin allerdings kein sehr gutes Beispiel. Ich musste in den Jahren meiner schweren Depression unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand, die wenigstens ansatzweise eine antidepressive Wirkung hatte.
Heute nehme ich Sertralin noch zur Prophylaxe gegen die Panikattacken. Ich konnte die Dosis auf ein Minimum (25mg) reduzieren womit auch meine Libido wieder funktioniert... zumindest zu 90%. Gegen die Depressionen nehme ich ein weiteres Medikament: Aripiprazol. Aripiprazol ist ein atypisches Antipsychotikum welches zur Behandlung von schizophrenen Psychosen und manischen Episoden (bipolare Störung) zugelassen ist. Die Anwendung bei Depressionen sowie bei minderjährigen mit Zwangsstörungen ist nich unüblich, erfolgt jedoch im off-label use (Anwendung ohne offizielle Zulassung der Arzneimittelbehörde).
Therapeuten dürfen keine Medikamente verschreiben.
Geh bitte zu einem Psychiater und bespreche das mit ihm. Gleiches gilt für die Frage ob eine stationäre Aufnahme sinnvoll ist oder nicht.
Wie kommst du auf Fluoxetin bzw. Sertralin?
Keine Medikamente nehmen kann auch Nebenwirkungen haben wie z. B. Suizid
Natürlich dürfen die das nicht verschreiben. Ich werde in der ambulanz eines Krankenhauses behandelt, in dem mir selbstverständlich ein Arzt etwas verschreiben und mich darüber aufklären würde. Meine Therapeutin darf aber sehr wohl eine stationäre Maßnahme empfehlen oder Anordnen. Wenn du keinen sinnvollen Erfahrungsbeitrag mit mir teilen möchtest, dann antworte halt nicht auf meine Frage...?! Zu der Frage mit den Medis; mir wurde Fluoxetin schonmal von einem Oberarzt in einer Klinik empfohlen und Sertralin nimmt eine Freundin von mir gegen ähnliche Symptome.
Es gibt ca. 20 verschiedene Antidepressiva und nur weil eine Freundin das nimmt, muss das nicht auch für dich richtig sein.
Eine Therapeutin kann auch keine Einweisung anordnen. Das kann auch nur ein Arzt (mit richterlichen Beschluss wenn du nicht selbst willst.)
Bevor du andere Leute hier der Unwissenheit beschuldigt, solltest du doch erstmal selbst besser informieren.
"Seit Juni 2017 dürfen auch Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten bei bestimmten Indikationen Krankenhausbehandlung verordnen."
"Das Antidepressivum der Wahl zur Behandlung depressiver Störungen im Kindes- und Jugendalter ist Fluoxetin aufgrund der Zulassung und des Wirksamkeitsnachweises der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Antidepressiva zweiter Wahl sind die SSRI Sertralin, Citalopram und Escitalopram."
Quelle:
OK, dann hat man ihnen eine sehr begrenzte Möglichkeit gegeben. Wahrscheinlich um die Ärzte zu entlasten.
Wie du siehst, gibt es noch mehr als Fluoxetin und Sertralin. Hinzu kommen noch Off Label Präparate.
Du solltest das mit einem Psychiater besprechen
Ein Psychiater wird mir aber wahrscheinlich nicht von seinen persönlichen Erfahrungen erzählen. Ich habe hier aber genau nach diesen persönlichen Erfahrungen gefragt. Offensichtlich hast du keine die du mit mir teilen möchtest. Daher verstehe ich nicht ganz warum du mir erstens vorwirfst das ich mich nicht informiere und mir mehrmals sagst ich solle mit einem Psychiater sprechen, obwohl ich geschrieben habe das ich von einem Arzt die fachlichen Informationen erhalten werde...? Ich meine das auch nicht böse, aber du hilfst mir mit deinen Kommentaren in denen du dich nur wiederholst nicht weiter. Hast du denn überhaupt irgendwelche persönlichen Erfahrungen im Bezug auf Antidepressiva bei Jugendlichen? Wenn ja wäre es cool zu erfahren woher. Man bekommt ja abhängig von Kliniken und Ärzten immer unterschiedliche Expertisen zu hören.
Danke für die ausführliche Antwort :)
Aripiprazol wurde mir auch schonmal vorgeschlagen, allerdings gegen meine Ticstörung. Da gibt es aber glaube ich Nebenwirkungen wenn man das mit Fluoxetin kombiniert...