Tavor enthält den Wirkstoff Lorazepam und ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Es gilt als ein Benzodiazepin mit sehr guter angstlösender Wirkung. Doch jeder Mensch reagiert auf jedes Medikament etwas anders. Alternativen zu Lorazepam sind primär:

  • Alprazolam (Xanax/Xanor/Tafil)... hat eine sehr stark angstlösende Wirkung, wirkt aber weniger stark beruhigend und schlaffördernd im Vergleich zu Lorazepam (Tavor)
  • Bromazepam (Bromazanil/Lexotanil)... hat ebenfalls eine sehr stark angstlösende Wirkung. Die beruhigende und schlaffördernde Wirkung liegt irgendwo zwischen Alprazolam (Xanax/Tafil) und Lorazepam (Tavor).
  • Ferner: Oxazepam (Adrumbran/Seresta) und Diazepam (Valium/Psychopax)

Das Problem ist, dass sämtliche Benzodiazepine bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig machen. Damit einher geht auch ein Gewöhnungseffekt bzw. der Verlust der Wirksamkeit bei regelmässiger Anwendung. Benzodiazepine sind also Notfallmedikamente und glaube mir: Ein Benzo-Entzug ist das allerletzte was du gebrauchen kannst.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Angststörungen werden andere Arzneimittel eingesetzt. Allen voran Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI (z.B. Sertralin). Diese wirken ebenfalls relativ zuverlässig angstlösend, machen jedoch nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden, können vor allem zu Beginn der Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen haben und wirken erst nach ca. 2-5 Wochen.

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Vielleicht wichtig zu unterscheiden:

  • Elvanse enhält den Wirkstoff Lisdexamfetamin (LDX).
  • Attentin den Wirkstoff Dexamfetamin.
  • Klassisches Amphetamin enthält 50% Dexamfetamin und 50% Levoamfetamin.

Doch was bedeutet dies in Bezug auf die Wirkung, den Wirkungseintritt und die Wirkungsdauer?

  • Dexampfetamin hat die gleiche Wirkung wie Levoamfetamin, ist aber etwa doppelt so potent (stark).
  • Die aktive Komponente von LDX ist Dexamfetamin. Der Wirkstoff ist einfach an Lsyinsäure gebunden was verhindert, dass er direkt in ins Gehirn gelangen kann. Erst ein Leberenzym vermag die Lysinsäure vom Dexamfetamin zu trennen wodurch das Dexamfetamin die Blut-Gehirn-Schranke überwinden und wirken kann. Konkret bedeutet dies ein verzögerter Wirkungseintritt, dafür eine länger anhaltende Wirkung.
  • Das Sucht- und Abhängigkeitspotenzial von Elvanse (LDX) ist etwas geringer (jedoch dennoch klar vorhanden) als jenes von Attentin (Dexamfeatmin) oder klassischem Amfetamin.

Fazit: Verschreibungen müssen medizinisch begründet werden können. Dein Arzt verschreibt dir diese Medikamente und entscheidet was er medizinisch verantworten kann und was nicht.

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Lorazepam ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine welches primär als angstlösendes Beruhigungsmittel Anwendung findet. Die max. Tagesdosis im ambulanten Bereich liegt bei 3mg, diejenige im stationären Bereich bei 7.5mg. Kurz: Du nimmst massive Überdosen.

Wie alle Benzodiazepine macht auch Lorazepam bei zu häufiger Anwendung schwer körperlich und psychisch abhängig. Damit einher geht auch eine Tachyphylaxie (Toleranzentwicklung). Der Körper bzw. das Gehirn gewöhnt sich sehr rasch an die Substanz wodurch die Einnahme immer höherer Dosen notwendig wird um die Wirksamkeit aufrecht zu erhalten. Dies wiederum führt noch stärker in die Sucht.

Die Dosis kann nicht ewig weiter gesteigert werden, da irgendwann die Gefahr einer potenziell lebensbedrohlichen Atemdepression zu gross wird. Eine Atemdepression droht auch beim Mischkonsum mit anderen zentral dämpfenden Substanzen wie z.B. Alkohol oder Opioiden.

Wenn du dir bereits 15mg Lorazepam gewöhnt bist und von 27mg nicht mehr viel Wirkung bemerkst, brauchst du medizinisch gesehen dringend Hilfe von einem Psychiater, welcher sich mit Suchterkrankungen auskennt.

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In Bezug auf nasalen Konsum müssen folgende Punkte bedacht werden:

  1. Ein Medikament kann rein biologisch gesehen nur dann nasal konsumiert werden, wenn es gut wasserlöslich ist. Ansonsten kann der Wirkstoff durch die Nasenschleimhäute gar nicht aufgenommen werden bzw. muss man warten bis das Ganze den Rachen runter läuft. Da bei weitem nicht alles im Magen landet und ein grosser Teil früher oder später wieder rausgeschnäutzt wird, erreicht mit dem nasalen Konsum von nicht-wasserlöslichen Substanzen lediglich einen verzögerten Wirkungseintritt sowie eine abgeschwächte Wirkung.
  2. Retardierte Produkte sollten nicht nasal konsumiert werden. Durch die Pulverisierung geht die Retardierung verloren. Der ganze Wirkstoff gelangt auf einmal in die Blutbahn. Dies führt zu einer intensiveren (und somit potenziell gefährlicheren) Wirkung (Nebenwirkungen/Überdosierung), die allerdings weniger lange anhält. Die Wirkung ist also nicht konstant.
  3. Bei Pro-Drugs ergibt ein nasaler Konsum keinen Sinn. Pro-Drugs sind Substanzen, welche erst im Körper (z.B. durch ein Leberenzym) "aktiviert" werden.
  4. Nasaler Konsum schädigt die Nasenschleimhäute und die Nasenscheidewand.
  5. Bei missbrauchsfähigen und abhängigkeitserzeugenden Substanzen erhöht sich durch den nasalen Konsum das Suchtpotenzial.

Fazit: Nimmt das Medikament einfach so, wie es dir von deinem Arzt verordnet wurde.

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Laitea enthält Lavendelöl und ist ein pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Angst- und Unruhezuständen. Valverde enthält Passionsblumentenkraut-Trockenextrakt und ist ebenfalls ein pflanzliches Arzneimittel. Eingesetzt wird es zur Behandlung von Spannungszuständen, innerer Unruhe, Reizbarkeit und Nervosität.

Die beiden Medikamente weisen keine Wechselwirkungen auf. Bei medizinisch bzw. klinisch relevanten Angst-, Unruhe- und Erregungszuständen sind sie jedoch unzureichend wirksam. Anders formuliert: Sollten die beiden Medikamente nicht helfen empfiehlt sich ein Arztbesuch.

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Citalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI. Zugelassen ist es zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen.

Ein Antidepressivum sollte nie ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt werden. Dies hat gleich 2 Gründe:

  1. Es kann zu Absetzsymptomen kommen. Hier mehr dazu.
  2. Die Krankheitssymptome können erneut zum Vorschein kommen bzw. bereits vorhandene Krankheitssymptome können sich verstärken.
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Wegovy enthält den Wirkstoff Semaglutid und gehört zur Gruppe der GLP-1-Rezeptoragonisten. Zugelassen ist der Wirkstoff zur Behandlung von Diabetes und Adipositas (Übergewicht). Semaglutid wird einmal wöchentlich subkutan angewendet (unter die Haut ins Fettgewebe gespritzt). Zur Appetithemmung sind in der Regel höhere Dosen (ca. 1.7-2.4mg) notwendig als bei Diabetes.

Semaglutid ist verschreibungspflichtig. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten nur auf Antrag und nur bei Personen mit einem BMI von (weit) über 30. Theoretisch kann das Medikament auch als Selbstzahler bezogen werden, doch auch dafür braucht es ein ärztliches Rezept.

Rechtlich muss ein medizinischer Grund bestehen. Ärzte dürfen keine Medikament ohne entsprechende Indikation verschreiben. Auch bei Selbstzahlern nicht. Allgemein halten sich die Gründe was Rezepte für Selbstzahler betrifft in Grenzen. Einer ist beispielsweise wenn andere Medikamente eingenommen werden müssen welche eine starke Gewichtszunahme verursachen oder Personen mit einem BMI unter 30 welche jedoch erneut stark zunehmen würden, würden sie das Medikament absetzen.

Da es immer wieder Lieferengpässe gibt und Semaglutid als sogenanntes Lifestyle- bzw. Trend-Medikament gilt sind die Ärzte in der Regel sehr zurückhaltend was Rezepte für dieses Arzneimittel betrifft.

Von Bestellungen auf illegalen Online-Apotheken rate ich dir dringend ab. Diese Medikamente sind in der Regel gefälscht und können fatale Nebenwirkungen verursachen und zu unabsehbaren Folgen führen.

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Das Problem ist, dass MDMA nur illegal erworben werden kann. Folglich weiss man nicht was man genau kauft und wie es dosiert ist. Der Reinheitsgehalt schwankt enorm. Es gibt sowohl Tabletten (oder Pulver), welche fast kein MDMA enthalten als auch solche, welche lebensgefährlich hohe Dosen aufweisen.

Fakt ist: ohne Laborbefund ist es fast unmöglich, MDMA korrekt zu dosieren. Deshalb wird in der Praxis häufig erst nur ein Drittel der gewünschten Menge eingenommen und anschliessend 60-90 Minuten (oral) bzw. 20 Minuten (nasal) gewartet um die Wirkung abschätzen zu können. Denn nachlegen kann man immer noch, doch ist das Zeug erst mal drin, gibts kein Zurück. Ein Antidot (Gegenmittel) zu MDMA ist nicht bekannt.

Folgendes sind die empfohlenen Maximaldosierungen von 100% reinem MDMA:

  • Erwachsene Frauen: 1.3mg pro kg Körpergewicht
  • Erwachsene Männer: 1.5mg pro kg Körpergewicht.

Zur Erinnerung: maximal, nicht durchschnittlich. Allerdings ist der Erwerb von 100% MDMA eher selten und somit wären wir wieder beim Punkt "Dosierung ohne Laborbefund".

Hier noch eine gute objektive Informationsseite (ohne Moralapostel) in Bezug auf MDMA.

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Aripiprazol ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika. Zugelassen ist es zur Behandlung schizophrener Psychosen und manischer Episoden (bipolare Störung). Der Einsatz als Zusatzmedikament bei Depressionen ist üblich, erfolgt jedoch im off-label use (Anwendung ohne offizielle Zulassung der Arzneimittelbehörde).

Gemäss offiziellem Arzneimittelverzeichnis: Da Aripiprazol primär auf das ZNS wirkt, kann es den Effekt der "Benommenheit", welcher durch Alkohol ausgelöst wird, verstärken.

Sinngemäss übersetzt: Bei geringen Mengen sollten sich keine gefährlichen Wechselwirkungen ergeben, man verträgt jedoch deutlich weniger.

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Generell wird zwischen Substanzsucht und Verhaltenssucht unterschieden.

Eine Substanzsucht ist gemäss ICD-11 (neues internationales Diagnoseverzeichnis) wie folgt definiert:

  • Beeinträchtigte Kontrolle über den Konsum, Bezogen auf Beginn, Menge, Umstände oder Ende des Konsums
  • Physiologische Merkmale: Toleranzentwicklung und Entzugssymptome
  • Konsum wird fortschreitend zur Priorität im Leben, was bedeutet, dass er Vorrang gegenüber anderer Interesse, Vergnügungen, Verpflichtungen und/oder der eigenen Gesundheitsführsorge hat.

Für eine Diagnose müssen mind. 2 Kriterien erfüllt werden.

Eine Verhaltenssucht wird primär durch nicht substanzgebundene Craving (starkes Verlangen), Kontrollverlust, Fortführen des Verhaltens trotz negativer Konsequenzen sowie Entzugssymptome, Toleranzentwicklung und lang anhaltendes Rückfallrisiko definiert. Das ICD anerkennt aktuell nur pathologisches Glücksspiel und Gaming als Verhaltenssucht an, doch real kann dies auch andere Bereiche betreffen.

Aber zu deiner Frage: FFP2-Masken sind keine Substanz die eingenommen wird. Also kommt theoretisch nur eine Verhaltenssucht in Frage. Meiner Meinung nach hält sich das Abhängigkeitspotenzial von FFP2-Masken jedoch mehr als in Grenzen ;)

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Benzodiazepine wie Tavor (Lorazepam) sollten keinesfalls mit anderen zentral dämpfenden Stoffen (wie z.B. Alkohol oder Opioiden) kombiniert werden. Es besteht das Risiko einer potenziell lebensgefährlichen Atemdepression.

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Eine Zwangsmedikation ist nur bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung möglich und muss medizinisch einwandfrei begründet werden können. Die Betroffenen haben im Anschluss das Recht juristisch gegen den Arzt vorzugehen, der diese angeordnet hat.

Real betroffen von einer Zwangsmedikation sind primär Personen, welche unter den akuten Positivsymptomen (Halluzinationen, Wahnvorstellungen) etc. einer paranoiden Schizophrenie (Psychose) leiden.

In diesem Falle werden häufig sedierende hoch potente Antipsychotika (Neuroleptika) intramuskulär (in den Muskel) verabreicht. Haloperidol (Haldol) ist ein solcher Klassiker. Es gibt jedoch auch noch andere wie z.B. Risperidon.

Midazolam ist ein Kurzzeit-Hypnotikum (Schlafmittel) aus der Gruppe der Benzodiazepine. Es wird primär im Rahmen von Allgemeinanästhesien (Vollnarkosen) eingesetzt. In geringerer Dosierung zur Sedierung (Beruhigung) von Eingriffen oder in höherer Dosierung zur Narkoseeinleitung sowie -aufrechterhaltung. Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials wird Midazolam bei Schlafstörungen heute weniger verwendet bzw. wenn dann nur sehr punktuell. Allgemein gelten Benzodiazepine bei Psychosen nicht als Mittel der Wahl und werden -wenn überhaupt- dann nur zur Ergänzung verabreicht.

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Deine Freundin scheint nicht die grösste Ahnung von der Funktionsweise und der Wirkung dieses Medikaments zu haben...

Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen zugelassen ist. Die max. Tagesdosis liegt bei 200mg.

Folglich sind 1000-2000mg eine massive Überdosierung. Eine solche ergibt keinen Sinn, denn Sertralin hat:

  1. keine rauscherzeugende Wirkung
  2. keine unmittelbare Wirkung (Spiegel-Medikament)
  3. zwar äusserst unangenehme aber in der Regel selten tödlichen Vergiftungserscheinungen.

Bei einer Überdosierung werden in erster Linie die in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen verstärkt hinzu können sich folgende Vergiftungssymptome ergeben:

  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Verengung der Pupillen
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Tremor (Zittern)
  • Bewusstseinsstörungen
  • Agitation
  • Epileptische Anfälle
  • Herzrasen
  • Halluzinationen
  • Fieber
  • Bluthoch- oder -tiefdruck
  • Koma
  • Torsade de Pointes (potenziell lebensgefährlich)
  • Serotonin-Syndrom (potenziell lebensgefährlich)

Kurz: Man leidet, es bringt einem jedoch selten um. Dennoch besteht ein -wenn auch ein geringes- Risiko von gefährlichen Vergiftungssymptomen. Folglich sollte eine medizinische Fachperson hinzu gezogen werden.

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Sexuelle Funktionsstörungen sind eine der häufigsten Nebenwirkungen von Antidepressiva. Gemäss unabhängiger Studien sind ca. 40-60% der Frauen und ca. 50-70% der Männer davon betroffen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass.

Zu den sexuellen Funktionsstörungen zählen u.a.:

  • Verminderte oder nicht vorhandene Libido (sexuelle Erregbarkeit)
  • Errektionsstörungen oder reduzierte Vaginalbefeuchtung
  • Schwierigkeiten, eine Erektion oder sexuelle Erregung aufrechtzuerhalten
  • Schwacher, verspäteter oder fehlender Orgasmus (Anorgasmie)
  • Orgasmus ist weniger oder überhaupt nicht befriedigend (ejakulatorische Anhedonie)
  • Genitale Gefühlstaubheit

Diese Nebenwirkung(en) bleiben in der Regel für die Zeitdauer der ganzen Behandlung und teilweise noch Wochen oder Monate darüber hinaus bestehen. Dagegen tun kann man nichts. Im Falle von Männern helfen auch Potenzmittel nur beschränkt. Diese fördern die Durchblutung des Gliedes, doch das "Problem" liegt oft im Kopf bzw. ist bedingt durch den Eingriff von Antidepressiva in den Hirnstoffwechsel.

Die einzige mögliche Massnahme ist ein Medikamentenwechsel. Dieser ist jedoch auch mit Risiken verbunden. Allen voran dem Risiko, dass das neue Antidepressivum nicht wirkt oder anderweitig Nebenwirkungen verursacht.

Sexuelle Funktionsstörungen werden primär durch Antidepressiva verursacht, welche die Wiederaufnahme von Serotonin hemmen (was auf ca. 90% aller Antidepressiva zutrifft). Also SSRI's, SNRI's und viele Trizyklika. Allerdings kann sich das Ausmass dieser Nebenwirkungen von Antidepressivum zu Antidepressivum etwas unterscheiden. Zudem ist das Ausmass in vielen Fällen auch dosisabhängig. In der Akutphase sind oft hohe Dosen notwendig um eine psychische Stabilität zu erreichen. Ist man erst einmal einige Monate (mind. 6) stabil, kann die Dosis in vielen Fällen nach Rücksprache mit dem Arzt reduziert werden wodurch auch die Libido wieder besser funktioniert.

Zudem gibt es gewisse Antidepressiva sowie Zusatzmedikamente welche in der Regel keinen negativen Einfluss auf die Libido haben. Die Wirksamkeit dieser ist jedoch tendenziell etwas schlechter. Beispiele:

  • Mirtazapin (tetrazyklisches Antidepressivum) -> Nachteil: oftmals starke Gewichtszunahme.
  • Bupropion (atypisches Antidepressivum/NDRI)
  • Tianeptin (atypisches Antidepressivum)
  • Trazodon (atypisches Antidepressivum/SARI)
  • Quetiapin (atypisches Antipsychotikum/Zusatzmedikament) -> Nachteil: oftmals starke Gewichtszunahme
  • Lithium (Mood-Stabilizer/Zusatzmedikament) -> Nachteil: oftmals starke Gewichtszunahme
  • Opipramol (trizyklisches Antidepressivum, wird bei Angststörungen eingesetzt, weniger bei Depressionen).
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Ritalin enthält den Wirkstoff Methylphenidat (MPH). MPH ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Stimulanzien welches die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin hemmt und so zu der erhöhten Verfügbarkeit dieser Botenstoffe beiträgt. Zugelassen ist es zur Behandlung von ADHS.

MPH hat bei allen Menschen eine konzentrationsförderne Wirkung, unabhängig davon ob sie ein ADHS haben oder nicht. Die Konzentration wird intensiver und kann viel länger aufrecht erhalten werden. Menschen mit einem ADHS beruhigt MPH. Hyperaktivität und Impulsivität gehen zurück. Oftmals führt der Konsum vom MPH zu einem Gefühl der "inneren Ruhe", insbesondere zu Beginn der Behandlung. Menschen ohne ein ADHS hingegen putscht MPH auf. Im Positiven bedeutet dies mehr Energie zu haben, im Negativen kann es zu Zuständen von Unruhe und Nervosität kommen.

Generell kann MPH (wie alle Medikamente und insbesondere Psychopharmaka) Nebenwirkungen haben. Die häufigsten sind Halsschmerzen, Mundtrockenheit, Übelkeit, Abnahme des Appetites und Schlafstörungen.

In der Regel wird zunächst getestet ob jemand MPH verträgt und wie es wirkt. Dazu werden kleine Dosen (5-10mg) nicht retardierter Tabletten eingenommen und die Wirkung bzw. die Nebenwirkungen beobachtet.

Persönliche Erfahrung: Ich habe ein ADHS seit ich denken kann. Meine Eltern waren jedoch gegen Medikamente. Als ich dann mit weit über 20 Jahren das erste Mal MPH nahm erlebte ich fast ein Wunder. Das Chaos in meinem Kopf wurde bildlich gesprochen zu einer Datenautobahn. Ich konnte mich völlig konzentrieren und liess mich nicht mehr durch jede Kleinigkeit ablenken. Meine Hyperaktivität verschwand (ich zittere z.B. nicht mehr mit den Beinen) und ich wurde innerlich sozusagen "gemittet". Das Problem in meinem Fall war jedoch eine spezifische Nebenwirkung welche allerdings eher selten ist. MPH verstärkt meine damals bereits vorhandenen Depressionen so dass ich das Medikament nach ca. 3 Monaten wieder absetzte.

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Ja. Die Frage stellt sich einfach nach der Wirksamkeit. Antidepressiva, welche in der Regel weder zu einer Gewichtszunahme noch zu sexuellen Funktionsstörungen führen sind:

  • Bupropion
  • Vortioxetin
  • Trazodon
  • Tianeptin
  • Moclobemid (findet sehr selten Anwendung)

Ferner das Zusatzmedikament Lamotrigin.

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Mirtazapin ist ein tetrazyklisches Antidepressivum welches ausschliesslich zur Behandlung von Depressionen zugelassen ist. Es hat jedoch auch eine stark schlaffördernde Wirkung und wird deshalb häufig auch als Schlafmittel zweckentfremdet. Für eine angstlösende Wirkung ist das Medikament nicht bekannt.

Die schlaffördernde Wirkung tritt ca. 1 Stunde nach der ersten Einnahme auf. Die Halbwertszeit von Mirtazapin ist enorm lang (20-40 Stunden) weshalb es häufig am darauffolgenden Morgen zu einem Hang-Over (Restmüdigkeit) kommt. Die Einnahme am Morgen ist also mehr als untypisch, da...

  1. Das Medikament enorm müde macht
  2. Die Halbwertszeit eigentlich so lange ist, dass eine einmalige Einnahme am Tag reicht.

Damit Mirtazapin seine antidepressive Wirkung entfaltet muss es erst über 2-4 Wochen hinweg täglich eingenommen werden.

Zur Behandlung von Angststörungen werden in der Regel andere Antidepressiva eingesetzt. Allen voran jene aus der Gruppe der SSRI und SNRI. Diese wirken allerdings nicht schlaffördernd.

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Die meisten Schlafmittel sind verschreibungspflichtig, wenige nicht.

Schlaf ist genau genommen ein chemischer Prozess im Gehirn. Will man diesen beeinflussen braucht es also Substanzen, welche in diesen Prozess eingreifen.

Ansetzen sollte man jedoch erst mal mit nicht-medikamentösen Mitteln. Konkret:

  • Am Morgen frühzeitig aufstehen, egal wie viel (bzw. wenig) man geschlafen hat
  • Kein Schlaf tagsüber (Power-Naps sind tabu)
  • Ausreichend körperliche Aktivitäten tagsüber
  • Am Abend nicht zu früh ins Bett gehen (egal wie müde man ist)
  • Das Bett nur zum Schlafen benutzen, rumhängen auf dem Sofa
  • Kein Konsum stimulierender Substanzen (z.B. Koffein) nach einer gewissen Tageszeit.

Reicht dies nicht, kann erst die Behandlung mit pflanzlichen Schlafmitteln (z.B. Baldrian) versucht werden. Pflanzliche Schlafmittel sind ohne Rezept in jeder Apotheke erhältlich.

Ab einem gewissen Ausmass der Schlafstörungen reichen pflanzliche Schlafmittel jedoch bei weitem nicht aus. Als nächstes kann versucht werden, mit Hilfe von synthetischen aber nicht-verschreibungspflichtigen Schlafmitteln die Situation in den Griff zu kriegen. Dafür bieten sich primär 2 Wirkstoffe an:

  1. Diphendydramin
  2. Doxlamin

Beide stammen aus der Gruppe der H1-Antihistaminika. Ohne ärztliche Konsultation sollten sich jedoch nicht über längere Zeit eingenommen werden.

Hilft da auch nicht bleibt nur noch der Gang zum Arzt. Verschreibungspflichtige Schlafmittel sind nochmal einiges stärker. Klassische Schlafmittel stammen aus der Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Lorazepam) oder Z-Drugs (z.B. Zolpidem). Diese wirken hoch zuverlässig und haben wenige Nebenwirkungen, dass Problem ist jedoch, dass sie bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig machen. Folglich handelt es sich um Notfallmedikamente zur kurzzeitigen oder punktuellen Anwendung.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen werden Wirkstoffe anderer Arzneimittelgruppen eingesetzt. Es gibt ein reines Schlafmittel das nicht abhängig macht, Daridorexant. Ansonsten macht sich die schlaffördernden Nebenwirkungen gewisser nicht-suchterzeugender Medikamente zu Nutze. Beispiele häufig verwendeter Wirkstoffe:

  • Quetiapin (atypisches Antipsychotikum)
  • Mirtazapin (tetrazylisches Antidepressivum)
  • Doxepin (trizyklisches Antidepressivum)
  • Trazodon (atypisches Antidepressivum)
  • Promethazin (konventionelles niederpotentes Antipsychotikum)
  • Hydroxyzin (H1-Antihistaminkum)

Ferner:

  • Trimipramin (trizyklisches Antidepressivum)
  • Amitriptylin (trizyklisches Antidepressivum)
  • Opipramol (trizyklisches Antidepressivum)
  • Agomelatin (atypisches Antidepressivum)
  • Pipamperon (konventionelles niederpotentes Antipsychotikum)
  • Melperon (konventionelles niederpotentes Antipsychotikum)
  • Prothipendyl (konventionelles niederpotentes Antipsychotikum)
  • Levomepromazin (konventionelles niederpotentes Antipsychotikum)
  • etc.
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Getestet werden kann auch THC selbst oder auf dessen Abbauprodukt THC-COOH. Meist ist letzteres der Fall, da sich der Konsum so länger nachweisen lässt. THC bzw. THC-COOH ist in Blut, Urin, Speichel, Schweiss und Haaren nachweisbar. Je nachdem was getestet wird unterscheidet sich die Dauer der Nachweisbarkeit. In der Regel wird versucht THC bzw. THC-COOH im Urin nachzuweisen. Der Test zeigt an ob das Ergebnis "positiv", "negativ" oder "ungültig" ist. Bei einem positiven Ergebnis wird der genaue Wert bestimmt um sicherzustellen, dass dieser sich über dem Cut-Off befindet. Der Cut-Off-Wert beschreibt die Toleranz. Wenn der Test positiv ausfällt aber nur geringe Mengen nachgewiesen werden können wird er trotzdem als negativ bewertet, da nicht ausgeschlossen werden kann, dann die Testperson passiv Cannabisrauch ausgesetzt war. Hier noch die entsprechenden Daten...

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