Eine Depersonalisation (und auch eine Derealisation) ist häufig das Nebensymptom einer anderen psychischen Erkrankung. Allen voran Angststörungen, aber auch Depressionen, Suchterkrankungen etc. Tritt die Depersonalisation als Folge einer anderen psychischen Störung auf, wird sie dieser untergeordnet. Ein isoliertes Auftreten ist selten, kann jedoch vorkommen. In diesem Fall spicht man von einem Depersonalisations- und Derealisations-Syndrom (DDS). Eine zuverlässige Diagnose fällen kann nur eine Fachperson (Psychiater oder Psychologe).

Tritt die Depersonalisation als Folge einer anderen psychischen Erkrankung auf wird die zugrunde liegende Krankheit behandelt. So soll sich auch die Depersonalisation bessern... dies ist zumindest die gängige Praxis. Tritt sie isoliert auf ist eine Behandlung schwierig, aber nicht unmöglich. Im Zentrum steht dabei eine Psychotherapie. Medikamente welche zur Behandlung eines DDS zugelassen sind gibt es nicht. Es gibt Hinweise dass eine Kombination zwischen einem SSRI-Antidepressivum und dem antidepressiv wirksamen Antiepileptikum Lamotrigin in gewissen Fällen helfen kann. Studien belegen des Weitern eine gewisse Wirksamkeit bei der Gabe von Opioid-Antagonisten wie Naloxon oder Naltrexon. Diese müssen intravenös verabreicht werden. Der Effekt hält nur ca. 24 Stunden an. Die Behandlung mit Opioid-Antagonisten ist allerdins ziemlich experimentell und wird selten praktiziert.

Wenn du den Verdacht hast unter einer medizinisch relvanten Depersonalisation zu leiden, dann kontaktiere deinen Hausarzt. Er soll dich untersuchen und ggf. zur Abklärung und allfälligen Therapie an einen Psychiater überweisen.

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Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung...

Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum muss es täglich eingenommen werden. Begonnen wird dabei in der Regel mit der tieft möglichen Dosis (25mg) welche anschliessend im Wochenrhythmus bis zur Zieldosis (üblicherweise 50-100mg) gesteigert wird. Die max. Tagedosis liegt bei 200mg. Das langsame Aufdosieren vermag in vielen Fällen die potenziell starken Nebenwirkungen welche vor allem zu Beginn einer Behandlung mit einem Antidepressivum auftreten können zu reduzieren.

Die meisten Nebenwirkungen veschwinden nach 4-6 Wochen wieder. Nur wenige aber sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben (sofern man von ihnen betroffen ist). Bei SSRI-Antidepressiva wie Sertralin sind dies primär die für diese Medikamentengruppe typischen sexuellen Funktionsstörungen.

Eine antidepressive Wirkung sollte sich nach ca. 2-4 Wochen ergeben, eine angstlösende nach etwa 3-5 Wochen und eine zwangslösende nach ca. 6-8 (bis zu 12) Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

Ich persönlich bekam Sertralin aufgrund meiner damals schweren Depressionen und Panikattacken verschrieben. Zu Beginn litt ich unter diversen Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein, innere Unruhe und Anspannung sowie Blutungen aus dem Verdauungstrakt und sexuelle Funktionsstörungen. Bis auf die sexuellen Funktionsstörungen verschwanden diese unerwünschten Effekte nach wenigen Wochen wieder.

Sertralin hatte bei mir eine sehr gut angstlösende Wirkung. Nach ca. 4 Wochen hatte ich keine Panikattacken mehr. Einen antidepressiven Effekt konnte ich jedoch nicht feststellen. Ich bin allerdings kein sehr gutes Beispiel. Ich musste in den Jahren meiner Depression unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand, die wenigstens ansatzweise antidepressiv wirkte (und immer noch wirkt).

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Ich habe leider sehr viele Erfahrungen mit Antidepressiva. Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung.

Fluoxetin und Sertralin sind beides Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI. Fluoxetin ist zur Behandlung von Depressionen, Bulimie und Zwangsstörungen zugelassen. Sertralin zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen (inkl. sozialer Phobie) und Zwangserkrankungen.

Wie alle Antidepressiva so müssen auch Fluoxetin und Sertralin täglich eingenommen werden. Begonnen wird dabei mit der niedrigst möglichen Dosis welche anschliessend im Wochenrhythmus bis zur Zieldosis erhöht wird. Das langsame Aufdosieren vermag in vielen Fällen die potenziell starken Nebenwirkungen welche zu Beginn der Therapie mit einem Antidepressivum auftreten können zu reduzieren. Die meisten Nebenwirkungen verschwinden nach einigen Wochen wieder, doch wenige aber sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben... falls man von ihnen betroffen ist. Bei SSRI-Antidepressiva sind dies primär die für diese Medikamentengruppe typischen sexuellen Funktionsstörungen.

Eine antidepressive Wirkung ergibt sich nach ca. 2-4 Wochen, eine angstlösende nach ca. 3-5 Wochen und eine zwangslösende nach ca. 6-8 (bis zu 12) Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

Ich persönlich bekam vor mehreren Jahren aufgrund schwerer rezidivierender Depressionen und einer Panikstörung Sertralin verschrieben. Initialdosis 25mg welche anschliessend alle 7 Tage auf 100mg erhöht wurde. Zu Beginn und nach Dosiserhöhungen hatte ich jeweils diverse Nebenwirkungen zu beklagen. Bis auf die sexuellen Funktionsstörungen verschwanden diese jedoch nach spätestens. 6-8 Wochen wieder. Sertralin hatte bei mir eine gute angstlösende Wirkung. Nach ca. 4-5 Wochen verschwanden meine Panikattacken. Einen antidepressiven Effekt konnte ich jedoch nicht feststellen. Ich bin allerdings kein sehr gutes Beispiel. Ich musste in den Jahren meiner schweren Depression unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand, die wenigstens ansatzweise eine antidepressive Wirkung hatte.

Heute nehme ich Sertralin noch zur Prophylaxe gegen die Panikattacken. Ich konnte die Dosis auf ein Minimum (25mg) reduzieren womit auch meine Libido wieder funktioniert... zumindest zu 90%. Gegen die Depressionen nehme ich ein weiteres Medikament: Aripiprazol. Aripiprazol ist ein atypisches Antipsychotikum welches zur Behandlung von schizophrenen Psychosen und manischen Episoden (bipolare Störung) zugelassen ist. Die Anwendung bei Depressionen sowie bei minderjährigen mit Zwangsstörungen ist nich unüblich, erfolgt jedoch im off-label use (Anwendung ohne offizielle Zulassung der Arzneimittelbehörde).

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Elvanse ist der Handelsname für den Wirkstoff Lisdexamfetamin (LDX). LDX ist als verkehrs- und verschreibungsfähiges Betäubungmittel klassifiziert. Der Besitz ohne ärztliches BTM-Rezept ist somit strafbar. LDX wirkt (vor allem in hohen Dosen) rauscherzeugend. Zudem ist ein gewisses Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenial gegeben. Zugelassen ist das Medikament Behandlung von ADHS. Doch was ist LDX?

Klassisches Amphetamin (Szenenamen Speed) wurde das erste Mal Ende des 19Jh synthetisiert. Es besteht vereinfacht formuliert aus zwei Molekülen (chiralen Enantiomere). Dem Dexamphetamin und dem Levoamphetamin. Um 1950 gelang es einem US-Pharmakonzern die beiden Moleküle voneinander zu trennen. In den darauf folgenden Studien stellte man fest, dass bei getrennt voneinander eingenommen etwa die selbe Wirkung haben. Das Dexamphetamin ist jedoch etwa doppelt so potent (stark) wie das Levoamphetamin. Von da an wurde primär Dexamphetamin zur Medikamentenherstellung verwendet.

Das Problem war jedoch das hohe Missbrauchspotenziel. Auch retardierte Tabletten konnen einfach pulverisiert und durch die Nase gezogen werden. Dadurch tritt die Wirkung schneller ein, ist intensier, hält jedoch weniger lange an. Zudem erhöht ein schnellerer und intesiverer Wirkungseintritt das Suchtpotenzial.

Zu Beginn der Nullerjahre gelang es einem US-Pharmakonzern das Dexamphetamin-Molekül künstlich mit einem Lysinsäure-Molekül zu verbinden. Es entstand also Lisdexamphetamin. Das Lysinsäure-Molekül hat keine Wirkung, verhindert jedoch, dass das Dexamphetamin direkt ins Gehirn gelangen kann. Erst ein Leberenzym vermag das Lysinsäure-Molekül vom Dexamphetamin-Molekül zu trennen, anschliessend entfaltet letzteres seine Wirkung. Dies verzögert den Wirkungseintritt und reduziert das Risiko einer missbräuchliche Applikationsform. Denn der nasale Konsum ergibt keinen Sinn, da das Medikament ohnehin erst in der Leber aktiviert wird.

Dennoch bleibt die Tatsache, dass LDX eine rauscherzeugende Wirkung hat und bei regelmässigem Konsum auch suchterzeugend wirken kann.

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Panikattacken sind die Hölle. Ich war 15 als ich meine erste Panikattacke hatte. Auslöser war der Konsum von Cannabis. Ich stellte den Cannabiskonsum ein und hatte ich 2 Jahre Ruhe. Eines Abends im Alter von 17 lag ich im Bett und wollte einschlafen. Wie aus dem Nichts kam eine Panikattacke. Ich realisierte jedoch erst nicht, dass es eine Panikattacke war und dachte ich hätte einen Herzinfarkt. Die Abklärung Mittels EKG im Spital zeigte, dass keine Herzprobleme vorlagen. Der Hausarzt überwies mich 2 Tage später an einen Psychiater welcher erst eine Untersuchung der Schilddrüse anordnete (eine Überfunktion der Schilddrüse kann Panikattacken bzw. Angstzustände verursachen). Der Befund war negativ, körperliche Ursachen somit ausgeschlossen. Darauf hin erhielt ich die Diagnose "Panikstörung".

Das einzige was bei akuten Panikattacken auf die Schnelle hilft sind Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Lorazepam). Diese sind hoch effektiv, wirken bereits nach ca. 20 Minuten, können einfach bei Bedarf eingenommen werden und haben nahe zu keine Nebenwirkungen (ausg. Müdigkeit). Das Problem ist allerdings, dass sämtliche Benzodiazepine bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig machen. Es handelt sich dabei also um Notfallmedikamente zur kurzzeitigen bzw. punktuellen Anwendung. Jedenfalls kriegte ich Lorazepam verschrieben. Das Medikament wirkt fast schon beängstigend gut. Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials nahm ich es jedoch nur in absoluten Notfällen ein.

Gleichzeitig begann die Behandlung mit einem SSRI-Antidepressivum (Sertralin). Antidepressiva wirken ebenfalls relativ zuverlässig angstlösend, machen jedoch nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach 2-5 Wochen und können vor allem zu Beginn der Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen haben. Von diesen war auch ich betroffen. Bis auf wenige Ausnahmen verschwanden die unerwünschten Effekte jedoch nach einigen Wochen wieder. Nach ca. 4 Wochen waren die gröbsten Symptome unter Kontrolle. Ich brauchte allerdings Monate mich von den Panikattacken zu erhohlen. Denn die Panikattacke an sich ist nur ein Teil des Problems. Das andere ist die oftmals starke Verunsicherung die zurück bleibt.

Ein weiteres Problem ist, dass Antidepressiva nicht heilen können. Sie unterdrücken im Idealfall jedoch die Symptome. Nach ca. 4 Jahren Antidepressiva versuchte ich das Medikament das erste mal abzusetzen. Ca. 1-2 Monate lief das gut, dann der Rückfall. Nochmals Notfallmedikamente, nochmals Antidepressiva hochfahren (und die damit verbundenen Nebenwirkungen) etc. Nach weiteren 4 Jahren versuchte ich erneut das Medikament abzusetzen.... wieder ein Rückfall. Heute habe ich mich damit abgefunden, dass ich wohl längere Zeit auf Medikamente angewiesen sein werde. Durch eine Psychotherapie gelang es mir jedoch mich so weit zu stabilsieren, dass ich nun auf der absoluten Minimaldosis bin (25mg Sertralin). Damit sind die Nebenwirkungen auch überschaubar.

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Das zur medikamentösen Behandlung von Depressionen oftmals ganze Medikamenten-Kombinationen notwendig sind ist keine Ausnahme. Verschiedene Medikamente nehmen zu müssen ist alles andere als angenehm, denn Antidepressiva sind häufig mit gewissen Nebenwirkungen verbunden. Doch solange die verschiedenen Medikamente keine Wechselwirkung aufweisen besteht keine Gefahr. Es ist der Job des Arztes diese Risiken richtig einschätzen zu können.

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Ritalin enthält den Wikstoff Methylphenidat (MPH) und ist ein als Betäubungsmittel klassifiziertes Arzneimittel aus der Gruppe der Stimulanzien welches zur Behandlung von ADHS eingesetzt wird.

Durch den nasalen Konsum tritt die Wirkung schneller ein (nach einigen Minuten), ist intensiver, hält jedoch weniger lange an. Wie lange genau ist von der persönlichen Konstitution des Konsumenten sowie der Dosis abhängig. Im Durchschnitt ca. 4 Stunden.

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Mirtazapin ist ein tetrazyklischs Antidepressivum welches zur Behandlung von Depressionen zugelassen ist. Aufgrund seiner stark schlaffördenden Wirkung wird es häufig auch als Schlafmittel zweckentfremdet.

Mirtazapin wird somit vorzugsweise am Abend bzw. vor dem in Bett gehen genommen. Die Halbwertszeit von Mirtazapin beträgt 20-40 Stunden. Eine Restmüdigkeit am darauf folgenden Tag ist also eher die Regel, nicht die Ausnahme. Diese Nebenwirkung geht nach einigen Wochen etwas zurück, also wenn sich der Körper bzw. das Gehirn an das Medikament gewöhnt hat, verschwindet jedoch nicht ganz.

Die Frage ist, warum du Mirtazapin einnimmst. "Lediglich" aufgrund von Schlafstörungen oder auch aufgrund einer Depression? Je nach dem wie diese Frage beantwortet wird lassen sich potenzielle Alternativen ableiten... falls dich die Nebenwirungen von Mirtazapin zu stark belasten.

Mögliche Alternativen wären beispielsweise...

  • Quetiapin: Ein atypisches Antipsychotikum mit antidepressiver und stark schlaffördender Wirkung. Die Halbwertszeit von nicht retardierten Präparaten liegt bei 7-12 Stunden.
  • Trazodon: Ein atypisches Antidepressivum mit einer moderat antidepressiven und schlaffördenden Wirkung. In der Regel gut verträglich. Halbwertszeit 4-11 Stunden.
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Die Frage ist, was du unter dem Begriff Droge verstehst. Dorge ist ein Begiff aus der Alltagssprache. In der Regel sind damit rauscherzeugene Substanzen gemeint.

In der Wissenschaft bzw. der Medizin spricht man hingegen von psychoaktiven Substanzen. Psychoaktive Substanzen sind Wirkstoffe welche die Blut-Gehirn-Schranke überwinden und aktiven Einfluss auf den Hirnstoffwechsel nehmen. Dadruch vermögen sie den psychischen Zustand des Konsumenten zu beeinflussen.

Psychoaktive Substanzen können rauscherzeugend sein (z.B. Opioide) oder auch nicht (z.B. Antidepressiva). Sie können legal erhältlich (z.B. Alkohol), verschreibungspflichtig (z.B. Antipsychotika) oder auch illegal (z.B. Kokain) sein.

Antidepressiva wirken nicht rauscherzeugend und machen auch nicht im klassichen Sinne abhängig. Geht man nun von der alltäglichen Definition von Drogen aus (rauscherzeugende Substanz), dann lautet die Antwort nein. Antidepressiva sind keine Drogen.

Geht man von der wissenschaftlichen Definition aus (psychoaktive Substanz) dann lautet die Antwort ja. Antidepressiva sind psychoaktive Substanzen.

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Grunsätzlich führt der nasale Konsum eines Medikaments zu einem schnelleren Wirkungseintritt und einer intensiveren Wirkung... aber auch zu einer kürzeren Wirkdauer. Allerdings gilt es 3 Faktoren zu beachten:

  1. Ist das Medikament wasserlöslich?
  2. Ist das Medikament retardiert?
  3. Handelt es sich um ein Medikament mit unmittelbarer Wirkung oder um ein sogenanntes "Spiegel-Medikament"?

Zum 1. Punkt: Ein Wirkstoff kann nur dann durch die Nasenschleimhäute aufgenommen werden wenn er wasserlöslich ist. Ist er nicht wasserlöslich ergibt der nasale Konsum keinerlei Sinn. Das einzige was man in diesem Fall mit dem nasalen Konsum erreicht ist eine verstopfte Nase, ein verzögerter Wirkungseintritt (da man warten muss bis das Ganze den Rachen runter läuft und im Magen landet) sowie eine abgeschwächte Wirkung (nicht alles läuft der Rachen runter sondern wird früher oder später wieder rausgeschnäutzt). Beispiel: Es gibt Menschen welche Alprazolam (Xanax/Tafil) nasal konsumieren, Alprazolam ist jedoch nicht wasserlöslich.

Zum 2. Punkt: Die Retardierung eines Medikament führt zu einer kontrollierten Wirkstofffreisetzung. Es garantiert also, dass der Wirkstoff über längere Zeit nach und nach freigesetz wird. Wird nun ein retardiertes Medikament pulverisiert, fällt die Retardierung weg und der ganze Wirkstoff gelangt auf einmal ins Blut. Dadurch wird die Wirkung intensiver, hält jedoch weniger lange an.

Zum 3. Punkt: Es gibt Arzneimittel mit einer unmittelbaren Wirkung (z.B. Benzodiazepine) aber auch Arzneimittel welche als sogenannte Spiegel-Medikamente gelten (z.B. Antidepressiva). Spiegel-Medikamente haben keine unmittelbare Wirkung sondern müssen erst über mehrere Tage oder Wochen eingenommen werden um wirksam zu sein. Zudem sollten sie möglichst einen stabilen Spiegel aufweisen. Der nasale Konsum ergibt somit keinen Sinn. Diese Medikamente haben -wie erwähnt- keine unmittelbare oder rauscherzeugende Wirkung. Zudem führt der nasale Konsum zu einem instabilen Spiegel.

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Risperidon ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika. Zugelassen ist es zur Behandlung schizophrener Psychosen, manischer Episoden (bipolare Störung) und schwerer psychiatrisch bedingter Aggressivität. Ferner hat es auch eine schlaffördende Wirkung.

Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI, zugelassen zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen.

In der Tat können SSRI-Antidepressiva und Risperidon Wechselwirkungen aufweisen. Bekannt sind Interaktionen von Risperidon mit Fluoxetin und Paroxetin, in gerigerem Masse auch mit Sertralin und Fluvoxamin, jedoch nicht mit Citalopram oder Escitalopram.

Viele psychische Erkrankungen verlaufen rezidivierend (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch. Patienten mit Schizophrenie nehmen ihre Medikamente folglich häufig ein ganzes Leben lang ein. Bei gewissen (nicht allen) Menschen welche 15-20 Jahre oder länger unter einer Schizophrenie leiden und Antipsychotika einnehmen wurde eine Verminderung des Gehirnvolumens beobachtet. Es ist noch unklar ob diese Verminderung durch die Schizophrenie, die Medikamente oder beides verursacht wurde. Das Antipsychotika zumindest Teil der Ursache sind ist also keineswegs auszuschliessen.

Doch wie bereits erwähnt handelt es sich bei um Personen welche Jahrelang Antipsychotika einnehmen müssen. Diesbezügliche Schäden nach "lediglich" 5 Wochen sind nicht bekannt.

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Um was für Gras handelt es sich? Also welche Wirkstoffe bzw. Cannabinoide sind darin enthalten? THC? CBD? Beides?

Grundsätzlich reagiert jede Person auf Cannabis (und insbesondere THC) sehr unterschiedlich. Das Spekturm reich von Menschen die damit hervorragend entspannen können bis zu Personen, welche schwere Panikattack erleiden.

Niemand kann im Voraus sagen wie eine spezifische Person auf Cannabis anspricht und was für Nebenwirkungen sich entwickeln. Folglich bleibt einem nichts anderes übrig als es auszuprobieren. Begonnen wird in der Regel mit einer sehr geringen Dosis um die Verträglichkeit zu testen.

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Ja. Warum auch nicht? Die Impfung ist gut erprobt, verträglich und wirksam.

Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist ein durch Zecken übertragbares Virus welches zu potenziell schweren Symptomen führen kann. 10-30% aller infizierten zeigen Symptome. Im schlimmsten Fall droht eine Entzündung des Gehrin und/oder der Hirnhaut die bleibenden Schaden verursachen kann.

Die FSME-Impfung wird zu Beginn (Erstimmunisierung) 3x verabreicht (1. Impfung, nach 2-12 Wochen 2. Impfung, nach 5-12 Monate 3. Impfung). Anschliessend muss sie alle 5-10 Jahre aufgefrischt werden.

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Bupropion ist ein Arzneimittel welches zur Behandlung von Depressionen und zur Rauchentwöhnung eingesetzt wird. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Bupropion tägich eingenommen werden und kann vor allem zu Beginn der Behandlung gewisse Nebenwirkungen verursachen. Die eigentliche Wirkung ergibt sich nach ca. 2-4 Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

Nebenwirkungen sind bei Antidepressiva die Regel, nicht die Ausnahme. Je nach Medikament sind diese sehr unterschiedlich sowohl in der Form als auch in ihrer Ausprägung.

Wie bei allen Fertigarzneimitteln so wurden auch bei Bupropion im Rahmen der Zulassungsstudien die Nebenwirkungen systematisch erfasst und anschliessend in Häufigkeitsangaben kategorisiert. Akne wurde dabei nicht beobachtet, andere Hautreaktionen schon. Hautausschlag, Juckreiz und Schweissausbrüche sind in der Kategorie "häufig" zu finden. Häufig heisst, dass rund 1-10% aller Konsument*innen davon betroffen sind.

Der Vorteil von Bupropion gegenüber vielen anderen Antidepressiva besteht primär in der Ausprägung der Nebenwirkungen. Bupropion führt in der Regel weder zu sexuellen Funktionsstörungen noch zu einer Gewichtszunahme. Der Nachteil besteht in der etwas schlechteren Wirksamkeit bei schweren Depressionen (was allerdings nichts über den Einzelfall aussagt) sowie in Form der fehlenden angstlösenden Wirkung.

Präventiver Hinweis zum Schluss: Aufgrund des Risikos von epileptischen Anfällen dürfen die Tabletten nicht zerteilt/gespalten/pulverisiert werden.

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