Enttäuscht von allen Verwandten und Freunden, was tun?
Guten Tag,
nach dem plötzlichen Tod meiner beiden Eltern, ist plötzlich der Kontakt zu sämtlichen Verwandten abgebrochen. Was mich sehr wundert, denn eigentlich müsste man doch gerade in solch einer schweren und traurigen Zeit zusammenhalten (...)
Die Verständnislosigkeit unserer Verwandten macht uns zu schaffen. Es kann doch nicht sein, dass sie alle so mit sich beschäftigt sind, dass die uns vergessen? Geschweige denn, ein liebes Wort WENIGSTENS einmal im Jahr übermitteln? Von einem Treffen mal ganz abgesehen. Wie kann man so egoistisch sein? Oft fühlen wir uns einsam und verlassen, ohne Anschluss. Keiner fragt nach uns, wie es uns geht. Selbst, wenn wir schon gestorben wären, es würde NIEMANDEN interessieren bzw. berühren. Jeder ist sich selbst nur der nächste.
So oft haben wir früher versucht, einen Anfang zu machen. Briefe geschrieben, Mails und Bilder geschickt, liebe Worte, nicht nur zu den Feiertagen. Keine nennenswerte Reaktion. Wenn wir sie besuchen fahren wollten, lehnten sie es ab. Danach wieder monatelange "Sendepause". Keine Anerkennung von Höhepunkten, wie "runde" Geburtstage, Studienabschluss, etc. Leider sind die engsten Verwandten (Eltern, Großeltern) bereits verstorben, die wir sehr gemocht haben und andersherum auch.
Zwischenzeitlich haben wir beschlossen, uns von Ihnen "mental" zu verabschieden. Wie würdet Ihr in solch einer Situation reagieren? Würdet ihr euch auch verabschieden? Oder nochmal ein Anfang wagen? Sollen wir uns mit der gesamten Familie auseinandersetzen (was m. E. sowieso kein Sinn macht) , es ihnen sagen, wie es ist, oder konsequent abbrechen?
Danke für ehrliche Antworten!
6 Antworten
nach dem plötzlichen Tod meiner beiden Eltern, ist plötzlich der Kontakt
zu sämtlichen Verwandten abgebrochen. Was mich sehr wundert, denn
eigentlich müsste man doch gerade in solch einer schweren und traurigen
Zeit zusammenhalten (...)
Jeder trauert anders und derart eng wird auch vorher das Verhältnis nicht gewesen sein wenn auch früher schon keine nennenswerte Reaktion kam. Ich glaube auch weniger, dass das mit Egoismus zu tun hat sondern deine Verwandten leben ihr Leben weiter. So wie ich das der Fragestellung entnehme, bist du ein erwachsener Mensch und musst genauso zusehen, dass du nach vorne schaust. Du möchtest scheinbar Familie herstellen wo keine ist. Das scheint über viele Jahre wenn nicht Jahrzehnte so zu gehen deswegen müsstest du die Reaktion auch schon kennen und nicht derart verwundert sein.
Wie würdet Ihr in solch einer Situation reagieren?
Ich würde mir da nicht so einen Kopf drum machen. Sie wollen nicht, fertig. Das kannst du nur akzeptieren aber nicht verändern. Zieh dich zurück aber lass es gut sein.
ICH würde niemandem hinterrennen. Abbrechen würde ich auch nichts, aber abwarten.
Mein eigener Bruder hat ca. 10 Jahre lang nicht mit mir gesprochen, nachdem unsere Mutter gestorben war. Erst, seitdem er selbst dem Tod von der Schippe gesprungen war (Schlaganfall), redet er sporadisch wieder mit mir.
Meine Nichte (seine Tochter) ignoriert mich vollkommen.
Das tut unheimlich weh, ist aber nicht zu ändern.
Macht einladungen und feiert zsm bei einem gespräch mit jmd kannst du mal darauf ansprechen vlt gab es mal grossen streit mit dein eltern der immernoch tief sitzt
Mein Beileid.Das ist wirklich sehr egoistisch und selbstbezogen und ich versteh das du darüber traurig und enttäuscht bist.Manche Verwandte machen den ganzen Familienkram nur zum Zwang und vielleicht waren deine Eltern die einzigen die alle zusammen gehalten haben.
Suche dir jetzt Hilfe bei einem Psychologen.Du musst dich dafür nicht schämen das ist ok :-)
Danke (auch 8 Monate später) für die aufrichtige und ehrliche Antwort! Klasse.
ihr habt richtig gehandelt (auch wenn es schwer fällt)
ein höfliches "guten tag" genügt völlig
tretet mutig den neuen lebensabschnitt an