Entstehung der Van-der-Waals-Kräfte?

2 Antworten

Im Gegensatz zu Ionenverbindungen oder polaren Stoffen werden sehr viele unpolare Stoffe (z.B. Chlor, Edelgase) erst durch starke Abkühlung flüssig und schließlich fest. Daraus folgt, dass hier Kräfte zwischen diesen Molekülen vorhanden sind, welche deren Bewegung beeinträchtigen. Diese Kräfte bezeichnet man als van-der-Waals-Kräfte.

Sie kommen folgendermaßen zustande:

Die Elektronen bewegen sich innerhalb bestimmter Räume um den Atomkern. Kommt es für einen Moment zu einer ungleichen Ladungsverteilung, so ist das Atom polarisiert, und es erscheint das Atom (bei Edelgasen) oder das Molekül (bei Chlor) in diesem Augenblick als Dipol mit einer negativen und einer positiven Seite. Ist gleichzeitig ein anderes Teilchen in der Nähe, das ebenfalls ein momentaner Dipol ist, so kommt es zur gegenseitigen Anziehung. Da die Elektronen in ständiger Bewegung sind, ändern sich die Dipoleigenschaften fortwährend. Die van-der-Waals-Kräfte sind deshalb bei den oben als Beispiel angenommenen Stoffen sehr schwach und nehmen mit zunehmender Entfernung der Teilchen immer weiter ab. Die Polarisierbarkeit eines Teilchens wächst aber mit zunehmender Zahl der Elektronen in den Atomen und der Oberfläche des Teilchens. Diese beiden Effekte bewirken, dass die van-der-Waals-Kräfte im Allgemeinen mit wachsender Molekülgröße zunehmen. Beispiele dafür bei den unpolaren Halogenmolekülen (bei Zimmertemperatur): Chlor ist gasförmig, Brom ist flüssig und Iod fest.

Je mehr Teilchen da sind, desto besser werden sie zusammengehalten.

Stell Dir die Kraft wie eine Art Kleber vor