Empfindet ein Mensch beim Aufschlag aus 30 Metern Höhe noch so etwas wie Schmerzen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Aus 30 Metern erreichst du eine Fallgeschwindigkeit von nicht ganz 90 km/h. Je nach Untergrund kannst du das sogar überleben.

Aus 3600 Metern hat jemand überlebt, das ist aber nicht der Normalfall: https://www.spiegel.de/panorama/neuseeland-fallschirmspringer-ueberlebt-freien-fall-aus-3600-metern-hoehe-a-466187.html

Wellington - Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 193 Kilometern pro Stunde stürzte der britische Fallschirmspringer Michael Holmes aus 3600 Meter Höhe zur Erde. Schließlich landete er mit Tempo 130 in einem Brombeerstrauch nahe des neuseeländischen Sees von Taupo - und überlebte.
Er habe sich bei diesem Sprung Mitte Dezember nur einen Knöchel gebrochen und die Lunge verletzt, berichtete der wagemutige 25-jährige Fallschirmspringer. Elf Tage hätte er im Krankenhaus verbracht. Das unglaubliche Ereignis wurde erst jetzt bekannt, weil Holmes bislang nicht an die Öffentlichkeit gegangen ist. Gestern Abend zeigte das neuseeländische Fernsehen Aufnahmen des Sturzes.

Mehr als 200 km/h bekommst du kaum hin, ist der Untergrund ausreichend nachgiebig und wirkt dämpfend, so hast du gute Chancen. Ist es ein Felsboden - .. Pech gehabt.

Es kommt sehr stark auf die Landung an.

30 m Fallhöhe sind absolut überlebbar, wenn man mit den Füßen voraus und ggf. sogar im Gebüsch landet, das einen deutlich abbremst. Es bestehen gute Chancen, dass "nur" die Beine zertrümmert werden. Im dümmsten Fall stirbt man dann erst mehrere Stunden später durch Erfrieren, weil die Verletzungen eigentlich nicht tödlich sind, aber eben auch keine Hilfe kommt. Dann kann jener Mensch noch Stundenlang Zeit gehabt haben, drüber nachzudenken dass er vielleicht doch nicht sterben will.

Auch Verbluten ist eine Option, je nachdem was für Gefäße im Bereich der Beine verletzt sind. Das kann eine Sache von wenigen Minuten sein, kann aber auch lange genug dauern, dass der Mensch vorher auf einem OP-Tisch landet (oder landen könnte, wenn man ihn findet).

Eine Landung flach auf den Bauch auf den Rücken kann ein ziemliches Glücksspiel sein. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber eben doch nicht unmöglich, dass man das überlebt.

Eine sichere Sache aus dieser Höhe ist mMn nur eine Landung mit dem Kopf voraus. Eine solche Gewalteinwirkung vertragen der Schädel und sein Inhalt nicht.

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Eine Anekdote, nicht für ganz schwache Mägen:

Ich fahre im Rettungsdienst. Im Ausrückebereich befindet sich eine 110 m hohe Autobahnbrücke, welche als Suizid-Location bekannt ist. Von der Wache bis ins Tal unter jener Brücke sind es ca. 10 km Fahrstrecke. Ich wurde zum Glück bisher nur ein einziges Mal dorthin alarmiert.

Der Patient hatte nicht den asphaltierten Feldweg getroffen, sondern ist daneben auf der gemähten Wiese aufgeschlagen. Als wir dort waren, hat er uns noch selbst gesagt, dass er es sich überlegt hat und doch nicht sterben will. Er hat es leider nicht geschafft, ist auf dem Weg ins Krankenhaus verblutet. Einer der Einsätze, die man nicht vergisst.

Avicenna89  12.09.2022, 08:59

Deine Anekdote kann ich aus dem Bergwachtdienst aus zahlreichen anderen Fällen bestätigen. Was sehr interessant ist: Ich weiß von einer "beliebten" Brücke, die irgendwann mit Zäunen verbaut wurde, damit man nicht mehr springen kann. Die Leute, die es versuchen "wollten", hat dieser Zaun schon irritiert und davon abgehalten und dazu geführt, dass sie sich in Therapie begaben. Die andere Brücke 200 m weiter zu benutzen, kam keinem der Suizidanten in den Sinn.

Solche Leute tun das nicht aus freiem Willen sondern immer getrieben von (psychischen) Erkrankungen. Ich finde diese Botschaft immens wichtig für einen Thread wie diesen. Wer mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen, ist krank und benötigt professionelle Hilfe!

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RedPanther  12.09.2022, 14:38
@Avicenna89

Ja, mit der Erkenntnis hast du absolut recht! Deshalb ist es auch absolut richtig, dass wir um das Leben jedes Suizidenten kämpfen und es nicht dabei belassen, dass er seinen "Patientenwillen" ja eindeutig kundgetan hat.

Bei uns ist es eine Autobahnbrücke, da halten sie z.T. einfach mit dem Auto an und springen raus :/

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Man ist in der Regel ohnmächtig bevor man unten ankommt und dadurch prallt man unkontrolliert auf.

Wenn man bei Bewusstsein ist, werden die meisten versuchen auf den Beinen zu landen, was einem komplett alles zerschmettert,

Würde sagen eig keine Überlebenschancen

SirKermit  09.09.2022, 13:11
Man ist in der Regel ohnmächtig bevor man unten ankommt

Wie kommst du denn darauf. Alle Fallschirmspringer müssten dann in der Phase des Freifalls ohnmächtig werden. Tun sie aber nicht. Die haben sogar noch Zeit, Formationen zu bilden. ;-)

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RedPanther  09.09.2022, 18:07
Man ist in der Regel ohnmächtig bevor man unten ankommt

Warum?

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reinermich 
Fragesteller
 10.09.2022, 13:14

Aus 30 m ist kein Fallschiersprung. Wieso sollte man da bewusstlos werden ? Und selbst bei einem Fallschiermabsprung wo sich der Schirm nicht öffnet muß keiner bewusstlos werden. So viele werden es auch noch nicht gewesen sein die hätten dazu eine Rückmeldung geben können.

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Zuallererst: Wer mit solchen Gedanken spielt, sollte sich Hilfe bei entsprechenden Notrufnummern holen. Menschen, die von solchen Höhen runterspringen, tun dies oft mit suizidalen Absichten. Solche Absichten sind fast nie freier Wille sondern immer getrieben von Krankheiten, die das Urteilsvermögen beeinträchtigen. Daher sollte jeder, der sich gedanklich damit befasst, frühzeitig Hilfe suchen!

Ja, Stürze aus 30 und mehr Metern, die überlebt wurden, sind bekannt. Die Höhe selbst spielt nur eine Rolle bei der Beschleunigung. Bei 30 m Höhe stürzt man etwa 2,5 s lang und beschleunigt dabei auf knapp 90 km/h. Nun kommt es stark darauf an, wie diese Geschwindigkeit am Boden wieder abgebaut wird. Ist der Boden hart oder weich oder gibt es Bäume, deren Äste den Fall unterwegs abbremsen? Eben oder geneigt? Ist die Wand wirklich senkrecht oder kann man unterwegs mit Absätzen kollidieren, die den Fall abbremsen?

Fakt ist, dass man sich bei so einem Sturz ziemlich sicher schwere Verletzungen zuzieht, von denen man sich - wenn überhaupt jemals richtig - monate- oder jahrelang erholen muss. Meistens erliegen die Leute aber diesen Verletzungen, vermutlich dauert es oft eine sehr schmerzhafte Weile. Das will man nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

Mal die Luftreibung vernachlässigt:



Ich würde die Chancen auf ein Überleben, beim Crash mit 80km/h auf dem Motorrad gegen eine Wand eher gering einschätzen.