Empfehlt ihr mir, mein Hobby zum Beruf zu machen?
Also das Ding ist, ich habe schon immer das Klavier geliebt und nehme nun seit fast anderthalb Jahren Klavierunterricht. Das Spielen/erlernen neuer Stücke fällt mir relativ einfach und ich habe ein gutes Taktgefühl/höre schnell wenn etwas falsch klingt, aber vor allem macht es mir riesigen Spaß.
Ich hätte nun die Möglichkeit, bei C. Bechstein eine Ausbildung als Klavierbauer anzufangen, aber ich weiß nicht ob ich mir damit mein Hobby kaputt mache und keine Lust mehr habe, mich in meiner Freizeit damit zu beschäftigen. Andererseits wäre es natürlich eine einmalige Chance, ich hätte die Möglichkeit, mich noch intensiver mit dem Klavier auseinanderzusetzen und eine Ausbildung bei einem der besten Klavierhersteller weltweit anzufangen.
Ich schwanke momentan noch sehr stark mit der Entscheidung. Was meint ihr dazu? Ich würde mich sehr über einige Ermutigungen, aber auch "Kritik" freuen (also Bedenken, wieso ich es vllt lieber lassen sollte).
Danke schonmal im Voraus.
4 Antworten
Schwere Entscheidung. Da würde ich Folgendes bedenken:
- du spielst Klavier und es macht dir Spaß - alles Ok
- du hast die Möglichkeit, eine Ausbildung da anzufangen - noch besser
Jetzt geht es um dich:
- magst du es, die Instrumente zu spielen - ich vermute: JA
- aber dann !!!: Magst du es, die Instrumente zu bauen? Das ist Holzbearbeitung, Theorie der Klangerzeugung, Lackierung, Stimmen und solche Sachen. Das ist was ganz anderes.
Da würde ich nochmal ganz genau überlegen.
Möchtest du - nach der Ausbildung - das Klavier nicht spielen, sondern aus einigen Brettern usw. zusammenbauen? Bitte sieh das genau so.
Natürlich wirst du dann noch Klavier spielen, aber nicht um Musik zu machen, sondern um die Instrumente in Schuss zu halten, zu stimmen usw.
Zur Zeit gibt es einen großen Mangel an qualifizierten Klaviertechnikern und -stimmern. Du kannst also damit rechnen, nach Deiner Ausbildung sehr gute Berufsaussichten zu haben, auch ausserhalb Europas, wenn Du das möchtest.
Neben Interesse an Musik und natürlich dem Klavier solltest Du handwerkliches Geschick, Interesse an Mathematik und (klassischer) Physik, sowie Geduld und Ausdauer mitbringen. Dann erwartet Dich ein vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf, wobei Du Dich auch spezialisieren kannst: Arbeit in der Erzeugung, Reparatur, Kundendienst, Konzertdienst…
Noch eine Bemerkung zu Bechstein: Hier herrscht beinharter Kapitalismus, der Druck ist spätestens nach der Lehrzeit (als Azubi geniesst Du einen gewissen Schutz) enorm, aber Du hast dann die Gelegenheit die Firma zu wechseln bzw. Dich selbständig zu machen.
Das Gehalt für Lehrlinge ist gesetzlich geregelt. Es kann sein, dass die Firma noch was drauflegt. Am besten, Du erkundigst Dich direkt bei Bechstein.
Du machst ja nicht direkt dein Hobby zum Beruf, sondern erlernst einen Beruf, der thematisch in der Nähe deines Hobbys angesiedelt ist. Und gerade bei so einem speziellen Beruf kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das wirklich gut läuft und zu einer dauerhaften, langfristigen Zufriedenheit im Beruf führt! Von daher, ja, ergreife diese Chance.
Hobby zum Beruf, ist das Beste was es gibt auf der Welt
ok das heißt für mich du hast da mal gearbeitet. hattest du da auch ausbildung? weißt du ungefähr wie hoch das gehalt für azubis dort ist?