Elektrotechnik Studium schafbar?

6 Antworten

Auch wenn man will, kann man nicht alles schaffen. Es gibt Dinge die man mit Fleiß lernen kann. Und es gibt Dinge bei denen Fleiß alleine nicht hilft. Und dazu gehört Mathematik an der Uni. Das ist übrigens bei Informatik keinen Deut besser als bei Elektrotechnik.

Mein jüngere Tochter studiert erfolgreich Elektro- und Informationstechnik. Aber was sie von den Durchfallquoten in Mathe erzählt hat, ist harte Wahrheit. Die meisten fallen durch. Und zwar auch die die glauben sie könnten gut Mathematik.

Ich will Dich nicht entmutigen. Und Schul-Mathematik hat nichts mit Mathematik zu tun. Es geht im Studium nicht ums Rechnen ;-) Aber die Wahrheit ist, dass die Chancen schlecht stehen, wenn es Dir an logischem Verständnis fehlt. Das kann man nicht durch Mühe ersetzen.

segler1968  25.11.2022, 03:24

Als Ergänzung: Besuche doch einfach mal eine Uni und die Erstsemestervorlesungen in Mathe. Unterhalte Dich mit den Studenten. Gucke Dir bei Youtube den Mathestofff für Erstsemester an.

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Lass es lieber sein, wenn dein Verhältnis zu Mathe tatsächlich so ist, wie du es beschreibst.

Elektrotechnik und Mathe sind zwei unzertrennliche Dinge und insbesondere die Ebene der komplexen Zahlen sind eines der wichtigsten Werkzeuge in ET. Die Klamotten, die man bis zum Abitur macht, sind die absoluten Grundlagen, auf die man dann in den ersten Semestern des Studiums aufbaut.

In den elektrotechnischen Inhalten geht es dann nicht ums "basteln" - Es geht darum, dass du in der Lage bist, komplexe Sachverhältnisse in der Physik und speziell in der Elektrizität zu verstehen und sie auch mathematisch beschreiben zu können. Wenn man Netzwerke berechnet, Zeigerdiagramme zeichnet oder sonstige physikalischen Größen ermitteln soll, dann darf man als Student sich nicht mit "Matheregeln" aufhalten, weil man dadurch die eigentliche Aufgabe nicht gelöst bekommt.

Das benötigte Level an Mathe muss so sitzen, dass du dir um das eigentliche Problem Gedanken machst und dich nicht damit herumschlägst, wie das denn jetzt noch mal ging mit der Ableitung oder der Laplace-Transformation. Abgesehen davon hast du in ET auch viel Digitaltechnik und relativ viel Programmieren. Diese Dinge erfordern ebenfalls ein hohes logisches Denkvermögen.

Als fertig gebackener Ingenieur/in kannst du zwar je nach Zweig und Arbeitsplatz sehr vieles wieder vergessen (auch wenn ich das nicht gut heiße, aber so ist das nun mal), doch bis dahin musst du nun mal durch den ganzen Kram durch.
Egal ob FH oder Uni. Manche machen daraus so einen Tamtam und stellen das so dar, als würden die beiden Hochschulen sich um Galaxien unterscheiden (Spoiler: Die Unterschiede sind minimal und hier kommt es eher auf die Hochschule, als auf den Typ der Hochschule).

Wie dem auch sei, bist du allerdings die einzige Person, die deine Frage auch wirklich beantworten kann. Nur du weisst wirklich, inwiefern und in welchem Umfang du bisher für deine Mathematik-Skills getan hast.

Es gibt aber auch sog. Schnupperkurse oder Vorkurse, die du belegen kannst. Damit kannst du dich auch etwas rantasten und es besser abschätzen. Zur Not machst du halt ein Semester mit und lässt es halt darauf ankommen.

Wenn du das wirklich möchtest, dann schau Richtung Fachhochschule. Die haben weniger Mathe drin und vermutlich darfst du auch eher den Taschenrechner nehmen. Ich habe an der TU Darmstadt studiert, da war Mathe schon hart. Wir hatten 4 Semester Mathe und in den Kernkursen Elektrotechnik war kein TR erlaubt. Integrieren/Ableiten musste man bis zum umfallen - und das deutlich über Schulniveau. Außerdem alles sehr Theorie-lastig.

Verglichen mit dem Mathe der Mathematiker (Ich hatte mit Physik angefangen und dabei die gleichen Mathekurse des 1. Semesters Mathestudium gehört) ist Ingenieursmathe aber noch mehr wie das rechnen in der Schule.

Wenn du es wirklich möchtest, probiere es aus. Es ist keine Schande, noch mal die Berufsorientierung zu wechseln - da gibt es unglaublich viele. Das Mathe muss halt reichen, um zu bestehen. Du darfst also nirgends schlechter als 4 sein. Ausgleichen durch andere Fächer gibt es nicht.

Logisches Verständnis wäre ziemlich wichtig in Ingenieurs-Studiengängen - bedeutend wichtiger als auswendig lernen, etc... Das könnte ein Problem darstellen.

strom ist mathematik. ich habe damals auch mit einer miesen mathenote meine Ausbildung begonnen. Während der Ausbildung ist der Knoten dann geplazt.

mein persönlicher rat! denke mal darüber nach ein Praktikum in dem Bereich zu absolvieren. Sieh zu dass dein Ausbilder / Anleiter dich auch ein wenig in die praktische Mathematik einführt. Mir hat das damals wahnsinnig geholfen, dass ich Eine Vorstellung davon bekommen habe, wie Strom, Spannung und Widerstand zusammenhängen.

lg, Anna

(Fast) alles ist Schaffbar wenn man es nur will. Wie gut dass es in diesem Falle nur von dir selbst abhängt :-)

Die Frage ist eher ob du dir das selber antun möchtest. Denn wenn dir mathematisches Verständnis fehlt wird es sehr schnell frustrierend werden. Und ein Studium der Elektrotechnik ist echt nicht ohne.

Wieso dann nicht lieber Informatik studieren wenn du da bereits gut drin bist?

Matheeee01379 
Fragesteller
 25.11.2022, 03:20

Ich interessiere mich für Elektrotechnik einfach viel mehr und es ist schon lange mein Traum Ingenieurin zu werden , deshalb würde ich es sehr gerne versuchen.

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memmolakschuh  25.11.2022, 03:24
@Matheeee01379

ja aber wenn dir schon gesagt wurde das du kein logisches verständnis besitzt für mathe, macht ein elektrotechnik studium nicht sonderlich viel sinn

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Skys888  25.11.2022, 03:58
@Matheeee01379

Dann mach es ^^ nur so kannst du feststellen ob du damit zurecht kommst. Lieber merken dass es das nicht ist, als sich immer im Leben zu fragen ob man es hätte schaffen können.

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