Elektrische und technische Stromrichtung - wie kann das keinen Unterschied in Schaltungen machen?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo JKPhillip,

man will die Stromstärke nach einem Widerstand in einer einfachen Parallelschaltung messen. Um die Stromstärke aber nach
einem Widerstand zu messen,

muss man doch wissen in welche Richtung
sich die Elektronen bewegen. Also kann man doch nicht einfach davon
ausgehen, dass der Strom von + nach - fließt, damit das klappt.

Nun sagen wir es einmal so. Bei Wechselspannung würde es auch funktionieren, da hier keine Polarität sondern eine Frequenz vorgegeben ist. Zudem, ist die Stromrichtung für Ohmsche Widerstände irrelevant, da hier keine Polarität vorgegeben ist.

Würden jedoch Dioden mit im Spiel sein, Transistoren, LED's, Elektrolytkondensatoren, Batterien bzw. Akkumulatoren (also Primär und Sekundär Elemente).

Sieht die Sache schon ganz anders aus. Die tatsächliche Elektronenbewegung ist selbstverständlich von Minus nach Plus, allerdings wurde dies damals so genormt, weshalb es keine gute Idee wäre, es von heute auf Morgen zu ändern.

Es macht eigentlich schon einen Unterschied in Schaltungen, aber aufgrund der Norm, wurden sie EXTRA dafür ausgelegt, dass sie unter diesen Bedingungen funktionieren.

Von daher, sie haben schon Recht, allerdings ist dies nun mal eine Tatsache.

LG Dhalwim

JKPhillip 
Fragesteller
 18.11.2016, 21:13

Alles klar, danke schonmal für deine Antwort. 

Ja mit der Stromstärke bei Widerständen sollte das tatsächlich keine Rolle spielen, nicht so wie aber bei Primär und Sekundär Elementen. Also cool, dass du da nochmal drauf eingegangen bist und meine Frage richtig verstanden hast. :) :thumbs:

Aber noch ne Frage: wenn die Bauteile extra für die technische Stromrichtung usw. gekennzeichnet wurden, damit sie funktionieren wie weiter unten von "fjf100" ausgeführt, dann müsste man doch, wenn man tatsächlich den Strom der negativen Ladungen in einer Schaltung zurückverfolgen wollte andersrum denken, richtig? Vor allem wenn man dann sagen wir selbstgebaute Primär-/Sekundär-Elemente, die eben nicht diese Kennzeichnung von vorne herein haben, in eine Schaltung bringen will mit von Unternehmen hergestellten Bauelementen.

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Dhalwim  18.11.2016, 21:41
@JKPhillip

@JKPhillip,

Alles klar, danke schonmal für deine Antwort.

Biddeschön. ;)

Ja mit der Stromstärke bei Widerständen sollte das tatsächlich keine
Rolle spielen, nicht so wie aber bei Primär und Sekundär Elementen. Also
cool, dass du da nochmal drauf eingegangen bist und meine Frage richtig
verstanden hast. :) :thumbs:

Mercí

Aber noch ne Frage: wenn die Bauteile extra für die technische
Stromrichtung usw. gekennzeichnet wurden, damit sie funktionieren wie
weiter unten von "fjf100" ausgeführt,

Ja?

dann müsste man doch, wenn man tatsächlich den Strom der negativen
Ladungen in einer Schaltung zurückverfolgen wollte andersrum denken,
richtig?

das ist richtig. fjf100, hat es auf den Punkt gebracht. Tatsächlich fließt zwar der Strom per se, anderherum, allerdings wurde es mit ABSICHT auf die technische Stromrichtung gekennzeichnet und abgestimmt. Sonst würde ja verwirrung auftreten, hm... :)

Vor allem wenn man dann sagen wir selbstgebaute
Primär-/Sekundär-Elemente, die eben nicht diese Kennzeichnung von vorne
herein haben, in eine Schaltung bringen will mit von Unternehmen
hergestellten Bauelementen.

Allerdings. Es ist jedoch so, die folgen eine verkehrten Polarität könnten harmlos sein

(bsp.: eine Batterie umgekehrt gepolt zu einer anderen, also "1x1,5V richtig herum", und "1x1,5V falsch herum", ergibt eben 0V also kein Potential),

oder fatal,

(z. b. in einem Steuerstromkreis eines Motors, wobei mir hier jetzt keine guten Beispiele einfallen würden).

Aber sind sie überhaupt in der Lage Primär/- Sekundärelemente herzustellen? Würde mich wundern, weil das doch Spezialwerkzeug erfordert oder?

Aber so müsste es ca. stimmen.

LG Dhalwim

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Dhalwim  18.11.2016, 21:47

JKPhillip,

Ähm Verzeihung Ich hoffe sie haben sich hier verschrieben,

man will die Stromstärke nach einem Widerstand in einer einfachen Parallelschaltung messen.

Nun, meinten sie hier nicht, eine Reihenschaltung? Bei einer Parallelschaltung würde das Ergebnis der Messung vom Amperemeter verfälscht werden, da hier nur ein Teilstrom fließt.

(Achja übrigens, bei der Messung mittels des Multimeters haben sie Recht, dort müssen sie wirklich die Polarität beachten, weil sonst ein Wert im Minusbereich, von Ampere kommen könnte).

LG Dhalwim

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JKPhillip 
Fragesteller
 21.11.2016, 16:41
@Dhalwim

Hallo Dhalwim!

Sorry, ich war die letzten Tage nicht mehr hier und konnte deshalb nicht mehr so zeitnah antworten.

Ja das stimmt. Mein Beispiel war aber eigentlich wie es mir im Nachhinein aufgefallen ist bisschen blöd. Dies habe ich auch daran gemerkt, dass manche Antworten hier nicht die Antworten zu der eigentlichen Fragestellung waren, sondern sich nur auf mein Beispiel bezogen haben.

Du und "fjf100" haben mir jedoch trotzdem einen klareren Kopf verschafft.

Ich wollte dir nochmal für deine ausführlichen Antworten danken. Ich hab mir paar andere Antworten angeschaut und du scheinst immer so zu antworten. Keine Ahnung, ob sich auch alle dafür bedanken, aber ich dachte einfach mal, selbst wenn es nicht alle tun, Leute wie ich sind dir am Ende unendlichst dankbar für die Mühen. Ich hoffe du weißt das. :D

Hast dir den Titel der hilfreichsten Antwort gründlichst verdient. ^^

Eine abschließende Frage hätte ich aber noch:

Angenommen man nimmt einen auf technische Weise gekennzeichneten Kondensator, der geladen ist. Man geht also davon aus, dass der Strom von Plus nach Minus fließen würde, wenn man den Kondensator entlädt.

Wenn ich nun aber genau gucke auf welchem Teil des Kondensators sich der Überschuss der Elektronen befindet, also welcher Teil des Kondensators negativ geladen ist. Wäre dies derjenige Teil des Kondensators der mit der technischen Schreibweise als "+" gekennzeichnet ist?

MfG - JK

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Dhalwim  23.11.2016, 20:43
@JKPhillip

@JKPhillip,

Hallo Dhalwim!

Hallo JKPhillip, :)

Sorry, ich war die letzten Tage nicht mehr hier und konnte deshalb nicht mehr so zeitnah antworten.

Das macht nichts.

Ja das stimmt. Mein Beispiel war aber eigentlich wie es mir im Nachhinein aufgefallen ist bisschen blöd.

Das habe Ich nicht behauptet, Ich sagte nur, dass Ich hoffe dass du dich nur verschrieben hattest in Bezug auf die "Parallelschaltung vom Amperemeter" (denn du schriebst ja du willst den Strom messen).

Da das Amperemeter niederohmig ist (um das Ergebnis so gering wie möglich zu verfälschen), wäre es keine gute Idee, es parallel zu schalten, da dadurch der Strom aufgeteilt wird und nur ein TEILSTROM und nicht der GESAMTSTROM gemessen wird.

Dies habe ich auch daran gemerkt, dass manche Antworten hier nicht die
Antworten zu der eigentlichen Fragestellung waren, sondern sich nur auf
mein Beispiel bezogen haben.

Das verstehe Ich nicht so ganz wie meinst du das?

Du und "fjf100" haben mir jedoch trotzdem einen klareren Kopf verschafft.

Gern geschehen, jederzeit wieder. :)

Ich wollte dir nochmal für deine ausführlichen Antworten danken. Ich hab
mir paar andere Antworten angeschaut und du scheinst immer so zu
antworten.

Ich fürchte auch hier verstehe Ich nicht ganz wie du das meinst. Meinst du du hast dir auch die anderen Antworten auf dieser Frage angeschaut? Wie antworte Ich denn?

Keine Ahnung, ob sich auch alle dafür bedanken, aber ich dachte einfach
mal, selbst wenn es nicht alle tun, Leute wie ich sind dir am Ende
unendlichst dankbar für die Mühen. Ich hoffe du weißt das. :D

Wie immer gern geschehen, dafür ist GuteFrage.net eigentlich auch gedacht ^^, nicht alle sind dankbar, aber das macht nichts, Ich versuch's einfach. Auch Ich schreib hin und wieder mal Blödsinn. :P

Hast dir den Titel der hilfreichsten Antwort gründlichst verdient. ^^

Dann dir danke für das Sternchen JKPhillip, ^^ :D

Eine abschließende Frage hätte ich aber noch:

Ja?

Angenommen man nimmt einen auf technische Weise gekennzeichneten
Kondensator, der geladen ist. Man geht also davon aus, dass der Strom
von Plus nach Minus fließen würde, wenn man den Kondensator entlädt.

Ok?

Wenn ich nun aber genau gucke auf welchem Teil des Kondensators sich der
Überschuss der Elektronen befindet, also welcher Teil des Kondensators
negativ geladen ist. Wäre dies derjenige Teil des Kondensators der mit
der technischen Schreibweise als "+" gekennzeichnet ist?

Nein. Kann sein, dass Ich entweder direkt oder indirekt bei dieser Antwort so geantwortet habe. Dann kannst du dies verwerfen.

Minus besagt immer Elektronenüberschuss und Plus Elektronenmanko. Von daher ist das mit dem Manko an Elektronen als "+", gekennzeichnet und das mit dem Überschuss logischerweise nicht, (also ist die andere Seite als "-", anzunehmen).

Der Kondensator (also in diesem Fall der Elektrolyt Kondensator), solltest du mit dem Plus auf der Plusseite anschließen, und mit dem Minus auf der Minussseite.

Das könnte bei dem Gleichstromkondensator gefährlich werden, da dir das Ding um die Ohren fliegen könnte falls du es falsch polarisierst. Also verwirf bitte das vorher gesagte,

es ist nur dieses einfache Konzept, physikalische Stromrichtung von Minus nach Plus, technische von Plus nach Minus. Uns interessiert nur die technische (aufgrund der Norm).

Die physikalische "streichen", wir sogesagt (auch wenn wir das nicht endgültig tun sollten). Ich weiß das klingt ein wenig kompliziert,

Ich denke ein besseres Beispiel wären hier Transistoren. Es gibt PNP und NPN Transistoren. Es gibt dort "Basis", "Emitter", und "Collector".

Der Kollektor hat eine anstehende Spannung sogesagt, die Basis gibt das Startsignal (also wenn Strom durch die Basis fließt), und dann geht beides durch den Emitter hindurch. Die Stärke der Basis steuert sowohl den Stromfluss durch den Kollektor als auch die Basis.

http://www.helmutdisse.de/transistoren.htm

Jetzt müsste man dort z. b. aufpassen! Der NPN (Negativ - Positiv -
Negativ), Transistor dürfte den ganz normalen Prozess haben wie wir ihn kennen.

(Also Basis und Kollektor, "ziehen", zwar Elektronen und der Emitter "gibt", sie eigentlich aber von der techn. Stromrichtung her wäre es der Standartfall).

Wenn wir jetzt jedoch PNP-Transistoren verwenden (Pos. - Neg. - Pos.), die zudem auch seltener verwendet werden, wäre alles vertauscht, dann würden sie im "technischen", Sinne "ziehen", aber im eigentlich physikalischen Sinne Elektronen "schieben", aufgrund seiner inversion.

Ich weiß, das klingt für's erste verwirrend, aber um's auf den Punkt zu bringen, orientiere dich einfach an der techn. Stromrichtung, dann sollte es meistens gut gehen.

Und tut mir leid, dass Ich so spät antworte, hatte auch die Hände voll zu tun, ^^

LG Dhalwim

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Es gibt eigentlich nicht vor und nach einem Widerstand. Die Elektronen, die, egal von welcher Seite, in den Widerstand rein fließen, fließen auf der anderen Seite genau so wieder raus. Sie treiben im Widerstand nur etwas an, verrichten Arbeit. Aber sie verschwinden und vermehren sich nicht. Es ist also egal, auf welcher Seite des Widerstandes gemessen wird.

Der Begriff Verbraucher ist eigentlich falsch. Ein Widerstand ist ein Energieumwandler, er verbraucht nichts.

Die Stromstärke nach dem Widerstand ist die gleiche wie vor dem Widerstand.

Denke an einen Wasserschlauch: Am Ende kommt nicht mehr und nicht weniger heraus, als vorne hineinfließt.

In Schaltungen geht man davon aus,dass der Strom von "+" nach "-" fließt.

Die ganzen Bauteile sind so gekennzeichnet,dass dies keine Probleme macht.

Du rechnest immer so,als wenn der Strom von "+" nach "-" fließt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hab Maschinenbau an einer Fachhochschule studiert

Nein um die Stromstärke zu messen ist die Flussrichtung egal, Stromrichtung wurde defefiniert als "von + nach -" das war aber nur eine Definition da man eine Richtung brauchte um darüber refen zu können. Später fand man heraus das da Elektronen von -nach + fliessen aber die Definition blieb.