Technische Stromrichtung unterschied zum Elektronenfluss?
Die Elektronen bewegen sich vom minus zum pluspol und die technische Stromrichtung ist andersrum vom + zu - .
Was aber bewegt sich genau von plus zu minus, wenn die Elektronen ja andersrum fließen?
Was verstehe ich nicht?
4 Antworten
Physikalisch fließen sie von - nach +.
Physikalische und technische StromrichtungAls man den Strom entdecke, legte man fest, dass der Strom vom Pluspol zum Minuspol fließen würde. Als man dann jedoch Einblicke in die Atomphysik bekam, merkte man, dass dies falsch herum ist. Richtig ist eigentlich, dass Elektronen vom Pluspol angezogen werden und daher zu diesem fließen. Daher die korrekte Bezeichnung physikalische Stromrichtung. Man hat sich jedoch dafür entschieden die ursprüngliche Stromrichtung weiterhin zu verwenden und diese als technische Stromrichtung oder konventionelle Stromrichtung zu bezeichnen. In Schaltplänen der Elektrotechnik verwendet man im Normalfall die technische Stromrichtung.
https://www.frustfrei-lernen.de/elektrotechnik/stromrichtung-technisch-physikalisch.html
Also, wenn man die Elektronen sehen könnte würde sie vom Minus zum Plus wandern.
Was aber bewegt sich genau von plus zu minus
Real eigentlich gar nichts. Das Problem liegt in der zeitlichen Abfolge. Die Elektrizität an sich wurde schon in der Antike entdeckt, als man feststellte, dass Bernstein eigenartige Kräfte entwickelt, wenn man ihn mit einem Wolltuch reibt. Da das griechische Wort für Bernstein ἤλεκτρον (elektron) ist, wurde dieses Phänomen Elektrizität genannt.
In der Neuzeit wurde die Elektrizität schon im 18. Jahrhundert z.B. durch den späteren amerikanischen Präsidenten Benjamin Franklin erforscht, der 1752 den Blitzableiter erfand.
Technisch begann Strom eine Rolle zu spielen mit der Erfindung des ersten funktionierenden elektrischen Generators durch Werner von Siemens im Jahre 1866. Spätestens ab da musste die Fließrichtung des Stromes irgendwie angegeben werden und die wurde dann einfach von Plus nach Minus festgelegt. Niemad wusste zu der Zeit, woraus Strom eigenlich besteht.
Das fand man erst heraus, als Joseph John Thomson 1897 das Elektron entdeckte, wofür er auch den Nobelpreis in Physik erhielt. Spätestens da hätte man theoretisch die wahre Stromrichtung umkehren müssen, dafür war es aber schon zu spät, da sich in der rasch entwickelnden Elektrotechnik die technische Stromrichtung bereits überall etabliert hatte. Da eine Umkehrung der Stromrichtung keinerlei Vorteile gebracht hätte, aber jede Menge Verwirrung gestiftet hätte, hat man es halt so gelassen, wie es bis dahin war.
Da steckt keine tiefere Wahrheit dahinter, als dass das Vorzeichen der Elektronenladung definitionsgemäß negativ ist.
Die technische Stromrichtung wurde willkürlich festgelegt, bevor die Elektronenbewegung als Ursache bekannt war. Der Einfachheit halber ist man dabei geblieben, sie hat aber physikalisch keine Bedeutung.