Elektriker - muss er die Steckdosen prüfen?

2 Antworten

Er wird sich ALLE Steckdosen ansehen müssen und daran Messungen vornehmen, da er durch die Abnahme die Verantwortung für deine Arbeit übernimmt.

Daher würde ich die Einsätze ohne Abdeckung raushängen lassen und ihn die letzten Schritte der Montage übernehmen lassen, damit er nicht zeitraubenderweise die bereits fertigen Steckdosen wieder ausbauen muss.

Wenn du durchgehend sauber gearbeitet hast, belässt er es vielleicht bei Stichproben.

Hast du folgendes (hoffentlich) bedacht?

  • Nicht zu viel auf eine einzelne Sicherung?
  • FI ist vorhanden oder zumindest leicht nachrüstbar? (der MUSS bei Fehlen spätestens jetzt nachgerüstet werden, da neue Steckdosen ohne diesen nicht mehr zulässig sind)
  • Dass die Wohnung möglichst auf zwei FIs verteilt werden sollte?
  • In der Verteilung ("Kasten") ist noch ausreichend Platz, ohne eine Quetschorgie losbrechen zu müssen?
  • Überall geeignete Leitungen verwendet?
  • Keine Leitungen an/in Schornsteinen verlegt?
  • Im Badezimmer die Zonen eingehalten?
  • Die Teile der Außeninstallationen sind für den jeweiligen Installationsort geeignet und von drinnen abschaltbar? Würgenippel so geöffnet, dass sie nun wirklich dicht sind?
  • Leitungswege nach draußen mit etwas Gefälle gebohrt, so dass später kein Wasser ins Haus läuft?
  • Dass die maximal zulässige Leitungslänge je nach Querschnitt und gewünschter Absicherung begrenzt ist?
  • Dass je nach Verlegeart (Aufputz, Unterputz, in der Trockenbauwand usw.), Länge und Querschnitt nicht die vollen 16A möglich nicht?
  • Abisolierlänge an den Klemmen eingehalten, so dass die Leiter vollständig geklemmt sind und dabei nicht blank rausgucken?
  • Alle Schutzleiter angeschlossen und keinen davon für was anderes missbraucht?
  • Nicht versehentlich irgendwo Hamburgerschaltung installiert?
  • 230V-Leitungen sauber von anderen Leitungen (Telefon, Antenne usw.) getrennt?
  • Keine flexiblen/feindrähtigen Leitungen verlegt?
  • Installationszonen eingehalten und Leitungsführung so gewählt, dass man beim Bohren keine Überraschungen erleben kann?

Wenn nicht, kann das schnell ein Satz mit X werden, wenn du dich nicht mit dem Elektriker, der es dir abnehmen und in Betrieb nehmen soll, abgesprochen hast, bevor du angefangen hast.

Wenn du irgendwo gepfuscht hast, bessere es lieber jetzt noch aus.

Wenn alles gut läuft, stellt er dir das Protokoll der bestandenen Prüfung aus und klemmt deine Arbeit an.

Das kann dauern und auch bisschen kosten - Er kennt dich nicht und muss sich vergewissern, dass du sauber und normenkonform gearbeitet hast.

Woher ich das weiß:Hobby

Wenn der gute das sauber/richtig macht muss er nicht nur durchspazieren und Spannungen messen sondern im Prinzip alles das ihr gemacht habt mindestens einer Sichtprüfung unterziehen (Querschnitte und Klemmstellen kontrollieren, Biegeraden, Verlegung, Schutzbereiche, Bauartnachweis für den Verteiler, Mindestbestückung des Verteilers laut Netzbetreiber, etc.).

Anschließend kann er dann die normalen geforderten Installationsmessungen durchführen (Isolation, Schleife, Drehfeld, etc.).