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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Danke für den Hinweis auf diese podcastfolge. In der Beschreibung erkenne ich mich in einigen Teilen wieder. Mir fiel u. a. meine erste Therapie (Verhaltenstherapie) ein. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir nichts gebracht hatte, und nun weiß ich auch warum: Ich hatte dabei nur eine Kompensationsstrategie gelernt. Ich glaube, das lag zum Einen an der Therapiemethode, und zum Anderen am unempathischen Therapeuten, dessen Ziel es war, die Vorgaben der Krankenkasse zu erfüllen. Wenn der Patient durch die Therapie soziale Kontakte hat, dann wird das wohl schon als Erfolg gewertet, und der Therapeut bekommt sein Honorar. Man lernt halt nur ein neues Verhalten. Mit psychischer Gesundung hatte das bei mir nichts zu tun. Ein anderer Therapeut sagte mir später: "Verhaltenstherapie ist Symptomverschiebung." Ja, genau das war's!
Die Tipps am Schluss von Verena erscheinen mir wie vom Kopf erdacht. Wirklich helfen kann das nicht, weil die problematischen Situationen ausgespart werden. Das ist auch der Grund warum ich ein paar Wochen lang Verenas Beiträge gehört hatte, mich dann aber davon abgewendet habe, weil es mir zu "kopfig" war. Mit Wissen lassen sich psychische Störungen eben nicht heilen. Viel mehr gebracht hatten mir echte zwischenmenschliche Begegnungen mit Menschen, die verständnisvoll und nicht wertend mit mir umgehen, wie meine Traumatherapeutin und Leute aus buddhistischen Gruppen, die schon einiges an Herzensqualität entwickelt haben. Solche Menschen sind in unserer Gesellschaft leider selten. Man muss richtig suchen; aber es gibt sie!

Uli07 
Fragesteller
 19.04.2024, 15:01

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Klar, das Wissen allein ist nicht der Heilungsprozess. Mir hilft es, mich und andere zu verstehen. Es hilft mir dabei, anzunehmen was ist. Und ich kann dadurch in dem was ich erlebt habe eher Sinn erkennen. Zu verstehen gibt mir einfach mehr Orientierung. Es hilft vielleicht auch, sich und andere zu begleiten.

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