Einphasiger Hausanschluss, wie wird der Herd angeschlossen?
Hallo zusammen,
bevor ich einen Elektriker kommen lasse, der mir irgendwas erzählt, möchte ich erstmal ein Verständis dafür haben. Also keine Angst, ich werde nichts selber machen. ;-)
Ich hatte letztens einen Elektriker hier der mir zwei neue Stromkreise gelegt hatte. Er hatte dann nebenbei bemerkt, dass mein Haus nur eine Phase hat, als er den Hauptschalter fürs Haus ausgeschalten hat. Soweit so gut und ja offenbar auch kein Thema.
Da es sich um einen Altbau handelt und ich demnächst die Küche erneuern möchte, wird da auch die ganze Elektrik neu gemacht werden müssen. Bis dato hängen Herd und Backofen an einer alten einphasigen Leistung mit einer 20V Schraubsicherung.
Nach meiner Recherche müssten aber danach Herd und Backofen auf einen Drehstrom (400V?) 3xLSS, idealerweise mit RCD davor. Aber macht das überhaupt Sinn, wenn das Haus im Hauptanschlusskasten per se nur eine Phase hat? Ich hätte dann zwar 3 Stromkreise für Herd/Ofen, aber keinen Drehstrom. Müsste dann nicht einphasig mit passendem Kabelquerschnitt für alles reichen?
Wie gesagt, ich will und würde sowas nicht selbst machen, da ich keine Ahnung davon habe und mir mein Leben wichtig ist. Aber ich möchte dafür ein Verständnis haben, da ich als Hausbesitzer unterdessen gelernt habe, dass Handwerker leider auch viel Mist erzählen (gilt natürlich nicht für alle).
Danke sehr.
Marc
4 Antworten
Also wenn du nur eine wechselstromanlage hast, wäre es ratsam, du holst dir keinen Herd, sondern ein Kochfeld und einen Backofen. selbst wenn du die Geräte dann wieder klassisch wie beim Herd anordnest.
Dann kannst du dir zwei Leitungen getrennt legen lassen. eine mit 25 oder 32 Ampere für das Kochfeld, eine mit 16 ampere für den Backofen.
32 Apere brauchst du eigendlich auch nur dann, wenn du alle 4 platten volldampf fährst. in der regel reichen 25 für das kochfeld. für 32 ampere wären dann 3 x 6 mm² erforderlich, für 25 ampere reichen 3 x 4 mm²
lg, anna
Du (als Hausbesitzer) solltest heraus finden, was für ein Kabel von draußen von der Straße in Dein Haus kommt.
Die Stadtwerke sollten Dir da Auskunft geben können.
Meiner Meinung nach hast Du vielleicht noch einen 1-Phasen-Wechselstromzähler, aber sicherlich kommt von der Straße eine Drehstromleitung in Haus.
wenn das so ist, dann beantrage einen 3-Phasen-Wechselstromzähler (Drehstromzähler).
Genau, ich würde mich sehr wundern wenn es nicht so wäre.
Es gibt tatsächlich noch Wohnungen, die immer noch nur 1 Phase haben, aber ein ganzes Einfamilienhaus mit Sicherheit nicht.
Beantrage einen Drehstromzähler, lass die "alten" Stromkreise gleichmäßig auf die 3 Phasen aufteilen und mach Deine Küche neu.
Für den Herd:
3 x 2,5 mm² - 3 x 16 Ampere reichen (11 kW ist üblich)
für einen Herd der besonderen Küche:
je nach Leitungslänge vom Keller bis zur Küche
3 x 4 mm² - 3 x 20 Ampere (13,8 kW)
Wenn das Haus wirklich nur 1 Phase hat, dann wird es knapp.
Da kannst du schon mal nur 230V haben und keine 400V.
Und auch die Stromstärke wird begrenzt sein, bisher offenbar 20A, das sind bei 230V 4,6kW Leistung. Das sind 2-3 Kochplatten oder ein Ofen.
Aber der Hausanschluss wird dann nicht mehr viel Reserve für anderes haben (wohl 25A), dann reicht schon eine Kaffeemaschine oder ein Staubsauger, und es haut dir die Hauptsicherung raus.
Somit:
Vor der Küchenplanung oder einer Neuanschaffung von Geräten ganz genau abklären, wieviel Power ins Haus geliefert wird (Anzahl Phasen plus erlaubte Stromstärke pro Phase).
Wenn die "ganze Elektrik" neu gemacht wird nimmst du einen Drehstromzähler und lässt eine fünfadrige Leitung an den Herd legen.
Ein einphasiger Hausanschluß ist nicht mehr Stand der Technik und belastet ggf. das Netz sehr asynchron.
Vielen Dank. Stimmt, es ist ein 1-Phasen Wechselstromzähler. Ich habe jetzt eben geschaut. Der Kasten wo der eingebaut ist, ist ja mit einer Plombe verschlossen. Aber durch das Sichtfenster konnte erkennen, dass da zusätzlichen Adern drin liegen, welche nicht angeschlossen sind. Das wären wohl die zwei anderen Phasen.