Einheitsbibel als Reformant?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Prinzipiell ist jede aktuelle Bibelübersetzung dazu geeignet Gottes Wort kennenzulernen und die Wahrheit zu finden.

Ausnahmen sind die sog. Volksbibel, die Bibel in gerechter Sprache und die "Neue Welt" Übersetzung der Zeugen Jehovas.

Viel wichtiger als die Frage der reinen Übersetzung (die es praktisch alle blank gratis im Netz gibt) ist das Material, was man zusätzlich zum Text bekommen, also Anmerkungen, Erklärungen, Einleitungstexte usw. und da gibt es gerade in Deutschland ganz viele Bibeln, bei denen man als gläubiger Christ wirklich die Frage stellen muss, ob die Ersteller dieser Texte überhaupt selbst an Gott glauben. (bestes Beispiel ist die Basis Bibel die von liberalen Gedanken in denen Gott eher ein Konstrukt ist nur so wimmelt). Das mag zwar interessant sein, führt aber schnell auf Irrwege - gerade bei Erstlesern. Ich sag immer, wenn ich mir das Parteiprogramm der Grünen besorge, erwarte ich darin auch keine kritische Einordnung der Thesen durch Alice Weidel. Solche Bibelkritik, hat in Bibeln schlicht nichts zu suchen, schon gar nicht ausschließlich unter Verschweigen der christlichen Überlieferungskette.

Und damit kommen wir zur aktuellen Einheitsübersetzung:

  1. Textlich und sprachlich ist sie durchaus gut - teilweise von literarisch wunderbarer Qualität und Sprache - man merkt halt, dass sie auch für das Vorlesen in der Messe und der Liturgie geschrieben ist. Sie ist also durchaus gut.
  2. Leider gibt es extrem wenig Fußnoten und die sind durch den Verzicht von Markern im Text nur schwer zuzuordnen. Zudem sind sie sehr inhaltsarm und lassen den unerfahren Leser häufig im Regen stehen.
  3. Die Einleitungstexte zu den Büchern sind zwar sehr ausführlich, enthalten aber auch viel liberale Bibelkritik, in der zum Beispiel die Verfasser angezweifelt werden - hierbei sei zu beachten, dass man das in keiner anderen katholischen Bibelübersetzung der Welt so findet und es ist mir bis heute schleierhaft, wie diese Einleitungen durch die Bischofskonferenzen gekommen sind.
  4. Die Einheitsübersetzung enthält Apokryphe Schriften des Alten Testaments, die nicht Teil des protestantischen Bibelkanons sind und auch von den Juden nicht als Teil des Tanach anerkannt sind, da sie in Zeiten entstanden sind, in denen Gott schwieg (keine Propheten traten mehr auf). Sie schließen die zeitliche Lücke zwischen den letzten Propheten und der Geburt Christi der Geschichte Israels. Die Verfasser sind unbekannt und hebräische Originale gibt es nicht. In alten Fassungen der Einheitsübersetzung (zum Beispiel meiner alten Schülerbibel von 1984) waren diese noch als "Spätschriften bzw. Deuterokanonisch gekennzeichnet, wegen dem Mitwirken der EKD. Die Aktuelle Revision hat die Kennzeichnung fallen lassen, weil die EKD aus dem Projekt ausgestiegen ist.

Deshalb rate ich persönlich Erstlesern eher zu einer anderen Bibelübersetzung. Am besten finde ich persönlich die NeÜ (Neue Evangelistische Übertragung). Sie ist preisgünstig, leichtverständlich und trotzdem sehr texttreu. Enthält kurze aber gute Einleitungen zu allen Büchern. Viele Fußnoten mit nützlichen Erklärungen zu schwierigen Worten und Zusammenhängen. Und sie ist komplett frei von liberalem Gedankengut, lässt also zu keiner Zeit den Gedanken aufkommen, die Bibel sei nicht Gottes Wort.

Ich hoffe dir bei deiner Frage geholfen zu haben.

Es geht nicht darum, ob eine Bibel diesem und jenem Glauben angepasst ist, sondern ob sie dem biblischen Grundtext entspricht.

Kann man gut benutzen.....ich finde die EÜ überwiegend gelungen und leichter zu lesen als die Luther 2017.

Aber die Gute Nachricht ist auch gut, finde ich, oder die Schlachter.

Ich selbst favorisiere die NW.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Recht und BWL, Bibel, Handwerkskammer.

Sie ist eine gemeinsame Übersetzung der katholischen und der protestantischen Kirche. Daher ja. Es gibt aber Unterschiede zur Luther Übersetzung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
Von Experte BillyShears bestätigt

Ja, deshalb heisst sie ja auch Einheitsüberetzung. Das war ein Projekt von Katholiken und Lutheraner

EQ77BOWAT  14.03.2024, 09:36

War früher der Fall. Bei der aktuellen Revision hat die EKD nicht mehr mitgewirkt.

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