Eine Beerdigung an meinen Geburtstag?
Mein Schwiegervater ist nach langer Krankheit vor 2 Wochen gestorben. Meine Schwiegermutter weiß, wann ich Geburtstag habe. Ich fühle mich deswegen schlecht und verstehe nicht, warum sie nicht einen anderen Tag gewählt hat. Ich behalte es für mich, dass ich es nicht gut finde. Wäre es für euch egal oder auch komisch? Ich feiere nie nach, das ist nicht mehr das Gleiche.
10 Antworten
Beerdigungen sind eine Sache für sich....
Schau, in diversen Glaubensrichtungen/ Ländern ist es üblich einen Verstorbenen innerhalb eines ganz genauen Zeitraumes zu beerdigen. Da kann dann keinerlei Rücksicht genommen werden auf private Pläne von Anverwandten.
Dann muss man auch noch einen Termin bekommen für die Beerdigung an sich, für die Nutzung der Friedhofskapelle, möglicherweise möchten die direkten Hinterbliebenen einen Trauerredner haben. All das ist nicht "einfach mal so zu jeder Tageszeit an jedem Tag verfügbar" - schließlich sterben auch andere Leute, müssen andere Leute beerdigt werden. Alles muss durchorganisiert werden.
Privates Gedöns der Anverwandtschaft... übertrumpfen eine Beerdigung in keinster Weise. Selbst wenn an "genau dem" Tag ein geplanter Geburtstermin wäre, würde eben beides parallel stattfinden.
Nebenbei.... könntest du dir vorstellen an "alle anderen Termine/ Begebenheiten rundherum" zu denken während du mitten in tiefer Trauer bist, die vorhandene Energie grad mal noch in die Organisation der Beerdigung stecken kannst?
Was, wenn die Schwiegermutter derzeit einfach keinen Platz für Gedanken an anstehende Geburtstage hat? Wenn es also vollkommen unbeabsichtigt war?
Schwieriges Thema.
Ich persönlich finde das zwar auch etwas rücksichtslos, aber vielleicht gab es keinen "angemessenen" Termin oder sie war bei dem Bestatter noch so durch den Wind, dass sie deinen Geburtstag einfach nicht bedacht hat und als es ihr wieder eingefallen war, war es für sie halt "Kollateralschaden" bzw. nicht wichtig genug um die Beerdigung nochmal zu verschieben.
Ich würde so etwas ebenfalls kommentarlos hinnehmen, die Geburtstagsfeier einmal ins Wasser fallen zu lassen ist meines Erachtens nach auch kein Drama.
Klar, gerade wenn es ein runder Geburtstag war, ist es natürlich etwas ärgerlich, aber ich finde, ein Begräbnis ist einfach wichtiger.
Und ganz ehrlich: Wie viele Gäste könnten denn noch entspannt mit dir feiern, wenn die Feier zwischen Todestag und Beerdigung eines anderen Familienmitgliedes liegt?
Was soll dieser Kommentar?
Ich habe durchaus (deutlich) gesagt, dass das kein Grund ist, einen "Aufstand" zu machen.
Nichtsdestotrotz kann ich den Fragesteller auch irgendwie irgendwo verstehen.
Und ganz ehrlich: Gerade wenn es der 18. oder der 50. Geburtstag ist, so kann auch ich mir an solch einem Tag schönere Sachen vorstellen, als eine Beerdigung...
Seit wann ist eine Beerdigung denn schön?
Was soll dieser Kommentar?
Schon das 1. Wort ist Dir nicht aufgefallen
Zustimmung
Das ist dein Schwiegervater gewesen, der Vater deines Mannes. Da sollte man sich selbst etwas zurücknehmen können. Du hast noch viele Geburtstage vor dir, die du feiern kannst.
Ausserdem ist es oft schwierig, ein geeignetes Datum für eine Beerdigung zu finden. Da muss so viel bedacht werden und das kann man sich nicht immer aussuchen.
Dass es komisch ist, ist für mich somit zwar verständlich, aber das wars dann auch schon. Ich würde da kein Trara draus machen.
Meine Oma ist vor wenigen Wochen verstorben - und wurde am 70. Geburtstag meiner Schwiegermutter beerdigt. Nicht, weil wir das unbedingt so wollten, nicht, weil ich ihr damit irgendwie eins reinwürgen wollte, absolut nicht! Wir haben ein großartiges Verhältnis zueinander.
Aber der Friedhof, wo meine Oma beerdigt werden wollte, macht Erdbestattungen grundsätzlich nur donnerstags. Durch ein falsch gesetztes Kreuzchen auf dem Totenschein durch die Ärztin im Krankenhaus hatten wir zudem auch noch eine Verzögerung von einer Woche, bis die Staatsanwaltschaft den Leichnam zur Überführung und Bestattung freigegeben hat. Bei einer Erdbestattung gilt eigentlich eine Frist von 10 Tagen, bis die Beerdigung stattgefunden haben muss. Da waren wir eh schon leicht drüber durch diese Verzögerung und den fixen Termin einmal die Woche... Und so blieb uns eben nix anderes übrig, als genau dieses Datum zu nehmen.
Von daher, nein, das hat aller Wahrscheinlichkeit nach nichts mit Rücksichtslosigkeit oder gar Absicht dir gegenüber zu tun. Beerdigungen sind halt einfach auch ziemlich bürokratisch geregelte Aktionen, wo man zwar keine Wahl hat, OB man sie durchführt (-> Bestattungspflicht), aber trotzdem herzlich wenig Freiheiten hat, WIE man sie durchführen möchte...
Ich würde die Beerdigung eines geliebten Menschen vorziehen.
Geburtstag kann man auch mal verschieben.
Zustimmung. 'Es ist rücksichtslos, deswegen ein Drama draus zu machen, so als wäre es ein NoGo den Geburtstag an einem anderen Tag zu feiern ... oder die Feier auch ganz zu lassen.