Ein großer Streit wegen freiwilliger Feuerwehr während der Feiertage. Was tun?
Ich feierte gestern zusammen mit dem Mann, Kindern, Eltern und Verwandten die Weihnachten, es war alles schön, tolle Stimmung, schöner Tannenbaum, ein Festtisch, Geschenke. Dann fuhr ein Wagen mit Blaulicht und Martinshorn durch das Ort vorbei. Eine meiner Tanten fragte sarkastisch, ob ich statt mit der Familie zu feiern auch so fahren würde. Ich sagte: "Wieso nicht? Was ist Schlecht daran, wenn ich helfen möchte und etwas Gutes für Leute tue, die Hilfe brauchen?" Kurz darauf entflammte sich Streit, wo ich viel Neues über sich erfahren habe. Die Kinder waren auf meiner Seite und sagten, sie hätten nichts dagegen und sogar zum Kinderfeuerwehr gehen möchten. Dass die ganze Verwandtschaft mit Eltern nicht begeistert war und schnell gegangen sind, war es klar. Mein Mann hat mir gesagt, er sei auch darüber nicht begeistert, dass es eine meiner schlechtesten Ideen ist, noch schlechter als wenn ich vor drei Jahren Japanisch mit Ungarisch zu lernen versuchte. Und während er damals nichts sagte, weil ich nur Kopfschmerzen bekommen könnte, habe ich diesmal eine zu gefährliche Beschäftigung ausgesucht. Und dass ich entweder die Familie oder Feuerwehr wählen soll. Dass ich eine Egoistin bin, weil ich meine Interessen verfolge, und ich habe ihm geantwortet, dass er kein Recht hat, meine Persönlichkeit zu unterdrücken. Wort nach dem Wort kamm es zu einem gegenseitigen Anschuldigungen. So dass die Nachbarn kamen und fragten, ob bei uns alles in Ordnung ist. Zum Glück haben sie gesagt sie bemühen sich, mir nach Möglichkeit zu helfen, weil niemand weiß, ob ich ihnen in Einsätzen später eventuell auch helfen würde. Obwohl mein Mann sich später entschildigte und sagte ich könnte es versuchen wenn ich so möchte und dass er überreagierte, fehlt jetzt meinerseits Vertrauen. Ich glaube nicht, dass ich seine Wörter so leicht vergessen würde. Wie werde ich aber in die Einsätze fahren, wenn mich kaum jemand unterstützt? Und die Mehrheit mein Interesse an Feuerwehr nicht versteht? Wenn unter euch die Feuerwehrleute sind, wie organisiert ihr die Unterstützung, wenn ihr zu Übungsabenden, Einsätzen oder Lehrgängen gehen musst.
4 Antworten
Ich habe ja schon mehrmals in meinen Antworten auf deine Fragen geschrieben, dass ich glaube, das wenn du es einfach durchziehst ein Verständnis deiner Verwandtschaft für deinen Traum kommt. Deswegen sage ich dir wieder, mach es einfach wenn es mit den Kindern zeitlich vereinbar ist.
Dein Mann hat sich zwar wirklich schlecht verhalten, aber ja entschuldigt und seinen Fehler eingeräumt, dies ist doch schonmal viel wert. Wie du damit umgehst ist deine Sache, ich denke du solltest versuchen ihm zu verzeihen.
Die Blaulicht Ehrenämter sei es Feuerwehr, Katastrophenschutz, THW, Rettungshundestaffel usw. sind wirklich etwas sehr gutes, man lernt viel für sich selber, ist in guter Gesellschaft und macht etwas sehr wichtiges. So Leute braucht es und es ist nicht nachvollziehbar, dass es Menschen gibt die so stark gegen einen so wichtigen Bereich in unserer Gesellschaft sind.
Ich kann dir nur raten es durchzuziehen und zu zeigen, das dies dein Ding ist, es dir Spaß macht und du dadurch was wichtiges tust.
Die eigene Persönlichkeit und gewählte Vorlieben auszuleben, ist Dein gutes Recht. Jedoch sollte Deine Verantwortung gegenüber Deiner Familie auf keinen Fall darunter leiden. Da solltest Du sogar Prioritäten setzen! Und diese Prioritäten sollte Dein Mann kennen!
Selbstverständlich ist meine Familie am ersten Platz und ich werde bestimmt nicht zulassen, dass meine Familie darunter leidet! Mein Mann hat immer das gewisst und es tut ihm Leid, dass er mir vieles sagte, was nicht stimmte. So hat er mir heute gesagt.
Ach du schande? was habt ihr denn für Probleme
KLAR! bei der Feuerwehr kann es zu Unfällen kommen.
Wenn man sich jetzt überlegt, dass 2022 gerade mal gut 700 Feuerwehrleute einen (mittel)schweren Unfall hatten und das bei rund 4,1 Millioen gefahrenen Einsätzen, ist das Risiko doch sehr übershaubar.
Die Kammeraden tun vieles bis alles, um zu vermeiden, dass sie oder ihre Kammeraden Schaden erleiden. Zugegeben - nicht ganz uneigennützig. Immerhin kann nur ein intakter Feuerwehrmann auch den Anderen helfen.
Wenn man dann noch bedenkt, dass knapp die Hälfte der Unfälle Sachen sind, die auch zuhause, auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule beim einkaufen oder sonst wo passieren können, beträgt das Risiko gerade mal 0,1 Promill und wenn man dann noch bedenkt, dass dass auch schon ein verstauchter Knöchel beim Umknicken, ein in der Tür vom Rettungswagen eingequetschter finger, bei dem es reicht, einen Eisbeutel drauf zu tun. oder ein simples auf die Fresse fliegen und dabei die Brille schrotten, zu den Unfällen gehören, finde ich das Risiko überschaubar.
Ich habe mir im Oktober beim Joggen, nach dem ich an einer Wurzel hängen geblieben bin, das Knie gebrochen!
Klar jetzt könnte man sagen, Joggen gehen ist ungesund. Nicht joggen gehen aber auch. das merke ich schon deutlich, jetzt da ich es hoffentlich vorrübergehend nicht wirklich kann.
Meine beste Freundin ist Elektrikerin und schiebt schon seit bestimmt 20 Jahren fast jede Weihnachten Notdienst. Vor einigen Jahren hat sie mir mal erzählt, war sie am ersten Feiertag nachmittags in einem großen Hochhaus, weil da in der Hauptverteilung was geschmort hatte.
Als sie dabei war, Notleuchten im Treppenhaus zu verteilen begegnete ihr eine alte Dame auf dem Weg zum Gottesdienst. diese sagte was wie: "Der Herr Jesus ist bestimmt traurig, dass du an Weihnachten nicht in die Kirche gehst"
Sie entgegnete: "Er wirds mir bestimmt verzeihen, dass ich an Weihnachten statt in die Kirche zu gehen, meinen Mitmenschen ein gutes Werk tue"
Ich verstehe so eine Haltung wie bei Deinem Mann und Deiner Verwandtschaft nicht. Ich finde sowas sogar echt "Panne". "Egoisten" sind Deine Verwandten, wenn ihnen die ungestörte Familienfeier wichtiger ist, als das Menschen in Not geholfen wird!
Wenn meine Frau in einer freiwilligen Feuerwehr oder sonstigen Hilfsorganisation aktiv wäre, hätte ich dafür Hochachtung vor ihr! Ja, natürlich kann es sein, dass Du dann mal in einem wirklich "blöden" Moment zum Einsatz musst. Aber das passiert ja nicht ständig.
Meine Tochter ist in der Johanniter-Unfallhilfe ehrenamtlich tätig, sie war zum Beispiel nach der Flutkatastrophe im Aartal im Einsatz, und erhielt dafür die Katastrophenschutz-Medaille des Landes Hessen. So macht man / frau seine / ihre Eltern stolz!
Dann herzlich willkommen in Deutschland. Mit Deinen Einstellungen bist Du in unserer Gesellschaft sehr gerne gesehen. Hier wird es geachtet, und teilweise sogar gefordert, dass man sich für die Gemeinschaft engagiert - nicht nur für die eigene Familie. Man nennt das "bürgerliche Gesellschaft". Ich weiss von manchen Kulturen in anderen Ländern, dass es dort nicht so ist.
Es soll niemanden wundern. Ich bin aus Ausländermilieau, und da ist es extrem unüblich, wenn ein Familienmitglied sich wünscht, freiwillige Feuerwehr beizutreten. In meinem Fall ist es das größte Traum meines Lebens. In meinem Fall dauert es so lange mit dem Beitritt, weil ich auf einen Widerstand von der Seite der Familie und ziemlich viel Pech mit dem Beitritt hatte (s. meine vorherigen Fragen). Ein Fortschritt, immerhin. Ich denke aber, dass es noch andere AusländerInnen gibt, denen genauso wie mir geht: sie wünschen zum freiwilligen Feuerwehr zu gehen, können aber nicht, aus welchen Gründen es sein mag.