Ein "echtes Weitwinkel Objektiv"..?

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Ja, ein "echtes Weitwinkel" bedeutet, die Optik ist symmetrisch gebaut. Das heißt die Länge des Objektivs entspricht auch ungefähr der Brennweite. Dagegen sind asymmetrische Objektive (Retrofocus oder Teleobjektive) oft kürzer oder länger als ihre optische Brennweite.

Ein Canon EF 300mm f/2.8L ist z.B. nur 252 mm lang.

Beispiel für ein symmetrisches Weitwinkel-Objektiv:

Canon 25mm f/3.5 LTM (24.5mm Länge).

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Jo3591  22.07.2025, 17:21

Da wirfst Du wohl zwei verschiedene Dinge in einen Topf: Den Unterschied zwischen Tele- und Fernobjektiven und die Retrofokus-Konstruktion mit verlängerter Schnittweite bei kurzbrennweitigen Objektiven. Und ob ein Objektiv symmetrisch konstruiert ist, hat mit beidem nichts zu tun.

Uneternal  22.07.2025, 17:39
@Jo3591

Hier zum Nachlesen: Objektivkonstruktionen

Die Retrofokuskonstruktion ist eine asymmetrische Konstruktion
Teleobjektive sind asymmetrisch aufgebaute Objektive

Dagegen sind frühere Objektivkonstruktionen wie Aplanat, Gauss, Cooke und Doppelanastigmat symmetrisch oder nahezu symmetrisch aufgebaut.

Unholdi 
Beitragsersteller
 22.07.2025, 18:09
@Jo3591

Aber im Prinzip ist das genau der Punkt um den es geht- glaube ich.

Hallo

die Normalbrennweite oder Referenzbrennweite ergibt um 55° Diagonalbildwinkel.

Man kann Optiken physikalisch kürzer als die Brennweite bauen dass sind die Teleobjektive

Man kann Optiken physikalisch länger als die Brennweite bauen dass sind die Retrofocus Objektive

Keine Ahnung, in welchem Kontext das gemeint ist. Ich kenne das zumindest nicht so, wie du es beschreibst. Könnte genau so ein "stärkeres" Weitwinkel sein - 50mm ist ja z. B. eine Normalbrennweite aber je nach Vergleich schon eher Weitwinkel, 20mm ist dagegen definitiv ein Weitwinkel -> "echt"?

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Es gibt zwei Typen von Objektiven mit kurzer Brennweite:

  • Objektive mit klassischer Rechnung. Die hinterste Linse ist sehr nahe vor der Bildebene.
  • Objektive mit verlängerter Schnittweite (auch als Retrofokus-Prinzip bekannt). Die hinterste Linse ist so weit von der Bildebene entfernt, daß der Rückschwingspiegel noch Platz hat.

Bei SLRs ist bei kurzen Brennweiten der Rückschwingspiegel im Weg, deswegen hat man den zweiten Typ entwickeln müssen. Er ist größer, benötigt mehr Linsen und ist schwerer. Für spiegellose Kameras braucht men diesen hohen Aufwand nicht mehr.

Ich kenne die Begriffe "optische" und "physische" Brennweite nicht und weiß nicht, was das bedeuten soll. Ich kenne nur einen bildseitigen und einen objektseitigen Brennpunkt. Beide werden ab der bild- bzw. objektseitigen Hauptebene des Objektivs gemessen, beide können innerhalb oder außerhalb des Linsensystems liegen.

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Die physische Brennweite spielt da eigentlich keine Rolle, es kommt nur aufs Endresultat an. 50mm entspricht ja etwa dem, was wir Menschen wahrnehmen.

Von Weitwinkeln spricht man daher bei Brennweiten kleiner als etwa 35mm.