Ein Atheist als Firmpate?!
Meine Tante hat gefragt, ob ich der Firmpate für meinen Cousin sein möchte. Das ist zwar schmeichelhaft, dass gerade ich gefragt werde, nur leider gibt es da ein Problem: Ich bin Atheist. ( Jedoch noch nicht offiziell aus der Kirche ausgetreten )
Mein Firmpate war mein Onkel, der auch nicht besonders religiös war / ist, also wär es doch nur fair jetzt auch für sein Kind den Firmpaten zu spielen, oder nicht ? Ich habe ihn damals nur als Paten gewählt, weil es sonst keine anderen Leute in der Familie gegeben hat, die in Frage kämen. Mein Cousin scheint sich in einer ähnlichen Situation zu befinden.
Das letzte mal das ich eine von innen Kirche gesehn habe, war bei meiner Firmung. Ich habe mit der Kirche so viel zu tun, wie der Papst mit Bischof Tebartz-van Elst. Ich mag die Institution Kirche nicht und habe viele Gründe in Kürze auszutreten. Ich wollte nach meiner Firmung nie mehr was mit diesem Verein zu tun haben.
Soll ich mich nun erbarmen und den Firmpaten machen ?
Oder soll ich meiner Tante sagen, dass ich keine Lust habe und sowieso nicht der Richtige bin ? Und wie soll ich es ihr sagen ?
9 Antworten
Du kannst es an sich schon machen. Die Frage ist nur, ob es auch Sinn macht. Das mußt du selber entscheiden. Ich behaupte einfach mal, daß es jetzt nicht nur auf deine religiosität ankommt. Du solltest einfach bereit sein, ihm beiseite zu stehen, wenn er einen Paten braucht. Ihn auch in seinem Glauben unterstützen natürlich (egal ob du selber gläubig bist oder nicht). Wenn du dazu bereit bist, fände ich persönlich es super, wenn du dich dazu bereit erklärst.
wenn er sich firmen lassen will, wird er schon einen gewissen Glauben haben. Während der Firmvorbereitung setzt man sich ja damit auseinander und soll dann zu einer Entscheidung kommen. Und er hat sich ja nun für die Firmung entschieden. Wenn du dazu bereit bist, das mitzutragen (und dafür muß man nicht gläubig sein, man muß nur akzeptieren, daß andere es sind und die dabei auch zu unterstützen bereit sein), kannst du dich (wobei das nur meine persönliche Meinung ist) dazu bereit erklären. In meiner Gemeinde (wo ich gefirmt wurde) hat man sogar extra gesagt, daß es am besten ein guter Kumpel ist oder ein naher Angehöriger, dem man gern bei so einem für einen wichtigen Akt dabei haben möchte. Du solltest jetzt natürlich nicht hinter ihm stehen und scheinheilig die Hand auf seine Schulter legen und das dann als reinen Quatsch belächeln. Aber wenn du einfach sagst "das ist schön für ihn, ich bin gern dabei, auch wenn es nicht meine Überzeugung ist" bist du an sich als Pate geeignet.
Solange du dir Firmung empfangen hast darfst du auch Firmpate sein.
Nur stellt sich mir die Frage: Warum? Warum hast du dich firmen lassen? Warum lässt sich dein Cousin firmen, wenn ihr doch nicht an Gott glaubt? Die Firmung ist ein Sakrament, damit sollte man nicht spielen.
Ich würde es gut finden wenn du sagst nein, ich kann kein guter Pate sein, da ich nicht an Gott glaube.
Ich weiß auch nicht, warum ich mich habe firmen lassen. War wohl sowas wie Gruppenzwang. Jeder hat sich firmen lassen, warum also ich nicht auch ? Ich war damals kein Atheist, aber große Zweifel am Glauben haben dennoch bestanden.
Soll ich mich nun erbarmen und den Firmpaten machen ?
da waere ja erstmal die Frage ob Du ueberhaupt die Firmung gemacht hast oder^^
Wenn Du es nicht ernstnimmt, nein dann macht es keinen Sinn ausser es bedeutet den Eltern genausowenig wie Dir (muss es ja anscheinend wenn Sie Deine Einstellung kennen)
peace^^
Ja eben nicht^^
Naja wie gesagt, wenn es den Eltern nichts bedeutet und Dir nichts bedeutet dann ist es auch die Frage hier nicht wert und Du kannst es machen^^
Und was es dem Firmling bedeutet ist euch völlig wurscht! Hallo, geht´s noch??? Es geht um den Firmling und nicht um dessen Eltern!
Erlaubt ist es, auch wenn es nicht als ratsam empfunden wird. Aber dich fragt ja keiner. Ich würde es machen, gibt echt viele, die das machen. Du kannst ja auch dich um dein Firmkind kümmern ohne es in seinem Glauben zu unterstützen :-)
> also wär es doch nur fair jetzt auch für sein Kind den Firmpaten zu spielen, oder nicht ?
Nein! Denn es geht nicht um Fairness deinem Onkel gegenüber, sondern deinem Cousin gegenüber. Und als Firmpate solltest du ggf auch in der Lage sein, den weiteren Glaubensweg des Firmlings zu begleiten, ihn dabei zu stärken und zu leiten. Es wäre unfair deinem Cousin die Chance zu nehmen, sich bei allen Glaubenfragen (oder gar bei einer Glaubenskrise) zu erst mal vertrauensvoll an seinen Paten wenden zu können.
Ich denke du solltest mit deinem Cousin selber darüber reden. Ein Pate muss nicht aus der Familie kommen. Dieses Amt sollte aber von einem überzeugten Gläubigen übernommen werden.
Segenregen.
Hans
Wieso wendet er sich dann an mich, wenn er weiß, dass ich kein lupenreiner Christ bin, sondern seit meiner eigenen Firmung nie mehr in der Kirche war ?
Ich schätze deshalb, weil für ihn keine anderen Personen in Frage kommen oder es ihm selbst nicht so wichtig ist.
Wer hat sich denn jetzt an dich gewendet? Oben schreibst du, dass dich deine Tante gefragt hat. Sicher hat sie das in Übereinstimmung mit deinem Onkel getan. Aber es geht nicht um die beiden, sondern um deinen Cousin. Wenn dein Cousin dich als Paten haben möchte, halte ich das für in Ordnung.
Wie kann ich ihn denn in seinem Glauben unterstützen, wenn ich der Meinung bin, dass das Alles Quatsch ist ? Ich weiß nicht mal, wie ernst er es selbst mit der Religion nimmt.
Für alles andere bin ich gern bereit ihm zu helfen.