Eigenkündigung - Sexuelle Belästigung [Sperre Arbeitsamt]?
Hallo zusammen,
ich habe mein Arbeitsverhältnis fristgerecht gekündigt da ich mich gar nicht mehr wohl gefühlt habe in meiner Arbeit. Leider war das etwas voreilig...ich hätte mich besser informieren sollen wie man "richtig" vorgeht. War leider total überfordert mit der Situation.
Nun, der Grund meiner Kündigung war, mein Vorgesetzter hat mich sexuell belästigt. Des öfteren. Er hat es dann immer schlauerweise als "Scherz" aussehen lassen. Ich weiß, ich hätte einfach mal meinen Mund aufmachen sollen. Ich bin leider eine super schüchterne Person und habe mir versucht das "gut" zu reden. Nach dem Motto, er meint es wirklich nicht so. Er könnte ja mein Opa sein, usw. Aber mich hat es natürlich trotzdem total kaputt gemacht weil ich insgeheim wusste, dass das alles andere als normal ist. [Mit meinem Chef wollte ich darüber auch nicht reden. Ich hatte zu meiner Ausbildung in einer anderen Abteilung schonmal so einen tollen Fall. Habe mich damals noch getraut darüber zu reden aber wurde überhaupt nicht ernst genommen.]
Ich dachte, vielleicht wird es ja nach meiner Kündigung "besser". Vllt hält sich der Mann ja dann mal zurück. Aber nein, natürlich nicht.
Daraufhin bin ich zu meinem Arzt. Hab das erste mal mit ihm darüber gesprochen und er hat mir eine Krankmeldung rausgeschrieben dass ich dort nicht mehr hin muss.
Tja, jetzt habe ich das Problem, dass ich vermutlich eine Sperre vom Arbeitsamt bekomme bzw. kein Arbeitslosengeld für 12 Monate. Falls ich bis dahin keine Arbeitsstelle finde.
Wahrscheinlich reicht es nicht, wenn ich dem Arbeitsamt so meine Situation schildere in einem Brief, oder?
Habe gelesen es gibt ein Formular "Kündigung auf ärztlichen Rat". Da steht aber auch, ich hätte vor meiner Kündigung mit dem Arzt sprechen sollen. Er hätte das in seiner Akte vermerken sollen.
Ich habe leider auch gar keine Beweise dass das alles wirklich so geschehen ist in meiner Arbeit... Zeugen und sowas gibt es leider auch keine.
Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Hab ich überhaupt noch eine Möglichkeit oder kann ich das ganze vergessen?
Liebe Grüße & einen schönen Tag
Sarah
4 Antworten
Du bekommst maximal 3 Monate Sperre. Ansonsten - Polizei einschalten und mit dem Sachbearbeiter beim Jobcenter sprechen.
Ich würde spontan eine Chance sehen. Nämlich dann wenn du deinen Vorgesetzten wegen des Geschehenen anzeigst. Und das SOLLTEST du auch dringend tun. Unter Vorlage der Strafanzeige + Attest + Bestätigung vom Arzt, dass du ihm das so geschildert hast, dürftest du der Sperre entgehen.
Du hast jetzt die Chance dich nicht klein zu machen, mach was draus
ALG1 Sperre sind übrigens nur 3 Monate. Keine 12
Erstmal beträgt die Sperre 3 Monate bzw. 12 WOCHEN.
Und es wäre sinnvoll gewesen, unter Zeugen mit Deinem Chef zu sprechen, damit Du einen dokumentierten Nachweis gehabt hättest, dass Du versucht hast, die Situation zu verbessern.Dadurch könntest Du dem Amt belegen, dass Du eine schlechte Situation hattest und versucht hast, sie zu lösen.
Nichtsdestotrotz kannst Du natürlich dem Amt versuchen, die Lage zu schildern.
Alles Gute!
Ich würde eine Anzeige bei der Polizei erstatten - in der ich die Einzelfälle ganz sachlich schildere.
Eine Kopie der Anzeige nebst der Schilderung würde ich dem Arbeitsamt zuleiten als Begründung für die Eigenkündigung.
Ohne Anzeige erweckst du möglicherweise den Eindruck, dass Dein Kündigungsgrund aus der Luft gegriffen - also ohne Substanz - ist.