Ehre im Islam (Namus)?
Ich frage mich seit langem wie man bei bestimmten Situationen im Islam handeln soll. Außerdem brauche ich eine genaue Erklärung für das Wort Namus (Ehre). Was bedeutet Ehre im Islam? Wenn jemand die Ehre verletzt zum Beispiel die Familie eines Muslims beleidigt wie soll er dann handeln?
Ist man ein schlechter Muslim wenn man jemanden für eine Tat die er begangen hat wie das Beispiel oben schlägt?
5 Antworten
Assalau alaykum wa rahmatullah wa barakatuh,
das ist nicht der Weg, den der Prophet sallAllahu alayhi wa sallam uns gezeigt hat.Man sollte sich in Geduld üben und seinen Zorn kontrollieren, denn dafür erhälst du reichlich Lohn.Der wahre Muslim beteiligt sich nicht an Beleidigungen und erwidert selbst erhaltene nicht mit welchen, denn er weiss, dass derjenige, der ihn beleidigt dafür zur Rechrnschaft gezogen wird.Wenn er sich im Diesseits nicht bei dir entschuldigt, wird er seine Schuld am Jüngsten Tag mit seinen guten Taten wiedegutmachen, die einzige Währung, die dort akzeptiert wird, hat derjenige gar keine, werde ihm schlecht Taten vom Opfer zugefügt.
Abu Hurairah überlieferte daß der Gesandte (sallAllahu alaihi wassallam gesagt hat:
"Wißt ihr wer arm ist?" Die Sahaba (seine Gefährten) antworteten: "Eine arme Person ist unserer Meinung nach, eine Person, die kein Geld hat." Aber er (sallAllahu alaihi wassallam sagte: "Ein armer Mensch unter meiner Umma ist jemand, der dem Jüngsten Tag mit guten Taten in der Größe eines hohen Berges begegnet, während er seine Gebete immer verrichtete, Zakat gezahlt und gefastet hatte, aber er hat die Menschen unterdrückt, jemanden beleidigt, jemanden verleumdet, jemandes Geld missbraucht, jemandes Blut vergossen und jemanden geschlagen! Jedem von ihnen werden ein paar seiner guten Taten gegeben. Sollte er nicht genügend gute Taten haben wird er (der Arme) ihre Sünden bekommen. Dann wird er ins Feuer geworfen!" (Muslim)
Vergiss doch solche überkommenen Lächerlichkeiten wie "Ehre"!
Was soll das sein? Über Jahrtausende schlachten sich Menschen ab, weil angeblich ihre Ehre verletzt wurde. Soll es denn immer so dümmlich weiter gehen? Oder gibt es eine Evolution des Geistes? Das wäre doch zu begrüßen: eine deeskalierende Gelassenheit, die zu Frieden und Versöhnung führt!
"Der Klügere gibt nach." heißt es auch.
Der Messias Gottes, damit Gott selbst, sagt uns: Wenn dich einer auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere Wange hin! Wer schafft das schon immer? Aber eines wird klar: Gott labert nicht von "Ehre" und wie man sie verteidigen soll.
Vielmehr begreifen wir, wenn wir gründlich nachdenken, dass Gott jeden einzelnen Menschen nach seinem Bild erschaffen hat. Und er liebt jeden Menschen. Deshalb sollen auch wir unsere Nächsten (Mitmenschen) lieben und denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind (damit Gott auch unsere Schuld vergibt). Mehr noch: Wir sollen unsere Feinde lieben und beten für jene die uns verfolgen.
Wo steht da etwas von Ehre?
Ersetze das Wort ein für alle mal mit dem Wort "Würde"! Würde ist ein gottgegebenes Recht und das erste Grundrecht in unserer Verfassung. Dort heißt es: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Niemand kann sie Dir oder Deiner Familie nehmen. Und dafür musst Du gar nichts tun.
Ja, Du hast mir - und Gottes Messias - damit Gott selbst - ins Gesicht gespuckt mit Deiner unwissenden Arroganz.
Aber das ist nicht schlimm: Nicht schimm für mich, denn dem Messias Jesus wurde auch ins Gesicht gespuckt, weil man die Wahrheit über sich selbst nicht ertragen konnte. Er hat es hingenommen, wie 700 Jahre zuvor vom Propheten Jesaja vorhergesagt.
Wir wissen von den jüdischen Propheten bereits alles, was Jesus als den Messias beweist, dass er leiden und sterben würde - und dennoch leben würde: für unsere Schuld, meine Schuld und deine Schuld.
Es tut mir leid, dass Du einem machthungrigen, gewalttätigen, sexgierigen Größenwahnsinnigen mehr glaubst, als Gottes "al-Masi".
Glaube ruhig an Verfälschung! Es ist schließlich "Deine Ewigkeit". Wenn Du sie mit dem falschen Propheten verbringen möchtest, dann kannst Du in Offenbarung 20,10 nachlesen, wo jener sein wird. Dies wurde bereits ca. 500 Jahre vor dem Islam aufgeschrieben. Gott wusste also tatsächlich vorher über Mohammed Bescheid. (Tut mir leid, wenn Dir das nicht gefällt.)
Suche doch mal nach der Wahrheit! Gott hat Dir doch Deinen Verstand nicht umsonst zum Geschenk gemacht.
As Salamu alaykum. Namus bedeutet so was wie Anstand.
& Nein, Muslim zu sein bedeutet nicht, ein Schwachmatt zu sein. Wie hätte der Prophet aley salat wa salam oder die Sahaber reagiert, wenn jemand deren Familie beleidigt? Hätten sie nichts getan?
Ja genau man sagt dass man keine Gewalt oder sonst was anwenden darf was ich auch verstehe und akzeptiere. Aber wenn der Streit zu einem selbst kommst was soll man dann machen? Man kann doch nicht seine Frau anfassen, sich schlagen oder erniedrigen lassen??
Du darfst dich wehren. Muslime sollen sich nicht unter einander beleidigen, bekämpfen, töten.
6044 - ... ‘Abdullāh berichtete, dass der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede � auf ihm, sagte: � ”Die Beschimpfung eines Muslims ist eine frevelhafte Tat und gegen ihn zu � kämpfen ist Kufr (Unglaube)!“ �
Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 462)
Wenn dich jemand körperlich angeht oder deine Angehörigen darfst fu sie natürlich verteidigen, aber es geht hier um Beleidigungen und die sind von verbaler Natur.Davon steht in der Form auch nichts in der Frage, denn diese Dinge sind verständlicherweise differenziert zu betrachten.
Wie sieht es bei Nichtmuslimen aus? Weil du meintest Muslime sollen sich nicht untereinander bekämpfen
Der sogenannte Jihad kann nicht einfach von jedem x-beliebigen Muslim ausgerufen werden. Es ging damals ja zunächst um den Konflikt mit den heidnischen Mekkanern, die die ersten Muslime aus Mekka vertrieben. Der bekannte Islamkenner Bernard Lewis sagte unter anderem in einem Interview mit der Zeit:
die zeit: Herr Professor Lewis, Selbstmordattentate, religiöser Fanatismus, Aufruf zum Dschihad – vielen im Westen erscheint der Islam seit dem 11.September 2001 als eine aggressive Religion, einigen sogar als ein Synonym für Terrorismus…
Bernard Lewis: Das ist eine völlig falsche Vorstellung. Ganz im Gegenteil, wenn wir uns die Hauptströmungen des Islams ansehen, ist der Terror sogar ausdrücklich verboten – und das gilt auch für den Selbstmord. Natürlich gibt es eine Doktrin vom Heiligen Krieg. Aber weil der Heilige Krieg gesetzlich verpflichtenden Charakter für alle Muslime hat, ist er auch nach dem islamischen Recht genau geregelt. Wie man Feindseligkeiten eröffnet, wie man sie durchführt und beendet, wie man Gefangene macht und wie man mit ihnen umgeht – all das ist genau festgelegt. Auch dass Kinder und alte Menschen in jedem Fall verschont werden müssen, ebenso Zivilisten. Sogar der mögliche Einsatz von chemischen Waffen (wie vergifteten Pfeilen) und ballistischen Geschossen (Katapulten) ist geregelt – fast so wie in einer vorweggenommenen Genfer Konvention. Und Selbstmordattentate sind für den Islam völlig unvorstellbar. Selbstmord ist die schlimmste Todsünde. Wer sich umbringt, wird dadurch bestraft, dass er bis in alle Ewigkeit den Moment seines Selbstmordes immer wieder erleben muss. Wenn die Attentäter wüssten, was sie erwartet, würden sie es nicht tun.
Der Prophet sallAllahu alayhi wa sallam hat diese mit Geduld ertragen und sich von diesen Leuten abgewendet, dazu gibt es zahlreiche Überlieferung wie er auf die Beleidigungen zum Beispiel des Abu Lahabs reagiert hat.
Kennst du die Geschichte, wo mal jemand in sein Fenster geschaut hat?
Die sagt mir im Moment nichts, aber du kannst mich gerne über diese Überlieferung unterrichten.
Also Gewalt soll immer verhältnismäßig sein (2:194).
Man darf im Islam niemanden beleidigen oder verleumden:
Es ist unter keinen Umständen erlaubt, sich über einen anderen Menschen lustig zu machen. Egal, ob es sich dabei um die Größe, die Figur, den Namen, die Herkunft oder die Hautfarbe eines Bruders im Islam handelt. Dies zerstört das gegenseitige Vertrauen und führt zu einer Schwächung des Zusammenhalts unter den Muslimen allgemein.
Im Edlen Quran heißt es dazu:
"O ihr, die ihr glaubt! Kein Volk soll über ein anderes spotten, vielleicht sind sie besser als jene, auch Frauen nicht über andere Frauen - vielleicht sind sie besser als jene. Verunglimpft einander nicht und gebt einander keine Schimpfnamen. Schlimm ist es, jemanden als sündhaft zu bezeichnen, nachdem er den Glauben angenommen hat, und wer es nicht bereut, tut Unrecht."
Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, S. 86
Und bei der Schlichtung von Streit ist gar die Lüge erlaubt!:
Es ist einem Muslim nicht gestattet, einem Glaubensbruder mehr als drei Tage lang eine Sache nachzutragen, außer wenn berechtigte Gründe dafür vorliegen. (...)
Einem Muslim ist es also nicht erlaubt, seinem Glaubensbruder länger als drei Tage etwas nachzutragen. Wenn die drei Tage vorüber sind und er seinen Bruder trifft, so muss er ihn begrüßen und sich ihm gegenüber freundlich verhalten, damit dieser weiß, dass man ihm seinen Fehltritt verziehen hat. Allah ist der Allverzeihende und liebt die Verzeihenden!
Sind zwei Personen unversöhnlich miteinander zerstritten, so ist es die Pflicht aller anderen Glaubensbrüder, zwischen den beiden zu vermitteln und einen Friedensschluss zwischen ihnen herbeizuführen.
Allah der Erhabene fordert alle Muslime zur Vermittlung zwischen zerstrittenen Parteien auf:
"Die Gläubigen sind Brüder. Darum stiftet unter euren Brüdern Frieden."
Der Umstand, dass bei der Herbeiführung eines Friedensschlusses sogar die Lüge ein erlaubtes Mittel ist, zeigt, wie wichtig diese Angelegenheit ist.
Ebenda, S. 85-86
Abgesehen davon, dass nāmūs ناموس eigentlich „Gesetz“ bedeutet (und auch schon im Aramäischen so lautete, nämlich namūsā נמוסא ܢܡܘܣܐ) und sogar „Stechmücke“, so ist der Begriff „Ehre“ ein generell sehr schwammiger Begriff. Eigenartig ist, dass nāmūs in arabisch-deutschen Wörterbüchern auch mit Ehre oder ähnlich übersetzt wird, hauptsächlich aber mit Gesetz oder Statut, während umgekehrt in Deutsch-arabischen Wörterbüchern „Ehre“ aber hauptsächlich كرامة karāma oder شرف šaraf, nirgends aber nāmūs lautet. Dasselbe trifft auch fürs Englische zu.
Hier ist etwas, was man vielleicht lesen sollte:
Zum Glück bin ich nicht so wie du dir kann man ins Gesicht spucken und du würdest nichts machen. Außerdem bin ich Muslim und dein Glaube wurde über Jahre verfälscht also kommentier meine Fragen nicht mehr brauche so ein Gelaber nicht