dysphorie weniger schlimm machen?
Hi, ich bin ftm Transgender und im Moment gehts mir krass kacke mit meiner dysphorie. Es ist in den letzten 4 Wochen echt schlimm geworden. Letzten Freitag hatten wir Sport und mein Sportlehrer hat uns Fitnessübungen gezeigt. Ich hab als ich ihm zugeguckt hab wie er Liegestütz gemacht hat fast eine Heulattacke bekommen weil ich nie so sein werde wie biologische Männer. Ich werde nie so aussehen wie sie, ich werde mich nie so fühlen wie sie. Wie kann ich machen dass die dysphorie weg geht? hab mir schon einen billig Binder von Amazon geholt weil ich für mehr kein Geld hab, der bindet aber nicht wirklich ab. Ich habe überlegt noch einen Verband drüber zu knoten, hab aber auch für den breiten Verband kein Geld. Ich kann so echt net weiter machen, es ist schlimmer als sonst jemals bevor. Kann mir da jemand weiterhelfen?
3 Antworten
Würde sagen dass es hauptsächlich eine Frage der testosteron Dosis ist. Mit wenig ist ein starkes muskelwachstum auch mit Training sehr schwierig. Vielleicht solltest du lernen dich besser durchzusetzen einen stärkeren Willen entwickeln um dich männlicher zu fühlen..
Ich würde andererseits gerne wissen was dich zur Entscheidung bewogen hat unbedingt ein Mann sein zu wollen. Habe nämlich genau dass umgekehrte Problem und hasse es als Mann wahrgenommen zu werden. Kannst mir ja mal zurückschreiben wenn du magst. :)
Lg
Das war eher weniger eine Entscheidung. Ich weiß das schon seit der 2. Klasse aber konnte es nie definieren. Ich wusste es dann irgendwann einfach. Lässt sich ganz schwer beschreiben. Hab auch im Internet vieles ausprobiert, heißt, Namen und Pronomen ausprobiert und geguckt wie es sich anfühlt damit angesprochen zu werden.
Nun ja ich befinde mich so in einer ziemlich ähnlichen Situation ich bin 16 Jahre alt und fange jetzt meine Therapie an. Ab dem nächsten Jahr muss man ja nur noch sechs Monate Therapie und zwei Gutachten von zwei unabhängigen Psychologen haben und ein Mindestalter von 16, um die Mastektomie zu bekommen.
Das hat mir so ein bisschen Hoffnung gegeben, aber im allgemeinen habe ich mich auch schon ziemlich darüber informiert, was ich gegen meine starke dyskorie tun kann, aber bisher habe ich einfach noch nichts gefunden. Darüber mit anderen Personen reden hilft mir immer oder ich schaue mir irgendwelche Transgender Videos auf YouTube oder tiktok an.
Dir würde ich empfehlen, auf jeden Fall mal eine Therapie zu besuchen, damit du einfach so schnell wie möglich Hormone nehmen kannst und auch die Operation hinter dich bringen kannst. Wenn du nicht genug Geld für einen richtigen Binder hast, dann könntest du dir einen zum Geburtstag, Weihnachten, Ostern,.... wünschen oder mal schauen ob es irgendwelche Transpersonen gibt, die ein Giveaway machen. Da wirst du dann zwar keinen neuen Bilder mehr bekommen, sondern einen gebrauchten, was aber immer noch besser ist, als so ein billig Ding von Amazon.
Wirklich etwas tun gegen die Dysphorie kann man nicht. Aber wie schon gesagt, ich verstehe Dich da sehr gut. Auch ich leide sehr stark unter meinem Körper und habe angefangen mich in letzter Zeit einfach immer mehr zurück zu ziehen und nur noch in meinem Zimmer zu sitzen, weil ich mich nicht traue rauszugehen. Das ist natürlich nicht der richtige Weg, aber für mich einfach momentan der einzige.
Die beste Lösung ist einfach mit anderen Menschen, am besten deinem Therapeuten, über die ganze Problematik zu reden und trotz der dysphorie einfach mal in einem Sport-BH rauszugehen, denn dadurch kann die Dysphorie minimiert werden. Man sollte sich dort nicht reinsteigern, sondern immer wenn man diese Gedanken hat rausgehen.
Und ja es ist schwer, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Für mich hat das ein Jahr lang gedauert bis ich zu dieser Erkenntnis kam. Aber einen anderen Weg gibt es halt nun mal nicht. Du müsstest das ganze ja nur zur Überbrückung machen, bis du Operationen und Hormone nehmen/machen kannst.
Wenn du mit einer Person reden willst dann kannst du mich immer anschreiben^^
Eine Psychotherapie kann dir helfen.
Du musst lernen es akzeptieren und dein Leben wie es ist anzunehmen. Was man ändern kann, soll man ändern. Du kannst aber nicht ändern, dass du als Mädchen geboren wurdest. Du musst damit leben. Weißt du, viele Menschen wünschen sich etwas was sie niemals bekommen werden (ich spreche nicht von Materiellem, sondern von Familie zb) und jeder von uns ist gezwungen unsere Lebenssituation zu akzeptieren. Glaub mir, ich kämpfe oft damit dass ich eine seltene psychisch/neurologische Krankheit habe die mir mein Leben oft extrem schwer macht, aber ich denke nicht mehr so viel aktiv darüber nach, da ich es nicht ändern kann. Ich muss lernen damit klarzukommen.
Du kannst Dinge tun, die dein Leben für dich angenehmer machen, aber die Tatsache dass du biologisch weiblich bist, lässt sich nicht ändern. Ich versteh sehr gut, wie hart das sein kann. Aber leider bringt einen Trauer auch nicht weiter.
Mein Tipp ist immer, zu versuchen die Dysphorie mit einer Psychotherapie zu therapieren, und nur wenn dies auch nach Jahren nichts gebracht hat würde ich raten eine Geschlechtsangleichung zu machen… aber dies wird eben immer nur halb zufrieden machen. Da du eben niemals diese wirklich männlichen Merkmale haben wirst (Chromosomen, Muskelkraft, Organe,…). Deshalb denke ich, es ist oft die bessere Möglichkeit das Vorallem psychisch in den Griff zu bekommen und die Problematik an der Wurzel anzupacken, statt Bedingungen zu ändern.
Viel Erfolg auf deinem Weg :)
ne, die Person meint generell Gender Therapien die sowieso nötig sind um Hormone anzufangen denke ich
Die Aussagen, etwas als gegeben zu akzeptieren, mit etwas Leben zu müssen und nur nach X Zeit Therapie eine Geschlechtsangleichung als quasi letzte Lösung zu machen impliziert für mich anderes.
Und, das geht jetzt weniger an dich Heyyh71d, sondern ergänzend zu meiner Aussage, dass ein solcher Ansatz fachlicher BS ist, wird ein kompetenter Therapeut seinen Klienten dabei unterstützen, dass er die für sich richtige Lösung findet und ihm dafür Reflexionsraum und Ressourcen bereit stellen und (sofern keine Kontraindikation vorliegt) auch nicht von einer Geschlechtsangleichung abraten bzw. diese vorenthalten - dafür sind Therapeuten an dieser Stelle nicht da
Es existiert keine anerkannte Therapie gegen Geschlechtsdysphorie