Du bist Sanitäter im Krankentransport und fährst einen bewusstseinsklaren Patienten auf die Palliativstation? Der Patient ist zugewandt im Kontakt und erzählt?

5 Antworten

Falls ich in diesem Beruf Erfahrung hätte würde ich mit einer Mischung aus Beileid und Zuspruch reagieren. Irgendwo würden solche Situationen berufbedingt zum Alltag gehören.

Gar nichts. Ich höre ihm zu, was er erzählt.

Denn wenn ich tatsächlich gefühlsmässig auf jeden Patienten eingehen und reagieren würde, könnte ich diesen Beruf nicht ausüben - oder dieses Ehrenamt.

Menschen sterben! Das ist der Lauf der Dinge und gehört dazu, wie die Geburt.

Es ist an uns - jedem einzelnen - das Beste aus der Zeit zwischendrin zu machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Oft geht es nicht darum, dass der Mensch dann eine Antwort haben will. Egal was man sagt, es ändert nichts an seinem Schicksal. Viel wichtiger ist in dem Moment, zuzuhören und Empathie zu zeigen. Wenn ich antworten müsste, würde ich wahrscheinlich fragen, wie sie mit der Situation umgehen.

Die wenigsten Patienten wissen so genau, wie lange sie noch zu leben haben. Drei Wochen ist ein relativ kurzer Zeitraum zum Sterben. Solche Patienten werden teilweise gar nicht mehr verlegt, da die Plätze auf der Palliativstation sehr begrenzt sind und man Glück haben muss, einen Platz zu bekommen.

Ich habe schon einige Menschen auf die Palliativstation gefahren. Ebenso habe ich Menschen zum Sterben nach Hause gefahren. Die meisten sind recht still. Manchmal erzählen sie von ihrer Familie. Manche erklären, warum sie auf die Palliativstation gehen (meist um die Familie zu entlasten). In der Regel erwarten sie keine Antwort. Für sie ist es wichtiger, dass man ihnen einfach zuhört.

Ebenso wichtig ist es vielen, "normal" behandelt zu werden. Diese Menschen sind keine Aussätzigen oder unfähig, manche Sachen selbst zu tun. Daher versuche ich ihnen anzubieten, dass sie Sachen noch selber machen, wenn sie es können. Manche wollen sich selber anschnallen, selbst zum Auto laufen oder ihr Gepäck selber nehmen. Wenn es medizinisch möglich ist, lasse ich sie bzw. biete ihnen dabei Hilfe an.

Am liebsten fahre ich Patienten aber von der Palliativstation wieder nach Hause. Es kommt zwar selten vor, ist aber immer in Highlight für alle.

Ihm Zuspruch geben und zuhören wenn er etwas erzählen möchte. Ansonsten einfach so stehen lassen.

Ich würde erst mal nach dem Grund/der Krankheit fragen und mein Mitgefühl ausdrücken. Und den Patienten einfach erzählen lassen!