"Der Wille ist stark, das Fleisch ist schwach ..."

16 Antworten

Zentral ist hier die Frage der Motivation. Wissen um das was richtig ist motiviert nicht; für die Motivation spielen Gefühle eine große Rolle. Damit hat sich die britische Moralpsychologie intensiv beschäftigt, was sich auch in Kants praktischer Vernunft stark widerfindet. Die Frage führt allgemein eher in die Psychologie; was sind Deine bisherigen Handlungsmuster, Deine Gewohnheiten, was assozierst Du mit den Handlungen, bringen Sie Dir etwas ein dass für Dich einen motivierenden Zweck darstellt... Das beeinflusst Deine Handlung alles in der Regel viel mehr als zu wissen, was Du tun solltest.

Da Alkoholismus eine Krankheit (Sucht) ist, ist es nicht alleine mit dem Willen getan. Gerade in einem solchen Fall hilft nur eine Rundum-Therapie, am besten mit der Hilfe eines Arztes. In diesem Fall hat es auch nicht unbedingt etwas mit Egoismus zu tun.

GALLARIAOY  03.05.2010, 14:30

Eine Krankheit, die einem etwas sagen will, nur dieses kapieren die Alkoholiger nicht. GALLARIAOY

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Magiks  05.05.2010, 18:48
@GALLARIAOY

Jedes Krankheitssymptom hat auf der seelischen Ebene seine Bedeutung und beginnt auch erst in der Seele, bevor es sich manifestiert. Und nicht nur die Alkoholiker, sondern sehr viele Menschen, ignorieren diese Zusammenhänge.

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Und nur ne allgemeine Antwort: Die Probleme bei Suv´cht sin bekannt. Es bedarf dazu (zur Abhilfe) einen fremden starken Willen, der den eigenen Willen unterstützt. Einfache Übersetzung: Ohne Doc geht sowas nur selten gut!

süchte, alle süchte, sind am schwierigsten los zulassen, selbst wenn der wille da ist. es ist schon mal gut das mann will, da ist der bewusstsein vorhanden. wenn wir auf die süchte zurück kommen, der absolute beste weg, um sie definitiv los zu werden ist fasten... beim fasten wird der körper und die seele gereinigt, die suchtstoffe die ein alkooliker, ein raucher, ein drogenabhängiger, ein kaffe trinker, ein fleischesser, " fleisch enthält auch suchtstoffe " werden mit dem fasten verschwinden, das ist der grund warum die fastende die vorher süchtig waren danach kein verlangen mehr haben, und teilweise sogar abscheu empfinden. der beste weg ist mit eine gruppe zu fasten, in einem fastenhaus, bei einem fastenbegleiter, der mit der natürliche gesundheitslehre vertraut ist, oder mit dem partner, der dich vom herzen liebt. hinterher ist auch die ernährungsweise zu bedenken, so macht man sich leichter weil der körper rein bleibt.

Der Spruch heißt im NT wörtlich MK 14,38 und Mt 26/41 "Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach". Hier ist die Frage, ob - wie oben nicht korrekt zitiert - "Geist" mit "Wille" gleichzusetzen ist. Ich denke nein, denn ein Wollen, das aus dem Fleische, sprich aus der Begierde kommt ist nicht gleich einem Wollen, das aus dem Geist kommt. Man muss davon ausgehen, dass weder Markus noch Matthäus den Schopenhauer kannten oder vorausahnen konnten.

Jetzt ist die Fragestellung so, dass man sagen muss, dass hier verschiedene Welt- und Menschenbilder gemischt sind. An manchen Stellen des NT ist eine deutlicher Dualismus von Geist und Körper zu spüren und der eine ist der 'Feind' des andern. Dieser Dualismus wird so heute - außer in der Esoterik - nicht mehr vertreten.

Sowohl bereits im Hellenismus Epikur wie später der klassische Ökonom des Liberalismus Adam Smith waren der Auffassung, dass jeder sein eigenes Glück sucht. Doch waren beide der Meinung, das Menschen auch mit Vernunft ausgestattet sind, die in Erwägung zieht, dass wir als Menschen Wesen in Gemeinschaft sind und Wesen, die ihr Handeln umsichtig (nicht Geist allein) unter Kontrolle haben. Das scheint nicht mehr der Fall zu sein. Warum?

Einmal wird unsere Gesellschaft immer mehr zu einem großen Ameisenhaufen und offensichtlich ist Selbstidentität nur gegen die tägliche Praxis der Massengesellschaft möglich. Welche tatsächliche Rolle hier z.B. die Bewusstseinsverdrehung durch Werbung spielt, ist noch zu klären, einer Werbung, die den Menschen Massenprodukte als individuelle Heilsbringer vorgaukelt. Wir sind umstellt davon. Die ungeheuere Präsenz diverser Medien wie Fernsehen (z.B. mit den Soaps), Zeitungen, Werbung, Kino, Internet, eingelullt sein in schwärmerische Schlagertexte, gibt der virtuellen Spiegelung des Selbst und der Welt eine neue Qualität von Realitätsferne. Selbst die materielle Kontrolle von Wertzunahme und -abnahme - früher über Geld geregelt - wird immer mehr durch Medien wie die Karte, Abos, Ratenzahlungen zu einer virtuellen, leicht zu verdrängenden Angelegenheit. Wenn früher die Kasse leer war, musste man leihen. Heute wird überzogen, in Ratenkäufen und Abos werden Verpflichtungen kontolllos angesammelt, teils wird manchen die Höhe der Gesamtverbindlichkeiten erst bewusst, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Ich bin der Meinung, dass sich durch diese Verstärkung der virtuellen Scheinwelt Handeln und Verantwortung immer mehr entkoppeln. Das ist insgesamt über die gesamte Gesellschaft die Hauptursache der Finanzkrise und wird noch weitere Krisen mit sich bringen, privat und gesellschaftlich. Interessant ist, dass ausgerechnet der Philosoph Thomas Metzinger, der viel über Fortschritte auch der Gehirnforschung arbeitet, in einem Appell darauf aufmerksam macht, wie wichtig es in Zukunft wird, das eigene Selbst zu bewahren und zu schützen, da es von allen Seiten umstellt und occupiert zu werden droht. Er zählt noch Drogen und Psychopharmaka zu den 'Angreifern'. Wenn ich hin und wieder den excessiven Gebrauch von Handys beobachte, muss ich sagen: Manche müssen ihr Ich aussaugende Aliens nicht aus dem Weltraum erwarten, sie haben sie ständig am Ohr!