Depersonalisation?

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Eine Depersonalisation (und auch eine Derealisation) ist häufig das Nebensymptom einer anderen psychischen Erkrankung. Allen voran Angststörungen, aber auch Depressionen, Suchterkrankungen etc. Tritt die Depersonalisation als Folge einer anderen psychischen Störung auf, wird sie dieser untergeordnet. Ein isoliertes Auftreten ist selten, kann jedoch vorkommen. In diesem Fall spicht man von einem Depersonalisations- und Derealisations-Syndrom (DDS). Eine zuverlässige Diagnose fällen kann nur eine Fachperson (Psychiater oder Psychologe).

Tritt die Depersonalisation als Folge einer anderen psychischen Erkrankung auf wird die zugrunde liegende Krankheit behandelt. So soll sich auch die Depersonalisation bessern... dies ist zumindest die gängige Praxis. Tritt sie isoliert auf ist eine Behandlung schwierig, aber nicht unmöglich. Im Zentrum steht dabei eine Psychotherapie. Medikamente welche zur Behandlung eines DDS zugelassen sind gibt es nicht. Es gibt Hinweise dass eine Kombination zwischen einem SSRI-Antidepressivum und dem antidepressiv wirksamen Antiepileptikum Lamotrigin in gewissen Fällen helfen kann. Studien belegen des Weitern eine gewisse Wirksamkeit bei der Gabe von Opioid-Antagonisten wie Naloxon oder Naltrexon. Diese müssen intravenös verabreicht werden. Der Effekt hält nur ca. 24 Stunden an. Die Behandlung mit Opioid-Antagonisten ist allerdins ziemlich experimentell und wird selten praktiziert.

Wenn du den Verdacht hast unter einer medizinisch relvanten Depersonalisation zu leiden, dann kontaktiere deinen Hausarzt. Er soll dich untersuchen und ggf. zur Abklärung und allfälligen Therapie an einen Psychiater überweisen.

kenn noch als ich damals Depressionen hatte...war wie mentaler Selbstmord, hab mich total fremd in mir gefühlt ,mich (mein "ich") nicht mehr gespürt...war das schlimmste Symptom und hat große Angst ausgelöst...

Ich dachte damals,das geht nie wieder weg und war komplett hoffnungslos

Dagegen hilft auf jeden Fall Sport/Auspowern in welcher Form auch immer...am besten draußen ein paar Kilometer gehen, danach (meist 2 Stunden) ging es mir wieder gut...zumindest für den Rest des Tages...Körper und Seele werden wieder eine Einheit..

Man kann das auch mit Medikamenten behandeln...

Gefährlich ist wirklich,wenn man zuviel alleine ist und in seinem eigenen Gedankensaft schmort. Bei mir wurde es schnell besser als ich in der Tagesklinik unter Menschen war...vorher hab ich mich komplett isoliert

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

Wie schon koda13 geschrieben hat, haben dies in milder Form wahrscheinlich viele. Und wenn du dich dadurch nicht unbedingt schlecht fühlst, dann würde ich dem keine besondere Bedeutung schenken.

Ich habe schon mit machen Menschen über dieses Thema gesprochen. Also immer , wenn es in längeren Gesprächen um Empfindungen geht und um das Analysieren des Lebens und des Denkens im Allgemeinen, so habe ich schon von manchen so etwas ähnliches gehört. Ich selbst habe das wahrscheinlich hauptsächlich in meinen jüngeren Jahren, von der Pubertät an, verstärkt gehabt und konnte später damit besser umgehen. Oft fand ich dieses Gefühl sogar recht interessant. Beim mir war es aber immer auch damit verbunden, dass ich sehr wohl wußte, was meine Realität war, aber oftmals meine Empfindungen außerhalb meines Körpers wahrgenommen hatte und mich irgendwie ausgenommen vom realen Leben gesehen hatte. Oft konnte ich dadurch aber auch gut über das Leben nachdenken.

Was du dagegen tun kannst: Vielleicht kommt es auch bei dir immer wieder. Aber versuche immer wieder, dich aus solchen Empfindungen quasi zurückzuholen und schaue , ob es funktioniert. Es ist wahrscheinlich Veranlagung. Kannst du damit dein normales Leben recht gut leben, dann glaube ich, dass es recht normal und unbedenklch ist.

Gefährlich wäre es nur dann, wenn du so darunter leidest, dass du es nicht mehr aushältst. Wäre dies so , dann ist wahrscheinlich enine ärztliche Behandlung notwendig. Wenn du es zwar spürst, dass es so ist, aber du recht gut ein normales Leben schaffst, dann ist es ziemlich sicher nicht gefährlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

nai96  12.05.2024, 02:39

Genau, Alltagsdissozationen sind nicht weiter schlimm und verbreitet. Wenn das Gefühl dauernd anhält und ständig wiederkommt, sodass man leidet, ist es erst ein Problem

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Die Depersonalisation/Derealisationstörung ist eine Form der dissoziativen Störung, die aus dem anhaltenden oder wiederholten Erleben, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen oder von den eigenen Gedanken getrennt zu sein, besteht. Meist mit dem Gefühl, das eigene Leben von außen zu beobachten. Ca. 50% der Menschen machen mindestens einmal in ihrem Leben diese Erfahrung, nur ca. 2% erfüllen die Diagnosekriterien für das Störungsbild.
Die Behandlung umfasst eine medikamentöse und psychotherapeutische Therapie.

(vgl. https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/psychiatrische-erkrankungen/dissoziative-st%C3%B6rungen/depersonalisations-derealisationsst%C3%B6rung )

Suizidgedanken können entstehen, ob mehr als bei anderen Störungsbildern, weiß ich leider nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wie erlebst du das denn? Das ist eine Stressreaktion, wir können hier nicht viel zu sagen. Wir können auch nicht sagen ob die Chance bei dir hoch ist. Wir kennen dich und dein Leben überhaupt nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung diagnostiziert