Große Angst vor Depersonalisation oder Derealisation?
Hallo zusammen, und zwar hab ich seit einiger Zeit das Gefühl außen Benommen zu sehen und frag mich oft ob das alles real ist. Wobei mein Kopf weiß das ich das alles gerade real erlebe. Durch das informieren über „Doktor Google“ bin ich auf die Depersonalisationsstlrung gestoßen.
Jetzt leide ich unter ständiger Selbstbeobachtung ob ich mich im Spiegel noch erkennen kann ob das meine Gefühle sind oder ob Gegenstände verkleinert oder vergrößert sind.
Diese Gedanken machen mir große Angst. Was kann ich dagegen tun? Wer von euch hatte bereits eine Dp/Dr und kann mir darüber berichten wie es sic angefühlt hat?
1 Antwort
Depersonalisation und Derealisation (DP/DR) treten äusserst selten isoliert auf. Meist sind sie Begleitsymptome anderer psychischer Erkrankungen, allen voran Angststörungen. Sie können auch die Folge von Rauschmittelkonsum (z.B. Cannabis) sein.
Eine DP/DR weist unterschiedliche Symptome auf. Zentral ist ein Entfremdungs- und Unwirklichkeitsgefühl. Gegenüber dem eigenen Körper (bzw. Körperteilen insbesondere Arme und Beine) und/oder der Umwelt. Man hat das Gefühl wie "unter einer Käseglocke" zu sein. Emotionen treten nicht an einem heran, man hat das Gefühl neben sich zu stehen, Bewegungen haben etwas roboterhaftes. Dabei muss jedoch erwähnt werden, dass beispielsweise eine emotionale Taubheit auch ein Symptom einer Depression sein kann. Auf Wikipedia findest du hier eine relativ gute Übersicht über die Symptome einer DP/DR.
Tritt eine DP/DR im Zusammenhang mit einer anderen psychischen Erkrankung auf wird die zugrunde liegenden Beschwerden behandelt. So soll sich im Endeffekt auch die DP/DR bessern. Tritt die DP/DR isoliert auf gilt eine Behandlung als schwierig aber nicht unmöglich. Im Zentrum steht eine längere und intensive Psychotherapie. Medikamente welche offiziell zur Behandlung einer DP/DR zugelassen sind gibt es nicht. Allerdings häufen sich Hinweise auf die Wirksamkeit einiger Medikamentenkombinationen (z.B. SSRI-Antidepressivum + Lamotrigin) bei gewissen aber bei weitem nicht allen Personen.
Eine DP/DR zu diagnostizieren braucht viel Erfahrung als Facharzt der Psychiatrie. Selbstdiagnosen sind nicht möglich.
Du darfst dich nicht in diesen Zustand hineinsteigern. Klingt einfach ist es aber nicht. Ablenkung ist gut solange du auch Pausen hast und nicht permanentem Stress ausgesetzt bist. In der Regel werden diese Ängste vor einer DP/DR über die folgenden Wochen ganz langsam weniger. Wenn das Gegenteil der Fall wäre suche dir fachärztliche Hife.
Danke für die Antwort. Ja, die meisten Sachen treffen auch nicht auf mich zu. Aber sobald ich auch in der Dämmerung etwas schlechter sehe denke ich sofort jetzt ist es soweit du bist verrückt. Wenn ich abgelenkt bin dann kommt mir auch nichts unwirklich vor, aber wenn ich die Zeit zum nachdenken habe...