Denkfähigkeit: Tier vs. Mensch?

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Ist der Mensch in der Lage, die Denkfähigkeit von Tieren angemessen zu erkennen und aufgrund dessen die Tiere als unter sich stehend einzustufen? Ich habe hier noch zwei Texte von Montaigne und Böhme.

Ich drücks mal so aus: Jeder der persönlich / beruflich / praktisch mit Tieren arbeitet, weiß oder sollte eigentlich wissen, dass man das nicht kann. Warum? Weil die Kommunikation hier in erster Linie über Empathie stattfindet. Man kann anhand des Verhaltens des Tieres erkennen, wie es ihm geht und was ihm gut tut. Man kann anhand der Beobachtung nachvollziehen, dass sie genauso komplexe, anspruchsvolle Wesen sind wie wir. Mit einem eigenen Empfinden von richtig und falsch, von Familie und Sozialverhalten und einer eigenen "Vorstellung von Kultur". Natürlich organisieren sie keine Feste und schreiben keine Bücher. Aber viele Tiere haben zum Beispiel ein extrem interessantes Verständnis von Architektur und ein Empfinden für das, was in ihrer Umwelt und mit ihren Mitwesen in ihrer Umgebung passiert - auch ganz klar artübergreifend.

All das auf intuitives Verhalten oder verhältnismäßig geringe Intelligenz zurückzuführen ist ist in meinen Augen definitiv zu kurz gegriffen. Auch wenn manche Wissenschaftler das gerne tun.

Ich denke, das Grundproblem des Menschen ist, dass er sich, seine Abstraktionen, seine Gedanken, Konzepte, Methoden und Schlussfolgerung für zu ernst nimmt, weil sie für seinen Kosmos funktionieren und dabei übersieht, dass die Wirklichkeit deutlich facettenreicher ist, als er sich vorstellen kann. Diese Facetten erkennt man oft erst, wenn man sich ihrer durch entsprechende Erfahrungen bewusst wird.

Das gilt übrigens auch für Pflanzen, Pilze und Bäume, was für mich mittlerweile ein viel spannenderes Thema ist um ehrlich zu sein.

Beide Texte gehen von der grundsätzlich falschen, anthropozentrischen Vorstellung aus, Denken sei sowieso immer gut. Denken kostet aber vor allem einmal sehr viel Energie und ist gefährlich. Deshalb kommt Denken in der Natur nur dort vor, wo es einen klaren Vorteil bringt. Das ist bei den meisten Tieren in den meisten Fällen nicht gegeben. Hier findest du einige Beispiele dazu:

https://fragen-raetsel-mysterien.ch/haben-tiere-ein-bewusstsein/

Ja, das ist allgemein das Problem das Phänomenologie diskutiert.

Absolut ist er dazu nicht in der Lage. Der Mensch ist arrogant. Er denkt immer er weiß und kann alles am besten. Und mir der Denkweise fliegen wir aufs Maul...