Dem hund den stress entnehmen, aber wie?

4 Antworten

Ich denke mal er ist einfach zu schnell einfach an der Leine "mitgenommen" worden und hatte als Welpe nicht die Gelegenheit manchen Dinge einfach richtig kennenzulernen und vor allen Dingen zu "verstehen" und einzuordnen.

Auch dass er an der Leine panischer reagiert als im Freilauf ist eigentlich nicht ungewöhnlich. Es gibt für einen Hund - der nicht gelernt hat mit Situationen umzugehen - drei Möglichkeiten: Angriff, Deeskalation oder Flucht. Das alles ist an der Leine nicht möglich. Deshalb reagiert er panisch. Das ist eigentlich eine Art Hilflosigkeit. Dein Hund würde gerne flüchten aber er kann es nicht wenn er an der Leine hängt. Du musst halt aufpassen dass dieses Verhalten nicht umschlägt und zur Aggression wird.

Dass der Chow Chow Fremden gegenüber reserviert bis abweisend ist - das ist normal. Sie sind bekannt dafür dass sie mit Fremden nichts am Hut haben und sogenannte "Einmannhunde" sind. Sie binden sich an eine Person - alle anderen können einem Chow gestohlen bleiben. Wenn Du Leute auf der Strasse triffst mit denen Du Dich unterhalten willst - stell Dich VOR Deinen Hund. Und zwinge ihn nicht zur Kontaktaufnahme wenn er das nicht möchte. Lass auch keine fremden Hunde an ihn ran wenn Dein Hund signalisiert dass er das nicht möchte. DU bist verantwortlich für den Schutz...

Der Hund ist noch sehr jung - ich denke Du kannst da noch sehr viel Besserung erreichen wenn Du es mit einem gezielten Trainingsprogramm angehst.

Also such Dir jeden Tag eine Situation die für den Hund schwierig sind. Z.b. rennende und lärmende Kinder. Such Dir eine Schule und stell Dich zu den Pausenzeiten mal an den Zaun vom Schulhof. Oder wenn die Schule aus ist und die Kinder sich auf den Heimweg machen. Wähle den Abstand wo sich Dein Hund noch einigermassen wohlfühlt. Und dann bleib ruhig, lass ihn schauen, vermittle ihm das Gefühl dass das ganz normal ist "Schau, da sind Kinder die spielen und machen Krach aber das interessiert uns nicht".... Du kannst ihm die Situation auch ein bisschen "schönfüttern" wenn er da Leckerchen nimmt. Und dann gehst Du ruhig und entspannt weiter. Auch wenn Kinder von hinten ankommen, geh seitwärts ein Stück weg - stelle Abstand her aber dann lass den Hund schauen. Und nach einer angemessenen Zeit forderst Du den Hund auf weiterzugehen. Wichtig ist dass Du immer ruhig und gelassen bist und den Eindruck vermittelst dass Du diese "Bedrohung" zwar gesehen hast aber als ungefährlich einstufst.

Wenn Dein Ziel ist mit dem Hund mal durch die Stadt zu laufen - dann fang langsam an. Geh am Sonntag vormittag mal in die Stadt. Da sind nicht viele Leute unterwegs. Da kann der Hund sich mal die Gegend anschauen und sich langsam daran gewöhnen usw. Eine halbe Stunde ist genug.

Du musst gezielt üben. Also volle Konzentration auf dem Hund. Bestätige den Hund wenn er etwas richtig macht. Achte auf ihn und seine Körpersprache. Jeder Blick zu Dir muss von Dir beantwortet werden. Da reicht ein Kopfnicken, ein leises "Prima". Das muss nichts spektakuläres sein. Aber der Hund muss spüren dass Du bei ihm bist und dass Du weisst was Du tust. Nur so kann er sich anvertrauen.

Teil 2: Das ist auch "so eine Sache" mit Chow Chows: ihr wahnsinnig gutes Gedächtnis. Beim Lernen hilft es sehr ( wenn der Hund dich ernst nimmt, wird er einen "Blödsinn" kaum mehrmals machen ). Andererseits ist dieses Gedächtnis ein großes Hindernis.

Man sagt ja nicht ohne Grund "Ein Chow Chow verzeiht keine Fehler." Das gilt für den Besitzer, aber für Fremde umso mehr !

Dein Hund wird schon etwas erlebt haben, was ihn gestresst hat. Sonst wäre er nicht so früh schon derart vorsichtig.

Tao macht vieles auch heute noch. Er schaut sich um, wenn jemand ( vor allem, wenn es dunkel ist ) hinter uns geht. Er fixiert Menschen, die sich "sonderbar" benehmen:

Bild zum Beitrag

Oder, er "warnt" uns, einen Weg weiter zu gehen ( nur im Dunkeln ). Dann wissen wir aus Erfahrung, dass er "den richtigen Riecher" hatte, weil wir oft erlebt haben, dass genau dort, wo er nicht lang wollte, etwas "geschah" ( ein Streit, eine Messerstecherei... ).

Aber, tagsüber sollte dir dein Hund schon vertrauen. Das kann er aber nur, wenn er erfährt ( durch viele Situationen ), dass DU "alles unter Kontrolle" hast !

Das Blöde ist nur: Hunde sind überaus feinfühlig. Sie wissen schon, dass du Angst hast, oder dich nur "nicht so sicher fühlst", bevor du das weißt.

WENN du dich in manchen Situationen nicht sicher fühlst, kannst du deinem Hund auch nicht "vormachen". Du musst selber sicher sein...

Auch das ist ein Grund, warum Chow Chows nun mal nicht als Anfängerhunde gelten, bzw. für Anfänger nicht geeignet sind. Wie willst du, wenn du noch nie einen Hund hattest, schon gar nicht mehrere, darunter auch "schwierige", wissen, wie du reagieren solltest, wenn.... ?

Wie gesagt, das ist kein Vorwurf. Nur eine Frage.

Schau: Dein junger Hund schnappt in dein Gesicht, wenn du an seinen Napf gehst. Er will "weg", wenn du dich mit Leuten unterhältst. Er bleibt stehen, wenn Menschen oder Hunde hinter euch gehen....

Er hat Stress. Das hast du gut erkannt. Aber, du musst nun auch an-erkennen, dass er ein Chow Chow ist, und niemals so sein wird wie andere Hunde !

Egal, was du versuchst. DEINE Haupt-Aufgabe besteht darin, ihm "Sicherheit" zu vermitteln = keine Nachbarin mehr mit Leckerlies, keine Fremden mehr, die ihn "bewundern", auch keine Hunde, die ihr beide nicht gut kennt, zum "Spielen"...!

Jetzt ist er noch jung. Aber, wenn der "Druck" über die Monate zu stark wird, kann sich das alles später "entladen", und übel enden...

Du musst dich nach deinem Hund richten, wenn es um "Gesellschaft" geht ! Schau, wie viel er freiwillig mit-macht. Und, wie viel nur, weil er nicht anders kann !

Einen "menschenfreundlichen, mit allen Hunden verträglichen" etc. Hund wirst du mit einem Chow Chow NIE bekommen. Das sollte dir bewusst sein...

Es kann sein, dass er sich noch "gewöhnt". Aber dann nur, wenn er sich dabei auch sicher fühlt. Also: tritt selbstbewusst und ruhig auf ! Sag lieber mal "Nein", auch zu Unterhaltungen, wenn dein Hund dadurch "Stress" hat ...

Denn, das Problem mit dem Stress ist, dass man es als Mensch beim Hund auch erkennen muss. Und, da sind dann höchstens so "Spitzen" erkennbar, wie die, die du hier beschreibst. Oder auch in einer früheren Frage nach dem "Rammeln" ( https://www.gutefrage.net/frage/junghund-rammelt-staendig-tolerieren ).

Blöderweise hat dir Niemand geantwortet ( und auch ich habe die Frage nicht gesehen ), der etwas Ahnung hat. Denn dieses "Rammeln" hat nichts mit dem Sexualtrieb zu tun. Aber mit STRESS ! Den er durch das Rammeln abbauen will.

Ganz normal. Aber, da du eh schon von Stress in verschiedenen Formen berichtest, vielleicht ein Zeichen dafür, dass er gerade total gestresst ist ?!

Du hast geschrieben: "...ist es mir wichtig, dass ich den hund so oft mit mir mitnehmen kann, wie es nur geht..." Ja, das ist eben Teil des Problems. Ich meine, wenn du weißt, wie "Chow Chows ticken", musst du auch einkalkulieren, dass es eben nicht möglich ist, so einen Hund "überall hin mitnehmen zu können". Und, das auch mit allen möglichen "Maßnahmen" nicht ändern zu können ?!

Da musst du dir dann auch so unfreundliche Antworten, wie nach der "Abgabe" des Hundes" gefallen lassen. Obwohl ich so etwas nie schreiben würde, verstehe, was gemeint ist.

Du hast nun einen Chow Chow. Mal schauen, wie er sich weiter entwickelt... Aber, es kann durchaus sein, dass du mit ihm nie "irgendwohin gehen" kannst, ohne, dass er Stress hat, oder ohne, dass er irgendwann aus diesem Stress heraus mal zubeißt...

Sagen wir, er wird 12 bis 15 Jahre alt. Was hast du in dieser Zeit noch vor ?

Deshalb wird ja gesagt, dass Chow Chows keine "Anfängerhunde" sind, und deshalb schreiben manche solche Antworten.

Du musst für dich/euch aber eine Lösung finden...

Noch ist er jung. Du kannst also noch etwas "bewirken", wenn du auf dich selbst achtest ! Und: von deinem Hund nicht erwartest, dass er so ( ähnlich ) wird wie andere Hunde. Es liegt an DIR, wie du dich verhältst, wie du reagierst, in dieser oder jener Situation, die du aber auch "aus der Sicht des Hundes" interpretieren musst... !

Dass dein Hund "Stress" hat, hast du ja schon erkannt. Angst hat er wohl nicht ( auch, wenn er zurückweicht ). Er WILL nur etwas nicht. Das kannst du ihm auch nicht "angewöhnen".

Ganz im Gegenteil: du "zwingst" ihm solche Sachen auf ( weil du glaubst, dass es "nützt" oder etwas ändert ). Und, Er findet dich deswegen nicht eben als Freund/Verbündeten...

Du hast nun mal so einen Hund. Nun musst du auch die Konsequenzen tragen: Lass ihm sein "Misstrauen", sein NICHT-Lust an Menschen oder fremden Hunden...

Führe ihn dadurch, dass du ihm zeigst/beweist, wie ruhig und selbstbewusst du in solchen Situationen bist und handelst ! Dann wird er dir auch gerne folgen.

Aber, er wird nie ein Hund wie ein Labrador oder Pudel sein. Niemals. Das hast du ja schon gewusst, ehe du dir einen Chow Chow geholt hast. Oder ?

SORRY, das war viel... Und, ich habe auch meist die Seiten betont, die schwierig sind. Aber, ich will dir auch nichts vormachen: bei den "Problemen", die du bereits geschildert hast, ist es höchste Zeit, etwas zu ändern....

Du kannst mich und meine Antwort nun "blöd" finden. Oder nachfragen...

Ich habe dir ( in diesem langen Text ) noch nichts über meine Erfahrungen mit anderen Chows oder Mixen daraus geschildert. Nur eben erst mal über das, was wir mit unserem Tao erlebt haben. Ein "Traumhund" auch - bis er erwachsen wurde.

Er ist noch heute unser Traumhund. Aber, wie kennen seine "Macken" und passen uns an ( andersrum würde das nie funktionieren ).

Wir lassen ihm seine "Freiheiten" ( solange kein Wild in der Nähe ist ):

Bild zum Beitrag

Liebe Grüße und Bild zum Beitrag "Winke": Manu

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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Gutefrageee270 
Fragesteller
 09.02.2022, 19:13

Danke dir auch für diesen Teil! Du hast dir sehr viel Mühe gegeben und das bedeutet mir sehr viel. Ich habe mir auch schon bereits Beiträge von dir in anderen Foren durchgelesen über Tao (durch Zufall) und dafür danke ich sehr denn deine Tipps sind sehr hilfreich.

Heute sind wir durch den Park spaziert und auf laute Kinder getroffen die dort gespielt haben. Sie waren sehr beschäftigt und haben unseren Hund überhaupt nicht wahr genommen und desshalb ist unser Chow auch ganz angenehm weiter gegangen und hat sich auch nicht bedroht gefühlt. Ich denke er reagiert ängstlicher in Situationen in denen er Blickkontakt mit Fremden hat oder er angehimmelt wird, denn hier war er entspannt solange die Kinder ihn nicht wahrgenommen haben. Desshalb ist es in Zukunft sehr wichtig, die Seite zu wechseln wenn ein Hund entgegen kommt, mich vor ihn stellen fals mich jemand anspricht und stehen bleibt und ihm das nötige Gefühl von Sicherheit vermittele in dem ihn niemand (!) anfässt während wir gassi gehen. Wenn hunde ihn ignoreieren und entlang uns laufen, dann ist er eigentlich auch recht "entspannter" als wenn der ander Hunde ihn auch fixieren würde, hat dann auch die Angewohnheit dem Hund sehr lange hinterher zu schauen🤣

Zuhause ist er auch sehr angenehm, nur kommt er nicht wenn es an der Zeit ist Gassi zu gehen. Das kommt wohl davon, dass er sich Draußen nicht so sehr wohl fühlt und desshalb auch nicht einsieht freiwillig zu kommen. Mein Freund hatte leider dann oft (als er Kleiner war) die Gewohnheit ihn aufzuheben bis sie draußen waren (macht er seit ungefähr 2 monaten nicht mehr), trotzdem war das wohl ein fehler der dazu beigetragen hat denke ich. Wie würdest du in der Situation umgehen wenn du merkst dass der Hund einfach nicht aufstehen möchte um Gassi zu gehen? Ich gehe oft schon vor die Tür und warte bis er kommt aber oft kommt er dann einfach nicht (und wenn dann lobe ich ihn so sehr es geht und dann gibt es sein lieblingsleckerli) und muss ihn öfters rufen bis er dann aufsteht und kommt.

Und zum Rammeln: Ja mir war dann doch recht schnell bewusst, dass das rammeln vom Stress kommen muss. Aber soll ich es unterbinden indem ich ihn versuche durch streicheln zu beruhigen (streicheln soll ja auch stressmindernd wirken) oder ihn einfach machen lassen weil er das "braucht" um wieder runter zu fahren? Da wäre ich sehr hilfreich über einen Tipp.

LG

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So, nun habe ich etwas Zeit, dir zu schreiben ( es wird wohl eine Menge sein - Entschuldige bitte ).

Vorweg: wenn ich "Kritik übe", will ich nicht dich persönlich "angreifen" ! Und, wenn es manchmal so klingen mag, als würde ich "schwarz-malen", dient das nur der "Warnung" für den Fall, dass dir nicht bewusst sein sollte, was passieren kann, wenn man einen Hund wie einen Chow Chow nicht rassetypisch versteht und "behandelt".

Mit anderen Worten: was ich schreibe, soll dir und deinem Hund helfen. O.k. ?! Mein Chow Chow, ( Tao, inzwischen 10 Jahre alt ) ist tatsächlich mein 31. Hund ( ich habe Jahrzehnte lang gezüchtet und ausgebildet )...

Ich hatte zuvor schon deine Frage bzgl. des "Schnappens ins Gesicht, wenn du an sein Futter gehst" gelesen. Und ich muss sagen: bei mir "läuteten da bereits die Alarmglocken". Nicht, weil Hunde so etwas manchmal tun, oder "nicht tun sollten", sondern, weil es sich 1. um einen Chow Chow, und 2. um einen erst 6 Monate alten Junghund handelt...

Aber, dazu später vielleicht noch etwas...

Zu dem "Problem", was du hier beschreibst: das ist alles absolut rassetypisch. Was mich nur stutzig macht, ist, dass er dieses Verhalten jetzt schon zeigt 😲.

Aber, erst mal kein Grund zur Sorge. Dein Hund hat zwar "Stress", aber nicht unbedingt Angst.

In dieser Hinsicht muss ich "Shylenn" Recht geben, denn, ein Chow Chow ist nun mal kaum mit anderen Rassen zu vergleichen. Und, man kann auch - egal, was man versucht - aus einem typischen Chow Chow keinen Labrador oder Pudel machen ( was sein Verhalten, seine Vorlieben und Abneigungen betrifft ).

Natürlich ist es gut, dass du fragst und dir Mühe gibst, deinem Hund diesen Stress zu "nehmen", bzw. zu mindern. Trotzdem sollte dir bewusst sein, dass hier "Vermeidung" bestimmter Situationen das erste Mittel der Wahl ist.

Soll heißen: überfordere deinen jungen Hund nicht, in der Hoffnung, er würde sich so an solche Situationen gewöhnen !

Für die meisten anderen Rassen ist so eine Form der "Akklimatisierung" evtl. geeignet ( wenn auch in vernünftigen Dosen ). Bei einer Rasse des "Urtyps" gehen solche Versuche aber oft "nach hinten los". Nicht sofort ( denn als Welpen und Junghunde sind auch Chow Chows meist noch recht "flexibel" und zugänglich ), aber, ab einem bestimmten Alter ( Reife ), rächt sich dann dieser Dauerstress...

Das Wichtigste, was ein Chow Chow braucht, ist ein Mensch an seiner Seite, dem er absolut vertrauen kann und auch will ! DAS ist aber nicht so einfach, wie sich die meisten Menschen das vorstellen 😥.

Horst Stern hat das vor Jahrzehnten mal so ausgedrückt: "Ein Chow Chow ist als Hund ein Herr, der einen Herrn sucht, der kein Hund ist." Übersetzt bedeutet das: Ein Chow Chow ist überaus selbstbewusst und klug, und braucht an seiner Seite jemanden, der selbst sehr souverän ist...

Ist man, z.B. als Anfänger noch unsicher in manchen Situationen, kann man dem jungen, unerfahrenen Hund nicht zeigen/beweisen, dass man/frau in der Lage ist, zu "regeln", was geschieht, den Hund zu "schützen", wenn er das braucht, zu entscheiden und Entscheidungen auch durchzusetzen, wenn es nötig ist - und das alles ohne "Gewalt/Druck", oder ohne dauernde "Bestechungsversuche"... dann muss so ein Hund eben eigene Entscheidungen treffen, oder auf seine Weise lernen, unangenehmen Situationen zu entkommen.

Puh, langer Satz, in dem aber ganz viel "Praxis" steckt.

Chow Chows gelten ja nicht deshalb als "Keine Anfängerhunde", weil sie (nur) schwer zu erziehen sind ! Vor allem geht es darum, dass die allermeisten Menschen einfach nicht wissen, und keine Erfahrung damit haben, wie sie sich verhalten sollten, wenn so ein Hund das tut, was eben für die Rasse typisch ist.

Sie machen eben Fehler. O.k., die machen alle Erst-Hundehalter. Nur ist es eben so, dass solche ( durchaus kleinen ) Fehler bei einem Chow Chow schwerwiegende Folgen haben kann.

Nur als Beispiel: "Normal" ist es sicher nicht, wenn ein 6 Monate junger Hund sein Futter gegen dich verteidigt. O.k., in der Regel kann man mit ein paar "Verhaltens-Änderungen" ( deinerseits ) da gegensteuern... Aber, bei einem Chow Chow kann dies bereits darauf hindeuten, dass da bereits etwas "in Hinsicht auf das Vertrauen" zwischen euch schief läuft. Und, das muss dringend verbessert werden. Sonst wirst du in ein, zwei Jahren, wenn dein Hund erwachsen ist, wirkliche Probleme haben 😳.

Das Vertrauen, was so immens wichtig in der Beziehung zwischen Mensch und Chow Chow ist, musst du dir auch in solchen Situationen erarbeiten...

Z.B. dadurch, dass du konsequent "Nein" sagst, wenn jemand den Hund streicheln will. Keine Sorge, dadurch wird er nicht "menschenscheuer" als er bereits von Natur aus ist, sondern: du gibst ihm die Gelegenheit, selbst zu entscheiden, ob er gestreichelt werden will.

Darauf würde ich aber nun nicht "warten" 😉. Vor allem deine Nachbarin sollte das "vorsichtige/langsame" Annähern sein lassen ! DAS funktioniert vielleicht bei ängstlichen Hunden, die eigentlich Kontakt suchen (wollen). Nicht aber bei einem Chow Chow, der erst mal misstrauisch ist, und selbst entscheiden will, wen er mag, und wen nicht !

Unser Tao Tao mochte dieses "Anpirschen" von Anfang an nicht. Nicht mal bei Mensche, die er bereits kannte. Während er, wenn er mal "im Vorbeigehen" von einem Fremden angefasst wurde, höchstens auswich, oder aber schnell weiter ging.

Ich habe dir mal dazu aus einem längeren Video ein paar Beispiele zusammengestellt, mit Anmerkungen dazu, und hochgeladen ( die Aufnahmen sind alle alt, Tao war zwischen 4 Monaten und 2 Jahren alt ):

https://www.youtube.com/watch?v=Br4sm3VCZ0w

Aber, er zeigt hier in verschiedenen Situationen bereits genau das, was du an deinem Hund gerade beobachtest...

Wir können aber mit ihm auch durch "Menschenmengen" gehen, oder ihn auch mit in Cafes oder Lokale mitnehmen. Er weiß einfach, dass wir darauf achten, dass ihn niemand "betatschen" wird. Ein "Drama" macht er aber auch nicht draus, wenn jemand mal die Hand mal über sein Fell streicht. Vor allem, wenn es eng ist ( wie in einem Bahnhof, oder auf einem Weihnachtsmarkt ), lässt er sich kurz anfassen, ohne Angst zu haben, oder aggressiv zu werden.

Anders, wenn man ihm die Wahl lässt: Vor allem, wenn jemand "die Hand ausstreckt", oder sich gar noch "hinhockt"... DAS findet er merkwürdig. DA wird er erst recht misstrauisch = wenn man es dann übertreibt, sogar "böse" !

Leckerlies beeindrucken ihn da auch herzlich wenig. Von Fremden nimmt er eh nichts ( auch nicht vom Boden auf beim Gassigehen ). Von Menschen, die er mag, schon.

Vor allem scheint er genau zu wissen, "wer zur Familie gehört". So wie du es auch beschrieben hast. Die Oma durfte ihn bei der ersten Begegnung sofort umarmen. Wow ! Und auch meine erwachsenen Söhne hat er gleich akzeptiert ( obwohl wir uns nur sehr selten sehen ). Sowie dann später meine beiden Enkeltöchter ( auch, wenn er vorher kleine Kinder nicht wirklich mochte = ihnen aus dem Weg ging ). Inzwischen ist er ganz vernarrt in die beiden, super zärtlich und geduldig...

Unter unseren nahen Freunden, die er regelmäßig sieht, hat er sich seine Freunde ausgesucht. Von denen nimmt er auch Leckerlies, lässt sich "durchknuddeln", oder spielt auch mit ihnen... Das kann Monate dauern, bis er sich entschieden hat. Wie bei unserer Nachbarin mit ihrem autistischen Sohn. Zuerst wich er aus. Wieder uns wieder, wenn sie mal "Hallo" sagten. Sie "bedrängten" ihn aber niemals... Und, inzwischen liebt er beide sehr, schmiegt sich an sie, wenn sie ihn streicheln, und freut sich, wenn sie uns besuchen, und vor allem der Junge mit ihm spielt:

Bild zum Beitrag

= du siehst hier, dass unser Hund dem Jungen in die Augen schaut. Aber, sein Gesicht ist entspannt. Er hat also auch nichts dagegen, dass er "über den Kopf hinweg gestreichelt wird".

Wen er aber nicht mag, der hat "schlechte Karten" bei ihm. NIX zu machen, egal wie. Damit muss man dann leben !

Du kannst also deinem Hund das "Tempo" nicht vorschreiben, wann er "Menschen mag"... Du kannst dir nicht mal sicher sein, dass er jemals fremde Menschen akzeptieren wird.

WAS du aber machen kannst, ist, ihm Sicherheit zu geben. Und - so komisch das klingen mag - ein Vorbild zu sein, an dem er sich orientieren kann. Indem du selber souverän auftrittst - in allen möglichen Situationen, nicht nur "draußen", sondern auch daheim...

Viel mehr als ein "normaler Hund" orientiert sich ein Chow Chow an seinem Menschen. Er ist damit dem Wolf sehr ähnlich, dessen Gene er noch in sich trägt. Und von denen auch mehr als jede andere Rasse ( außer den Wolfshunden, die durch direkte Kreuzungen entstanden sind ) !

Dieses "Erbe" macht einen Chow Chow so "schwierig". Es unterscheidet ihn von fast allen anderen Rassen, die jahrhundertelang darauf gezüchtet wurden, "lebenslang welpenhaft zu bleiben", nicht mit 2 - 3 Jahren erwachsen zu werden, und dann die "Abhängigkeit" zum Menschen zu "kündigen" ( Wölfe würden dann das Familienrudel verlassen und ein eigenes gründen ).

Chow Chows haben von diesen Instinkten noch viel in sich. Deshalb: achte jetzt darauf, welche Bindung ihr aufbaut, und welches Vertrauen dein Hund in dich setzt ! Dieses "kindliche Vertrauen", das alle Welpen mitbringen, und das auch Junghunde meist noch zeigen ( sogar bei Wölfen, die von Hand aufgezogen wurden ), lässt bei Hunden des Urtyps irgendwann nach. DANN erst zeigt sich, ob aus einem Hund wie einem Chow Chow ( oder Akita oder Shiba... ) ein "Traumhund" wird, oder ein "Alptraum-Hund"...

Tja, damit wären wir wieder bei "Fehlern" oder einfach "unglücklichen Geschehnissen", die passieren können... Da hat man dann als "erfahrener Hundehalter" mehr Optionen, zu reagieren...

Beispiel "Hunde-Begegnungen": Du warst mit deinem Welpen oft im "Hundepark". Aber, was viele nicht wissen, nicht erkennen können, ist das, was zwischen Hunden, die dort "angeblich spielen", tatsächlich passiert. Mit einem Welpen würde ich da niemals hingehen. Das, was für "Laien" wie "ausgelassenes Toben" aussieht, ist zum großen Teil "Mobbing". Und, der eigene Hund versucht nur, sich "daraus zu winden" ( Wegzurennen, zu Schnappen, sich zu wenden ). Das alles geschieht in Sekundenschnelle. Viel zu schnell für unerfahrene Halter, um zu verstehen, was da genau passiert...

Wir hatten das mit mit unserem Chow Chow auch. Mein Schatz hatte eben, anders als ich, überhaupt keine Hunde-Erfahrung. Also gingen wir gemeinsam in die "Welpen-Schule". Tao war 14 Wochen, als wir ihn bekamen, 16 Wochen beim ersten Besuch der "Schule".

Schon da wurde er von etwa der Hälfte aller Welpen/Junghunde "angegiftet". Während er selbst noch freundlich und interessiert ( aber nicht aufdringlich ) war, jagten ihn ein junger Schäferhund, eine französische Bulldogge..., und attackierte ihn ein junger Labradormix derart penetrant:

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bis sich Tao zuletzt nicht mehr zu "helfen" wusste, als sich auf den "schnappenden Spinner" ( der helle Hund im Vordergrund ) drauf zu setzen:

Bild zum Beitrag

"Lustig" fand er das sicher nicht ! Als dann auch noch irgendwann einer der "Trainer" eine "Rappeldose" in die Menge warf, habe ich Schluss gemacht ( ging nie wieder dorthin ).

Was ich sagen will': Wenn dein Hund mit 6 Monaten bereits so ein Meide-Verhalten gegenüber anderen Hunden zeigt, hat er bereits unangenehme Erfahrungen gemacht ! Du hast es nur nicht wahrgenommen.

Tao jedenfalls hat - obwohl er im ersten Jahr mindestens 10 mal angegriffen und auch mehrmals gebissen wurde ( von freilaufenden Hunden, die ja entweder "nix tun", oder von Hunden, die noch nie "Halsband und Leine trugen"... - hat er zum ersten Mal erst mit 18 Monaten einen anderen Hund angeknurrt.

Seit dem ist aber auch "Schluss mit Lustig" ! Kleine Hunde, Hündinnen, oder offenbar "ängstliche Kläffer und Schnapper" ignoriert er zwar immer noch größtenteils. Doch, Herausforderungen von etwa gleich großen Rüden nimmt er an, und zwar blitzschnell und kompromisslos. Ein Video, das etwa 5 Jahre alt ist:

https://www.youtube.com/watch?v=LJiSZRU6LNI

Stell dir vor, es wäre kein Geländer zwischen beiden gewesen ! Tja, wir haben diesen Hund in unserem Urlaubsort über die Jahre noch öfter getroffen. Auch "ohne Geländer", im freien Feld. Da war "nix zu machen" = Tao hasst 😠 diesen Hund, auch, wenn dieser "draußen" kein "Knurren mehr wagt".

.... ich muss in einer neuen Antwort weiter schreiben ( Sorry ! )

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Gutefrageee270 
Fragesteller
 08.02.2022, 20:53

Hallo Manu! Erstmals bedanke ich mich für deine ausführliche Antwort. Ich bin sehr froh und offen für die Kritik, denn nur die bringt uns weiter. Mir war schon bevor ich mir einen Chow geholt habe, dass Sie sich sehr von anderen Rassen unterscheiden sowie asiatische Rassen im Allgemeinen. Lange habe ich mich über die Rasse informiert, mich mit Chow Chow Haltern ausgetauscht und trotzdem muss ich ehrlich zugeben dass mir nach deiner Antwort einige Punkte aufgefallen sind, die ich in der Tat falsch angegangen bin. Dass ich mit meinem Chow im Hundepark war (bisher erst 3-4 wo auch hunde da waren) sei positiv dachte ich, ich dachte das wäre nützlich für seine Sozialisierung... und dabei habe ich womöglich das genaue Gegenteil bewirkt; So wie du es auch beschrieben hast, war Meiner auch eher zurückhaltend zu den andern Hunden und trotzdem interessiert (hat sie beschnüffelt während der fremde hund meinen nicht beachtet hat zb), trotzdem waren an einem Tag zwei besonders aufgedrehte Hunde vor Ort und haben meinen etwas mit gejagt während sie sich selber gejagt haben. Meiner hat Ihnen dann auch skeptisch zugeschaut während die hunde sich gegenseitig gejagt haben und trotzdem hat er auch versucht "mitzumachen"... darauf wurden die anderen hunde aufmerksam und haben es meiner Meinung nach etwas übertrieben mit dem "jagen" (die hunde sind wie verrückt über ihn gesprungen etc), zwar haben sie überhaupt nicht zugebissen/geknurrt oder so aber ich denke das hat ihn einfach zu sehr eingeschüchtert...und das verhällt er sich dann auch. An der Leine ist wiederrum noch nie etwas vorgefallen und angegriffen wurde er auch noch nicht. Da wir aber in der Stadt wohnen, wo es etwas lauter ist denken ich, ist es auch das was ihn überfordert, denn wenn wir zb Zuhause auf dem Land auf Besuch sind, dann sind die Gassirunden mehr als angenehm und da trifft man auch nicht so schnell auf andere Menschen beim Gassi gehen. Ein weiterer Punkt den ich falsch gemacht habe ist, dass ich ihn wohl nicht genug "verteidigt" habe wenn er nicht von fremden menschen angefasst werden wollte. Ich wusste zwar dass er unnahbar ist für Fremde, und trotzdem habe ich es immer wieder versucht weil ich dachte, dass er es nur so versteht, dass Menschen nicht sofort eine Gefahr für Ihn darstellen. Das war kontraproduktiv.. genauso wie das Beispiel mit der Nachbarin. Ich weiß sie meint es nur gut aber ich sehe ja dass er nicht will, also weiß ich jetzt wie ich in Zukunft handeln werde. Heute beim Gassi gehen ist mir wieder aufgefallen wie sehr er andere menschen fixiert. Ich weiß dass das mehr als nur typisch für einen chow ist aber in wie weit lässt du das bei Tao zb zu? Gibst du ihm die Zeit bis er selber wieder weiter mitgeht oder versuchst du ihn abzulenken? Wie so bekannt bei Chows: Sein Jagttrieb ist ausgeprägt bei Vögeln(nicht nur)😆 Wenn er Vögel sieht dann möchte er die natürlich jagen und dann bekomm ich ihn auch nicht aus der situation (ausser es würde jemand vorbei gehen) , er bleibt dann einfach stehen und hört nicht mehr auf mich. Wie gehst du damit um? Ich werde alles versuchen um Ihm die Sicherheit zu geben die er braucht und damit haben wir auch schon angefangen. Nur noch kurz zu der Geschichte mit dem schnappen wenn ich ihm sein Essen wegnehme...das macht er tatsächlich nicht mehr. Ich habe ihm beigebracht auf sein Essen zu warten bis ich ihm ein Signal gebe. Während er isst, kann ich ihm mittlerweile sogar den Napf entnehmen und hoffe dass das weiterhin so gut klappt. Ich antworte dir natürlich auch noch auf den zweiten Teil. Danke nochmals!

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Buddhismus  09.02.2022, 15:05
@Gutefrageee270

Freut mich, dass du geantwortet hast, und dann auch noch so ausführlich 🙂.

Ich hoffe, du hast noch ein mal etwas Geduld ?! So richtig Zeit habe ich leider nur ca. 2 mal die Woche. Freitag Vormittag könnte ich wieder ausführlich auf deine Fragen eingehen.

Bis dahin, liebe Grüße: Manu

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Buddhismus  11.02.2022, 11:05
@Gutefrageee270

Sorry, nun hat es wieder etwas länger gedauert als geplant ( sehr, sehr viel zu tun auf meinem Kanal )...

Deshalb kann ich heute nur relativ kurz antworten...

Zum "Fixieren": Lässt sich dein Hund denn ablenken ?

Das ist ja nicht selbstverständlich. Vor allem bei einem Chow Chow nicht. Und dann nicht, mitten in der Pubertät ( mit der oft eine Art "Angst-Phase" einhergeht ).

Gut wäre es, wenn du etwas übst, was ihn dazu bringt, dich anzuschauen...

Ich werde dir dazu noch ein kurzes Beispielvideo hochladen. Nur, die Frage, WIE du es ihm beibringst, hängt davon ab, wie viel Vertrauen er bereits zu dir HAT. Und, da gab es ja bereits "Baustellen" ( Futter ), die darauf hindeuten, dass ihr an dieser Stelle noch arbeiten müsst.

Dazu kommt, dass die ( beginnende ) Pubertät natürlich nicht der beste Zeitpunkt ist, einem Hund etwas Neues beizubringen.

Aber, ich lade dir in einer extra Antwort noch mal ein kleines Video hoch... "Gucken"

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Buddhismus  11.02.2022, 11:33
@Buddhismus

So, nun zu der Frage: "Wie bringe ich das meinem Hund bei ?":

Zuhause üben. Auf den richtigen Zeitpunkt warten ( also nicht, wenn er gerade tief schläft, sich irgendwo intensiv leckt, oder sonstwie abgelenkt ist ).

Dann zuerst mit seinem NAMEN und dem neuen Wort "Guck mal" ansprechen. Schaut er dich an, gibt es eine Belohnung - Leberwurst aus der Tube ist ideal !

Dann ohne Namen üben, nur "Guck mal !". Auch mal ohne Leberwurst o.ä., nur mit freundlichem Lob ( das brauchen Chow Chows extrem ! ), oder einem Streicheln....

Dann, wenn er verstanden hat, auch unter Ablenkung üben... Aber: das wird erst mal nur selten gelingen. WENN es gelingt, und er dich anschaut: IMMER LOBEN !

Es wird seine Zeit brauchen, bis dein Hund das verstanden hat.

Auch, beim Gassigehen: sobald er dich anschaut: Lächeln ( das verstehen Hunde gut ), und freundlich loben/bestätigen, was er tut !!!

Denn: wenn ein Hund dich ansieht, denkt er gerade an "dich". Das ist bei Hunden dieser "Art" besonders wichtig ! Das musst du IMMER bestätigen !!!!!!!

Im Video siehst du am Ende, dass Tao auch an der Straße nach links und rechts guckt... Das ist aber Teil weiterer Übungen...

Als Grundlage dient erst mal das "Guck mal !". Darauf kann man aufbauen.

Das kannst du auch gut benutzen, um dich beim Gassi "interessanter" zu machen ( als die Umgebung ). Zeig ihm Dinge, die er nicht kennt, die er aber spannend finden könnte. Mit "Guck mal da" ( und deinem Fingerzeig ).

DU musst letztlich wichtiger werden als all die Dinge, die er draußen sieht, hört und riecht. Tja, bei einem Chow Chow kannst du damit rechnen, dass ein Teil immer wichtiger sein wird. Das ist nun mal so bei so einem selbständigen Hund.

Aber, so gut es geht, solltest du dich selbst "wichtig machen" ! Die Futterschüssel füllen, das Fell kraulen, oder die Leine halten kann "jeder Depp" ( in den Augen eines Chow Chow ).

Mach dich da interessant ( zeige deine "Führungs-Qualitäten" ), wo er es gerade braucht: bei Fremden, Hunden, die er nicht einschätzen kann...

Da musst du ihm zeigen ( durch deine Körpersprache vor allem ): "Ich komme damit klar."

Auch beim misstrauischen Zurückschauen: Zeige ihm: "Ich habe es gesehen. Alles in Ordnung. Nun weiter !" Dreh dich also auch KURZ um, und dann: "Alles ok."

Dazu braucht es aber VERTRAUEN von seiner Seite. Und, die bekommt man von einem Chow Chow nicht geschenkt. Die muss man sich tatsächlich erarbeiten !

Gerade, wenn ( oder weil ) er noch kein echtes Vertrauen in dich hat, erarbeite dir das, Stück für Stück, Schritt für Schritt ( das geht nicht in ein, zwei Wochen ) !

Der Anfang ist: er schaut DICH an. Zuerst auf "Kommando". Dann aber - wenn du dich richtig verhältst - auch zwischendurch mal. Er orientiert sich an DIR.

Das ist das Ziel.

Vollkommen wird er das nie tun. Schon gar nicht, wenn er erwachsen ist. Aber, du kannst jetzt etwas tun, was euch beiden später nützt...

Ich muss erst mal aufhören hier, obwohl ich noch viel erzählen wollte...

Sorry ! Ich schreibe wieder...

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Distanziert ist aber was anderes wie panisch. Chow Chows sind für gewöhnlich nicht panisch, sondern eher gelassen und entspannt.

Ich denke, du solltest das Treffen von Personen lernen, indem die sein absolutes Lieblingsleckerchen dabei haben. Keine Schwätzchen ohne Belohnung mehr, er muss kapieren, dass neue Leute treffen toll ist und sich lohnt.

Fang an mit deiner Familie, die ihm draußen beim Gassi begegnen und dafür belohnen, wenn er sie begrüßt. Danach kommen enge Freunde dran, dann Bekannte und zuletzt Fremde.

Gutefrageee270 
Fragesteller
 06.02.2022, 23:07

Da sind wir schon 2 Monate dran... die Nachbarin versucht sich immer ganz ganz langsam an ihn ran und möchte ihm ein leckerchen geben ( schon seit dem wir ihn haben) allerdings geht er dann immer ein schritt zurück und will in ruhe gelassen werden. Oder bei abwarten, dass er von alleine kommt, dann passiert auch nichts, ausser riechen und dann wieder schnell weg. Panisch reagiert er nur wenn er das gefühl hat, dass hinter ihm etwas ist was ihm angst macht...

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Shylenn  06.02.2022, 23:10
@Gutefrageee270

ganz langsam schleichen sich auch Jäger an. Sie muss sich freuen was das Zeug hält.

Wenn alles nichts hilft musst du den Hund abgeben, an jemanden der ihm dasLeben bieten kann was er braucht - ein sehr ruhiges abgeschiedenes.

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Gutefrageee270 
Fragesteller
 06.02.2022, 23:13
@Shylenn

Wieso sollte ich meinen Hund abgeben, nur weil es einige Punkte gibt die man verbessern könnte? Abgesehen davon ist er der ruhigste hund den ich kenne und je gesehen habe.

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Shylenn  06.02.2022, 23:15
@Gutefrageee270

Du verlangst von einem Hund, der deiner Meinung nach als Wesensmerkmal hat, dass er keine Menschen mag, schon gar nicht in der Masse, dass er genau das meistert. Wozu hast du dir die Rasse ausgesucht? Um sie nach deinem Willen in eine Rolle zu pressen, in der sich der Hund unwohl fühlt? Das ist wie nen Elefanten nach Deutschland zu bringen und ihm zu sagen: "Du musst jetzt aber mal echt aufhören zu frieren".

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Gutefrageee270 
Fragesteller
 06.02.2022, 23:27
@Shylenn

Was ist das bitte für ein Vergleich? Alles was ich möchte ist, ihm die Gassirunden angenehmer zu gestalten und nicht ihn zu zwingen sich wie ein aufgedrehten border collie zu benehmen, dabei geht es mir nicht um meine Interessen oder sonst was, lediglich nur darum ihn richtig zu erziehen was das kleine Problem an der Leine angeht, egal wie aufwendig sich dies gestaltet.

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Shylenn  06.02.2022, 23:34
@Gutefrageee270

Für mich klingt dieses Verhalten als sei er entweder nicht gut sozialisiert worden oder als hätte er ein Trauma erlebt, welches ihm dieses Verhalten verpasst. Alles was du dagegen tun kannst, ist all die Situationen, die er als ganz schrecklich empfindet, positiv zu machen. Wenn er Angst hat dass was von hinten kommt, dann spiel mit ihm auf diese Weise, sodass er was Positives verknüpft. Belibt er cool gibts ein Leckerchen. Bring ihn mit gut sozialisierten Hunden zusammen, solang er noch klein ist. Wenn er ausgewachsen ist, wird ein "Bärenhund" sich wehren. Hundeschule rauf und runter, sich mit dem Trainer unterhalten, die kennen meist sehr gut sozialisierte Hunde, mit denen ihr trainieren könnt.

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