Degukäfig vergrößern, Gitterknabbern
Hallo; Vor ein paar Wochen habe ich die Degus meiner Schwester samt Käfig übernommen. Ich schätze der Käfig ist leider zu klein... Die Maße: Länge = 120cm Tiefe = 75cm Höhe = 120 cm. Vor allem nachts knabbern die drei lange am Gitter, auch ein Grund, warum ich den Käfig für zu klein halte. Ich hatte schon mal einen Dauerauslauf, mit dem die Grundfläche auf 2,5qm vergrößert wurde. Doch egal wie ich es gemacht habe, die drei sind immer ausgebrochen. Auch das Gitternagen hat dadurch nicht aufgehört... Wisst ihr vielleicht, wie ich den Käfig vergrößern, oder etwas anderes gegen die Langeweile tun kann? Evtl. hätte ich auch die Möglichkeit, mit meinem Großvater einen Stall zu bauen. Dieser sollte dann jedoch auch Platz für meine vier Farbmäuse bieten... Hättet ihr vielleicht Ideen? Ich freue mich auf Antworten! LG Hannileni
5 Antworten
Hallo!
Also, wenn Degus an den Gitterstäben knabbern, kann das viele Ursachen haben. Ich wiederhole noch einmal die Maße deines Käfigs: 120 cm breit, 75 cm tief und 120 cm hoch - korrekt? Also für einen Voliere ist das grundsätzlich schon einmal nicht so schlecht. In diesem Fall hätte das Teil eine Grundfläche von 0,9 m². Längst nicht perfekt, aber durchaus hinnehmbar. Leider kann nicht beurteilt werden, wie der Käfig insgesamt aussieht, welche Einrichtung vorhanden ist usw. Da könnten ein paar aussagekräftige Fotos von Nutzen sein. Ich gehe aber zunächst einmal nicht davon aus, dass es an einem Platzmangel liegen könnte. Viel eher vermute ich, dass deine Degus an chronischer Beschäftigungslosigkeit und dem daraus resultierenden Frust leiden. Das Gitternagen kann schnell aufhören, wenn die Tiere Abwechslung in ihren Alltag bekommen, sei es durch Spielzeuge, Laufräder (auch wenn ich im Grunde kein großer Fan davon bin), diverse Einrichtungsgegenstände, welche dann neugierig und genau erkundet werden, wie z.B. Röhren, Grashäuser, Steine, Äste (natürlich nur geeignete) uvm. Degus brauchen ständig neue Aufgaben und Herausforderungen und Inspirationen, sonst fangen sie schnell an, unzufrieden zu werden und dann kann es eben auch zu dem Gitternagen kommen. Du könntest beispielsweise öfter mal das Futter in einem Eierkarton füllen, ordentlich Heu drauf und dann den Karton mit Kokosseil oder Paketschnur zubinden. Dann haben die Beschäftigung. Ebenso ist es auch eine gute Idee, ihnen mal eine ganze Rolle Toilettenpapier (natürlich Recyclingpapier) anzubieten. Diese wird dann abgerollt und ins Häuschen gezerrt oder einfach nur völlig zerfetzt. Du kannst ihnen auch Hängematten aus Jutesäcken basteln und diese ebenfalls mit Kokosseil befestigen. Dann ordentlich Heu rein und sie werden es lieben. Also, für Abwechslung sorgen und immer bei der Stange bleiben mit neuen Ideen und Basteleien. Deine Degus werden es dir danken! Die Idee mit dem Stall oder Gehege, wie ich es nenne, ist echt super! Macht das mal, aber passt auf, Degus sind wahre Ausbrecher. Wenn die gepeilt haben, wo es raus geht, dann hält die nichts mehr. Und abschließend noch folgendes: Du hast doch nicht etwa vor deine Degus mit den Farbmäusen zusammenzusetzen, oder etwa doch? Davon muss ich dir dringend abraten! Die sollten sich nicht einmal ein Gehege abwechselnd teilen. Ich bin da sehr skeptisch, ob das eine gute Idee ist. Das kann im Zweifel zu erheblichen Problemen führen. Lass das bitte bleiben!
Vielen Dank für die tollen Tips! :-) Nein, die Degus mit den Mäusen zusammensetzen will ich nicht, ich meinte nur, dass noch Platz für den Käfig meiner Kleinen sein sollte ;)
Ja ja, ich hab mir deinen Nick schon gemerkt! ;-)
Also Salmonellen befinden sich ganz gewiss nicht außen an der Schale, sondern wohl ausschließlich im Inneren des Eies. Es sei denn ein Ei ist aufgeplatzt und die ganze Suppe hat sich auf die Schalen der anderen Eier verteilt. Und selbst dann ist die Frage wie lange sich spezielle diese Mikroorganismen an der Luft halten. Die Aussage an sich halte ich allerdings für sehr weit hergeholt, denn wenn du dich mal mit dem Kosmos der Mikroorganismen beschäftigt hättest, dann würdest du Bauklötze staunen, wie hoch deren Biomasse ist und in welchem Umfang es die gibt. Das ist eine total spannende Thematik und der Mikrokosmos von Kleinstlebewesen ist sogar weitgehend unerforscht. Also, will sagen, Keime, Bakterien, Viren, Sporen, Pilze und ähnliches findest du überall auf der Welt, unter der Erde und sogar im Weltraum! Kein Problem. Ohne diese würde nichts leben oder funktionieren.
In der Realität ist es allerdings exakt umgekehrt. Salmonellen befinden sich für gewöhnlich nur auf der Schale und dringen nur durch Beschädigungen oder unzureichende Küchenhygiene ins Eiweiß/-gelb ein. Die Krankheitserreger kommen durch den Kontakt mit dem Kot der Hühner auf das Ei.
(Und ich habe mich in der Tat ein wenig mit Mikroorganismen und Biologie im Allgemeinen auseinandergesetzt...)
Hallo Hannileni,
ich muss zunächst einmal fragen, um wieviele Degus es sich denn handelt. Ist ja logisch das mit der Anzahl an Degus auch deren Platzbedarf steigt, daher die Frage nach der Anzahl an Degus :-)
Dann noch die Frage, wieviele Volletagen der Käfig hat und was sich alles an Einrichtungsgegenständen darin befindet. Schön wäre es, wenn Du mal ein Foto vom Käfig zeigen könntest, denn erst dann kann man Dir gescheite Tipps und Hinweise geben, was die Lage verbessern könnte, sofern notwendig.
LG Trinity
Hallo, Es sind drei degus :-) Das Foto stelle ich nachher gern ein Lg
Hier das Bild :-)
Oh oh oh...!!
Also hierzu hab ich jetzt ein paar Fragen.
- Was ist das für ein Kasten indem deine Degus da leben? Sieht aus wie eine Art Schrank.
- Wie sieht es mit den Lichtverhältnissen aus? Bekommen sie ausreichend Tageslicht und Sonne ab? An beiden Seiten und hinten sieht alles zu aus.
- Was sind das für Äste? Degus dürfen keinesfalls alle Arten von Baumschnitt haben, sondern nur bestimmte Sorten! Siehe die Liste unten.
- Sind Dinge wie ein Sandbad vorhanden?
- Gibt es ein Laufrad? Wenn ja, welcher Durchmesser?
- Hast du Röhren, Häuschen oder sonst etwas in dem sie sich zurückziehen können, in diesem Kasten stehen?
Na ja, sorry wenn ich den Spielverderber abgebe, aber ich habe leichte Zweifel an der artgerechten Haltungsweise. Das alles würde ich gerne mal in real sehen. Auf mich wirkt es zweifelhaft. Leider sind zahllose Deguhalter der Meinung, Degus sollten zwingend Klettermöglichkeiten haben. Wenn sie vorhanden sind, werden sie natürlich genutzt, aber Degus sind keine Streifenhörnchen oder Chinchillas, die gerne klettern und sich an erhöhten Punkten aufhalten. Degus sind Boden- und Höhlenbewohner, die offene Landschaften benötigen, welche verschiedene Materialien als Untergrund benötigen. Das ist natürlich nur schwer nachzuahmen, aber ich halte eine große Gruppe auf einer 5,5 m² großen zusammenhängenden Fläche, die sogar einen großen Bau beinhaltet mit 4 Röhrenzugängen, diversen Kammern. Auch Steinlandschaften habe ich eingebracht und sehr viel Baumstämme und dergleichen. Ich setze also als einer von sehr wenigen Deguhaltern auf Fläche, statt auf Höhe und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte schon oft heftige Auseinandersetzungen mit anderen Haltern, die immer noch auf die Höhenhaltung setzen mit Volletagen und dergleichen. Bei dir jedoch sehe ich nur einzelne Bretter an den Wänden hängen. Sei mir bitte nicht böse, aber dass deine Degus sich nicht wohlfühlen und am Gitter knabbern, kann ich gut verstehen. Deine Art der Unterbringung ist nicht nur suboptimal, sie ist eigentlich sogar gänzlich ungeeignet für Degus. Vorerst wirst du sie mit Abwechslung befriedigen können, auf Dauer solltest du diesen Kasten jedoch mal überdenken. Darf ich fragen woher du kommst?
Hier eine Liste, der Bäume und Sträucher, die du den Degus bedenkenlos anbieten kannst. Alles andere solltest du ihnen nicht geben, da viele Bäume giftig sein können.
- Apfelbaum
- Birke
- Birnenbaum
- Hainbuche (keine andere Buche!)
- Haselnussbaum
- Kirschbaum
- Korkeiche (keine anderen Eichen!)
- Linde
- Mirabellenbaum
- Pappel
- Pflaumenbaum
- Quittenbaum
- Weiden
Ein Schrank eher nicht, ein Bekannter von uns hat ihn gebaut, da er nur einzelne Bretter angebracht hat, die man nicht wirklich herausbauen kann, habe ich zumindest versucht, diese zu verlängern. Vorne kommt viel Licht rein, da in der Nähe ein Fenster ist. Zwar nicht so, dass beim Lüften alles zum Käfig geht, aber es ist schön hell :-) Ja, sie haben 2 Sandbäder, die sie ausgiebig nutzen. Ich hatte ein Laufrad mit 28 cm Durchmesser, es hieß das sei ok. Ich habe dann aber gesehen, dass sich der Rücken stark durchgebogen hat, deshalb habe ich es erstmal entfernt und bin nun auf der Suche nach einem mit etwa 40cm Durchmesser. Sie haben ein Häuschen, halb in der Einstreu sind 3 Pappröhren, dann gibt es noch einen Holztunnel und heute (nach dem Säubern) auch wieder eine große Korkröhre und einen Weidentunnel. Das sind Johannisbeeräste. Meine Freundin hält seit vielen Jahren Degus und meinte, die seien sehr gut? Wenn sie nicht in Ordnung sind, stelle ich sie sofort wieder raus :-) Ja, das mit dem Klettern habe ich auch gehört... Deshalb habe ich eher viele Äste im Käfig. Ich komme aus der Nähe von Ingolstadt :-) Leider werde ich nicht sofort einen neuen Käfig kaufen dürfen, da meine Schwester diesen erst vor kurzem gekauft hat. Warum diesen? Sie meint: Naja der war billig... Aber ich werde auf jeden Fall nach einer Lösung suchen! Nur leider denke ich, dass das vor Weihnachten nichts wird, da mein Dad mir erst ein Kaninchengehege gebaut hat. Vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort! :-)
Oh, und bezüglich des Knabberns ist mir noch etwas aufgefallen: Sie knabbern erst, wenn am Abend das Licht in unserem Haus ausgeht. Dann geht das so ein paar Stunden, dann ist wieder Ruhe, bis es in der Früh hell wird. Also eben immer genau bei Veränderung des Lichts, so kommt es mir zumindest vor. Vielleicht hilft das auch...?
Es muss ja auch garnicht ein neuer Käfig sein. Wie GdZ schon geschrieben hat sind die Maße des Käfigs ja schon ganz anständig. Man müsste an der Inneneinrichtung arbeiten. Die Bretter an den Seiten rausmachen und statt dessen zwei Volletagen einziehen. Also zwei passende Bretter im Baumarkt besoren, je ein Durchgangsloch hineinsägen und mithilfe von Metalwinkeln an den Seitenwänden festschreiben. Dann noch Rampen zu den Etagen anbringen damit die Degus auch hinauf kommen. Dann natürlich auch die Etagen mit etwas Einrichtung ausstatten (Tunnel, Häuschen, Steine, Kletteräste, ...). Schon gleich haben die Tiere viel mehr nutzbare Fläche auf gleichem Raum.
Auch immer sehr bedenklich bei Käfigen ohne Volltagen: Wenn ein Degu von ganz oben abstürzt, besteht schon ernste Verletzungsgefahr...
Ganz normales Verhalten. Degus sind typischerweise in den Dämmerungszeiten verstärkt aktiv.
Also wenn die Tiere schon länger am Gitter knabbern haben sie wahrscheinlich schon so eine Art zwang aufgebaut und werden damit trotz größerem Käfig nicht aufhören.
Aber mehr Platz ist natürlich trotzdem immer schön. Ich bin nicht so der Handwerker, deswegen kann ich nur Käfige empfehlen. Es gibt ja auch welche die ungefähr selbe Breite und Tiefe wie der jetzige haben, aber 2m hoch sind. Nach oben hat man ja meistens Platz weswegen dieser ungenutzte Platz sich anbietet.
Ob der Käfig für die 3 wirklich zu klein ist kannst du im Internet durch den CageCalculator rausfinden :)
Für Degus braucht man verstaerkte gitterstreben.Sobald ich sie in den nicht verstaerkten Käfig setze knabbern sie.Verstaerkte Käfige sin teuerer aber es hilft
Da wir beide ja in der Vergangenheit schonmal aneinander geraten sind, fühle ich mich jetzt auch verpflichtet, dir fast vollumfänglich zuzustimmen. Eine sehr gute Antwort. Ich persönlich bin immer sehr zurückhaltend, wenn Menschen Eierkartons empfehlen. Eier sind ja bekanntlich häufig mit Salmonellen belastet. Obwohl ich zugeben muss, dass mir kein konkreter Fall bekannt wäre, in dem ein Degu davon mal krank geworden wäre.
Freut mich zu sehen, dass wir beide uns mal einig sein können...