Deckrüde oder kastration?

8 Antworten

Bei mir leben drei unkastrierte Rüden zwischen 7 und 10 1/2 Jahren. Keiner hat bis jetzt eine Hündin gedeckt und wird es auch nicht und keiner von ihnen leidet darunter.

Wenn sie eine läufige Hündin direkt vor ihrer Nase haben reagieren sie natürlich darauf aber Hunde sind nunmal keine geschlechtsneutralen Lebewesen und man sollte sie dazu auch nicht machen wollen.

Noch nie hat einer der Drei Zuhause rumgejammert oder sein Fressen abgelehnt wenn die Nachbarshündin läufig war.

Ich würde den Hund also weder eine Hündin decken lassen, noch ihn kastrieren lassen. Es sei denn er leidet erheblich (!) unter einer läufigen Hündin in der Nachbarschaft und damit meine ich, dass er längere Zeit nicht frisst und jammert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

Hunde haben nicht aus Spaß Sex, wie Delfine oder einige Primaten. Der Geschlechtsverkehr dient nur der Fortpflanzung. (Auch Rammeln/Aufreiten hat nichts mit dem Sexualtrieb zu tun.)

Wenn es keinen triftigen Grund gibt, ist eine Kastration eine unnötige Verstümmelung. Die Hormone haben ja noch andere Funktionen. Bei der Erziehung hilft sie auch nicht!

Eine Operation ist auch immer mit Risiken verbunden. Der Rüde einer Bekannten hätte seine Kastration vor ein paar Jahren fast nicht überlebt. Es war keine unerfahrene Tierärztin, aber auch da kann es zu Komplikationen während der Narkose kommen.

Wenn es also keinenmedizinischen Grund gibt oder der Rüde bei häufigen Hündinnen nicht wirklich krank wird (nicht nur jammern, sondern stärker Durchfall und/oder tagelange Futterverweigerung), sollte man es lassen.

Wie andere bereits sagten, gehört zu einem Deckrüden weit mehr als ihn über eine Hündin rüberrutschen zu lassen. Wenn dein Rüde reinrassig ist und du mit dem Gedanken spielst ihn ankören zu lassen, Wende dich an deinen Züchter oder direkt an den Rasseclub. Ansonsten gibt es bereits zu viel Hundeelend, da braucht es nicht noch mehr Mischlinge. Vor allem nicht von gesundheitlich so vorbelasteten Rassen.

Nur, weil ein Rüde eine Hündin deckt, ist er ja kein Deckrüde.

Um als Deckrüde in der Hundezucht zugelassen zu werden, braucht es viele Voraussetzungen. Er selbst muss eine Ahnentafel aus dem VDH/FCI besitzen und er muss dann alle hohen Anforderungen zur Ankörung erfüllen. Das alles ist bei deinem Hund sicher nicht der Fall (denn sonst würde sich deine Frage erübrigen).

Ein Rüde kann übrigens wunderbar leben, UNKASTRIERT und OHNE zu decken. Natürlich kann es immer mal passieren, dass er etwas unruhig wird, wenn er eine läufige Hündin riecht - aber das ist KEIN Grund ihn zu kastrieren. Denn die Kastration hat ja nicht nur Folgen auf den Sexualtrieb, sondern die Hormone steuern unzählige Funktionen im Körper - das ist gar nicht kalkulierbar.

ABER: Ein Rüde, der natürlich mal decken durfte, der wird immer schwieriger zu handhaben sein ....

ALSO: Lass deinem Hund seine Männlichkeit und lass ihn niemals decken - dann könnt ihr prima miteinander leben. Und es ist auch KEINE Tierquälerei - denn bei Hunden hat "Sex" nichts, aber auch gar nichts mit Spaß zu tun. Bitte Hunde nicht vermenschlichen!!

FlunkyGraphics  10.10.2021, 14:21

Meinst du, dass Rüden, die sich bereits vermehrt haben, sich anders verhalten? Nehmen sie vielleicht die Konkurrenz ernster und sich dadurch unverträglicher?

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dsupper  10.10.2021, 15:24
@FlunkyGraphics

Auf jeden Fall ändern Rüden, die bereits im Deckeinsatz sind, ihr Verhalten. Sie sind deutlich! unruhiger bei den entsprechenden Gerüchen läufiger Mädels und oft auch ruppiger "Rivalen" gegenüber ....

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FlunkyGraphics  10.10.2021, 15:35
@dsupper

Also sind Deckrüden aus einer Zucht immer unverträglich mit anderen Rüden und können nicht von der Leine?

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dsupper  10.10.2021, 17:39
@FlunkyGraphics

nein, das kann man so nicht pauschalisieren. Ein gut erzogener Hund kann immer von der Leine ... es liegt alleine am Halter, wie gut er seinen Hund kontrollieren und einschätzen kann.

Wenn der Deckrüde natürlich eine läufige Hündin daheim hat, die er belegen soll, dann sollte man besser keinen anderen Rüden in seine Nähe bringen.

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Ohne medizinische Notwendigkeit ist eine kastration hier in DE verboten. Solange dein Rüde also keine Probleme mit dem gewchlechtsteil und alles was damit zusammenhängt bekommt, oder er auf läufige Hündinnen mit einer 2 tägigen jaulparade und futterverweigerung reagiert, ist eine kastration schlichtweg unnötig und Körperverletzung.

Tierärzte haben von der Zucht null Ahnung. Da ist nix mit rüde mit Hündin in einen Raum und die machen es dann schon. Dein Hund muss auf eine zuchtausstellung, auf alle vererbbaren Krankheiten getestet sein, und und und, und das ist nicht unbedingt günstig. Ein Hund braucht sowas nicht. Wenn du das nicht möchtest, lass es, aber kastriere ihn nicht ohne einen tüchtigen Grund, DASS ist nämlich tierquälerei

Ein unkastrierter Rüde ist KEIN Deckrüde, selbst wenn man ihn zum Vermehren auf eine Hündin hüpfen lässt. Dazu gehören Körung, Gesundheitsuntersuchungen, ggf. Arbeitsprüfungen, Mitgliedschaft im jeweiligen RZV usw.

Wenn du planst zu vermehren solltest du auf jeden Fall kastrieren. Die andere Begründung ist aber Schwachsinn. Rüden brauchen keinen GV, sie haben noch nicht einmal zwangsläufig einen überhaupt merklichen Sexualtrieb. Deine Bekannten haben ja wirklich nicht die geringste Ahnung von Hunden...

Leaxruskaja 
Fragesteller
 10.10.2021, 17:12

Ja, leider sind diese bekannten dann immer die, die meinen sie hätten am meisten zu melden :( Danke für die antwort 👍🏼

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