Darf man jemandem erzaehlen, dass ueber ihn gelaestert wurde?

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Aus dem, was du hier schreibst, folgernd: Nein, da es Wortbruch und damit Heuchelei wäre, darf man es im Islam nicht.

Allgemein würde ich dasselbe sagen, da du ohne größere ethische Notwendigkeit ein Versprechen brichst, wenn du das tust.


Abahatchi  23.03.2014, 10:31

Schon einmal ganz genau den Satz durchgelesen?

Wenn jemand über jemanden etwas schlechtes sagt, und ihn drum bittet es nicht zu verraten,

Jemand über jemanden- und IHN

Ob dies der Fragesteller wirklich so meinte? Wenn Jemand zu mir kommt und mir etwas schlechtes über mich verrät und mich noch bittet dies nicht weiter zu sagen. Nah aber hallo! 1. hatte ich ihm gar nicht versprochen nichts zu verraten und es war nur eine Bitte an mich nicht weiter zu sagen und 2. Was könnte er schlechtes mir über mich sagen, was ich nicht selber wüßte? ;-)

Meiner Meinung nach, ist es dasselbe wie ein Geheimnis, eine Meinung die jemand über jemanden hat, na und? Dann ist es halt eine schlechte Meinung...

Drei Ratschläge als Muslim die ich dir gebe:

  1. Meide Personen die lästern und sei nicht einmal anwesend wenn sie lästern. Selbst wenn man schweigend zuhört, gehört man in diesem Moment zum Lästerer, wodurch du die Sünde teilst. Entweder du sagst deutlich, dass du keine Lästerei hören willst und verteidigst den Lästernden oder du gehst.

  2. Falls eine schlechte Eigenschaft des Opfers Anlass der Lästerei war, weise die Person dezent und freundlich darauf hin ohne von der Lästerei zu erzählen.

  3. Bereue diese Sünde und erzähle dem Betreffenden nicht davon. Denn erstens macht es diesen nur unglücklich und zweitens vergibt Gott keine Sünden, die man den Menschen erzählt, wenn Gott sie geheim hält.

Bekämpfe Lästerei, es ist wie das Fleisch des toten Bruders essen.


Abahatchi  23.03.2014, 10:39

Meide Personen die lästern und sei nicht einmal anwesend wenn sie lästern.

Ich meide diese Personen ganz gewiß nicht. Durch die Lästerei offenbart sich der wahre Charakter des Lästerers und ich weis gerne, mit wem ich es bei meinem Gegenüber zu tun habe. Außerdem kann ich nicht vorm hörend der Lästerei wissen, daß die Aussagen eine Lästerei sein werden. Die weis ich ja erst, wenn ich es hörte. Genau so gut hätte er ja auch ein Lob aussprechen können.

Bereue diese Sünde

Welche Sünde?

Wastuich  23.03.2014, 21:18
@Abahatchi

Wenn die Person beginnt zu lästern, dann sag sie solle aufhören oder geh. Wenn du das nicht willst, dann musst du damit leben zu sündigen. Du bist doch Muslim - oder?

Willst du zu Allah am jüngsten Tag sagen, dass du nur wissen wolltest, wer dein Gegenüber ist? Vielleicht solltest du besser wissen, wer du bist.

Es ist Sünde zu lästern oder beim Lästern anwesen zu sein. Du wirst nicht betraft, wenn jemand plötzlich lästert und du standst gerade dabei. Aber du wirst dafür belangt, wenn du nichts dagegen unternimmst oder dich abwendest.

Der Fehler war vorher: Wenn dir jemand etwas "schlechtes" anvertrauen will über jemandem und dir dabei auferlegen will, das nicht weiter zu erzählen - dann ist es deine Aufgabe zu sagen: Ich will das nicht wissen, klär das mit der betreffenden Person.

Wenn du jemanden lästern hörst, solltest du ihn dazu bringen, dass er das direkt mit dem Betroffenen klärt, eben weil er dich in einen Konflikt bringt: Heuchelei oder Lüge. Entweder du "verrätst" den Lästerer oder du "belügst" den, über den Gelästert wird.

Das ist übrigens im Christentum, im Judentum und allen anderen bekannten Ethiken das gleiche. Jemand der Lästert bringt den, bei dem er über einen 3. Lästert immer in den Konflikt, entweder dem einen oder dem anderen Unrecht zu tun. Deshalb sollte man Lästerei sofort unterbinden und sich so etwas erst gar nicht an hören.

Nein, denn dann wärst du nicht besser als derjenige, der bei dir gelästert hat.

Allahs Gesandter hat gesagt: “Wißt ihr, was üble Nachrede ist?” Die Leute sagten: “Allah und sein Gesandter wissen es am besten!” Er sagte: “Es ist, wenn du von deinem Bruder etwas sagst, was er nicht mag.” Jemand fragte: “Und wenn mein Bruder (so) ist, wie ich sage?” Der Prophet sagte: “Wenn er (so) ist, wie du sagst, dann ist es üble Nachrede, und wenn er nicht so ist, wie du sagst, dann ist es Verleumdung. (Abu Huraira; Mischkat)

Du solltest die Person die gelästert hat, auf ihren Fehler aufmerksam machen und sie bitten damit aufzuhören.

Allahs Gesandter hat gesagt: “Hilf deinem Bruder, wenn er Unrecht tut oder wenn ihm Unrecht getan wird.” (Die Gefährten) fragten: “Wir helfen ihm, wenn ihm Unrecht getan wird, aber wie sollen wir ihm helfen, wenn er Unrecht tut?” Er antwortet: “Haltet seine Hand zurück (und hindert ihn so, Unrecht zu tun).” (Anas; Buchari)

Verehrte Muslime,

der Islam, er fördert Ethik und Moral und verbietet gleichzeitig schlechte Angewohnheiten. Zu einem dieser gehört zweifelsohne die üble Nachrede (gıybet, ghiyba). Üble Nachrede bedeutet, hinter dem Rücken eines Menschen etwas Unschönes über ihn zu sagen. Im Volksmund auch bekannt als „klatschen“. Auch mit einer Handlung, die hinter dem Rücken eines Menschen ausgetragen wird, kann man üble Nachrede betreiben. Wenn diese Handlung nämlich den betroffenen Menschen herabwürdigt. Wer z.B. das Gesicht verzieht, eine Andeutung macht oder auf etwas zeigt beim Menschen, begeht damit üble Nachrede. Und wer Zeuge einer üblen Nachrede wird und diesem beipflichtet oder auch nur dazu schweigt, begeht damit gleichfalls üble Nachrede, weil er sich daran beteiligt.

Verehrte Geschwister,

üble Nachrede betreiben bedeutet allen voran die Würde des Menschen anzutasten, der doch eigentlich als Geschöpf mit Würde erschaffen ist. Es ist daher nicht nur die Religion, die üble Nachrede verbietet, sondern auch das menschliche Gewissen. Im Koran heißt es hierzu: “O ihr, die ihr glaubt. Vor den meisten Vermutungen hütet euch. Denn so manches Vermuten ist eine Sünde. Forscht nicht nacht des anderen Fehlern und Geheimnissen. Und dass nicht der eine hinter des anderen Rücken üble Nachrede treibt. Hätte einer von euch Gefallen daran, das Fleisch seines verstorbenen Bruders zu essen? Ekel überkommt euch davor, nicht wahr? Und habt Ehrfurcht vor Allah. Wahrlich, Allah nimmt reichlich Reue an. Er ist sehr barmherzig.” [1]

Zu den Zeichen von guten Muslimen gehört es auch, dass sie übler Nachrede fern bleiben und den Menschen mit ihrer Zunge keinen Schaden zufügen. Genau hierauf wies unser Prophet (saw) auch einst in einem Hadis hin: “Wahre Muslime sind die, vor deren Hand und Zunge andere Muslime sicher sind.” [2]

In einem anderen seiner Hadise wies unser Prophet (saw) zudem darauf hin, dass er für den Eintritt in das Paradies desjenigen bürge, der ihm garantieren kann, mit seiner Zunge anderen nicht zu schaden und seine Keuchheit zu wahren. [3]

Verehrte Gläubige,

regiert in einer Familie, unter Verwandten, im Freundeskreis oder insgesamt in einer Gesellschaft üble Nachrede, kann hier weder Frieden noch Respekt gedeihen. Wenn ein Mensch nicht sicher sein kann vor den Nachstellungen des anderen, kann er da mit ihm Freundschaft schließen? Kann er diesem seine Geheimnisse anvertrauen, mit ihm in guter Nachbarschaft leben? Dies ist sicherlich nicht zu ewarten. Individuen einer Gesellschaft, die üble Nachrede treiben hinter dem Rücken des jeweils anderen und einander auf diese Weise herabwürdigen, können sie da noch gemeinsam vorgehen bei Problemen. Und können sie ihre Freuden teilen und überhaupt das Gefühl für ein Miteinander, eine Gemeinschaftlichkeit entwickeln, wie sich dies für eine Gemeinde gehört?

Üble Nachrede ist eine schlechte Angewohnheit. Sie verletzt die Würde und die Persönlichkeitsrechte der Menschen. Und damit nicht genug, tut der Mensch, wenn er üble Nachrede betreibt, nicht nur seinem Gegenüber ein Unrecht, sondern auch sich selbst. Denn nichts als Sünde treibt er sich damit ein. Folgender Hadis unseres Propheten (saw), in dem er Aischa (r.a.) auf ihre Beschwerde über eine seiner weiteren Ehefrauen erwidert, weist uns darauf hin, dass üble Nachrede ein Übel ist, das sich wellenartig verbreitet und der ganzen Gesellschaft schaden kann: “Du hast jetzt ein Wort losgelassen, wäre dies ins Meer gefallen, es hätte das Meereswasser verschmutzt.” [4] Üble Nachrede ist der wichtigste Grund für gesellschftliche Unruhen, die nach den Worten des Koran ein größeres Unheil noch sind als der Tod. [5] Üble Nachrede und Klatsch führen nicht nur zum Bruch unter den Menschen, manchmal auch zu Mord und zu jahrelangen Fehden. Für Angst und Schrecken sorgen sie in der Gesellschaft.


Abahatchi  23.03.2014, 10:41

Allahs Gesandter hat gesagt:

Kannst Du mir bitte einmal kurz erklären, wie etwas, was sich Menschen erdacht haben etwas haben kann was ebenso erdacht wurde und dies als Gesandten nutzt?