Darf eine Vorgesetzte beim Finanzamt in die Bewertung eines Azubis schreiben, dass er Frauen nicht beachtet?
Ist das nicht eher eine subjektive Wahrnehmung, die nicht in die Bewertung eines Azubis gehört? Und darf eine Vorgesetzte laut lachen, wenn der Azubi einen Fehler bei seiner Arbeit gemacht hat? So eine Vorgesetzte hatte ich nämlich wirklich. Ungelogen. Ich habe mich sogar beim Personalrat beschwert und selbst er konnte ihr Verhalten nicht nachvollziehen. Aber am Ende habe ich die Entlassung beantragt, weil mir die Lust vergangen ist, im Finanzamt zu arbeiten.
3 Antworten
Ist das nicht eher eine subjektive Wahrnehmung, die nicht in die Bewertung eines Azubis gehört?
Die Bewertung eines Azubis BASIERT auf subjektiven Wahrnehmungen. Deswegen werden da auch in der Regel viele Praxisbeispiele von entsprechenden Situationen mit angebracht, in denen du ein Verhalten gezeigt hast, aus dem man dies und jenes schließen könnte.
Und dass Frauen grundsätzlich schlechter behandelt werden von dem jeweiligen Azubi ist nunmal doch SEHR bewertungsrelevant. GERADE was Teamfähigkeit angeht. Das ist dann noch jenseits von dem, was mal in einer meiner Beurteilungen stand von wegen 'atmet zu laut'.
Und darf eine Vorgesetzte laut lachen, wenn der Azubi einen Fehler bei seiner Arbeit gemacht hat?
Ist nicht ideal, ist aber normales menschliches Verhalten. Ab und an lacht man auch mal über Fehler. Teilweise kann sogar ich bei sowas mitlachen, obwohl ich was kritik angeht eher nicht so robust bin.
So eine Vorgesetzte hatte ich nämlich wirklich.
Joah... musst du mir jetzt nicht als Schockierend verkaufen. Ich war auch beim Finanzamt und hab geschichten erlebt, die man WIRKLICH erzählen kann. Jenseits von 'die hat gelacht, als ich einen Fehler gemacht habe'.
Lachen kommt halt einfach ab und an mal vor. Das ist normal und menschlich.
Wenn dieser Azubi nachweislich Frauen "missachtet", ist das durchaus ein Kriterium, das in eine Beurteilung gehört. Dann fragt man sich, wieso der die Probezeit überstanden hat.
Unerfahrene Kinderchen sehen das halt nicht so weil ihr mal zusammen Bier trinkt.... dann sagt man das was der Bierbeschaffer hören will.
Rege dich nicht so sehr auf.
Die Mitarbeiterinnen im öffentlichen Dienst sind eben oft komisch. Ich kann mir ein Urteil erlauben, da ich selber über zehn Jahre in der Stadtverwaltung gearbeitet habe.
Bei uns gab es eine Kollegin, die hässlich wie die Nacht war. Eines Tages lief ihr ein Kollege im Gang entgegen und sie ging ihm nicht aus dem Weg, wodurch er sie wohl oder übel berührte. Sie machte deswegen ein wahnsinniges Theater und meinte, dass er sie sexuell belästigt hatte. Dabei wussten alle, dass diese Kollegin niemand belästigen würde, da sie so hässlich ist und es ihre Schuld war, da sie eben einfach nicht aus dem Weg ging. Alle wussten es und niemand machte sich deswegen große Gedanken.
Wenn die Kollegin wegen der Vergangenheit schon einen Ruf hat, wird sich auch niemand bezüglich der Bewertung Gedanken machen.
Bei uns herrschte ein so extremes Mobbing, dass ich schon mit 29 Jahren wegen Depressionen dauerhaft Erwerbsminderungsrente beziehen musste. Manchmal treffe ich ehemalige Kollegen und sie meinen, dass ich froh sein soll, dass ich schon in Rente bin und dies mit dem Mobbing noch viel schlimmer geworden ist, seit dem ich nicht mehr hier bin.
Bei uns wurde wegen Sachverhalten ein enormes und mehrstündiges Theater gemacht, bei denen sich normale Leute nicht mal aufgeregt oder sich darüber unterhalten hätten.
Der öffentliche Dienst war schon immer komisch und wird es wohl auch immer bleiben.
Alles Gute und eine schöne Zeit!
Das wäre sogar wünschenswert damit andere gewarnt sind.
Die Betonung liegt auf Nachweislich. Gibt aber genug Mitazubis, die das nicht so sehen.